17.11.2015 22:42:46

MÄRKTE USA/Wall Street kaum verändert - Gold auf Fünfjahres-Tief

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Vortagesrally ist es am Dienstag an der Wall Street zu einem richtungsarmen Auf und Ab gekommen. Am Ende schlossen die Indizes wenig verändert. Einerseits drückten sinkende Ölpreise auf Energie- und Versorgerwerte und trübten die Stimmung auch am Gesamtmarkt. Zudem erinnerte die Absage des Fußball-Testspiels zwischen Deutschland und Niederlande wieder an die Terrorgefahr. Am Abend wurde das Spiel in Hannover wegen eines möglichen Anschlags kurzfristig abgesetzt.

   Andererseits hatten ermutigende Aussagen der Einzelhändler Wal-Mart und Home Depot zunächst für stärkeres Kaufinteresse gesorgt. In jüngster Zeit hatte der Sektor mit Enttäuschungen aufgewartet, daher atmeten die Börsianer nun auf. Doch die Indizes fielen von ihren Tageshochs zurück, als frisch eroberte Marken nicht gehalten werden konnten: die 2.060er Marke im S&P-500 und die 5.000er-Marke im Nasdaq-Composite. Auch der starke Dollar lastete auf der Wall Street.

   Der Dow-Jones-Index gewann 6 Punkte auf 17.489. Der S&P-500 fiel um 0,1 Prozent auf 2.050 Punkte. Der Nasdaq-Composite kletterte um einen Punkt auf 4.986 Punkte. Der Umsatz stieg auf 1.075 (Montag: 866) Millionen Aktien. Dabei standen 1.168 (2.274) Kursgewinnern 1.993 (892) -verlierer gegenüber. 82 (77) Titel schlossen unverändert.

   Unterstützung kam im frühen Geschäft aus Europa, wo die Aktienmärkte eine kräftige Rally hinlegten. Nach den Pariser Terrorattacken rechnen die Märkte nun erst recht mit weiterer geldpolitischer Lockerung durch die EZB. Die Perspektive auf weiter strömendes Notenbankgeld in Europa stützte auch die Wall Street. Frische Industriedaten aus den USA enttäuschten zwar, erbrachten aber keine unmittelbare Reaktion.

   Der Dollar neigte weiter zur Stärke und markierte ein Siebenmonatshoch gegen den Euro. Hier stand die gegenläufige Geldpolitik in Amerika und im Euroraum im Blick. Der Euro fiel auf 1,0640 Dollar, nachdem er im Tageshoch am Montag noch über 1,0750 Dollar notiert hatte. Die Dollarstärke wie auch die Erwartung der US-Zinswende belasteten den Goldpreis, der auf den tiefsten Stand seit über fünf Jahren fiel. An der Comex ging die Feinunze im Tief bei 1.065 Dollar um. Die Anschläge in Paris hatten nur kurzzeitig Angstkäufe stimuliert. Am Rentenmarkt war leichtes Kaufinteresse zu beobachten. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um einen Basispunkt auf 2,26 Prozent.

   Die Erholung der Ölpreise im späten Geschäft des Vortages war schon wieder passé. Die gesteigerte Intensität der Luftangriffe in Syrien auf IS-Stellungen vor allem durch französische Kampfflugzeuge hatte Versorgungsängste heraufbeschworen. Doch angesichts der globalen Überversorgung hielten sich entsprechende Befürchtungen nicht. "Vor der Veröffentlichung wichtiger Lagerdaten in den USA und dem Argwohn hinsichtlich einer bestätigten Überversorgung könnten die Bären das Zepter wieder übernehmen (...)", sagte Händler Jonathan Sudaria von London Capital Group. Analysten rechnen bei den wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten am Mittwoch mit der achten Zunahme in Folge. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI ermäßigte sich um 2,6 Prozent auf 40,67 US-Dollar, das war das niedrigste Settlement seit August.

   Am Aktienmarkt zogen Wal-Mart trotz eines Gewinneinbruchs um 3,6 Prozent an. Belastet von einem schwachen internationalen Geschäft hat der Einzelhändler im dritten Quartal zwar weniger umgesetzt und verdient. Doch für das Schlussquartal und das Gesamtjahr äußerte sich das Unternehmen etwas optimistischer. Dank eines stabilen flächenbereinigten Umsatzwachstums hat Home Depot mit seinem Gewinn im dritten Quartal die Erwartungen des Marktes knapp übertroffen. Zudem prognostiziert der Einzelhändler beide Kennzahlen zum Jahresende am oberen Rand der ausgegebenen Spannen. Die Aktie der Baumarktkette legte um 4,4 Prozent zu.

   Enttäuschte Umsatzerwartungen brachten die Aktie von Urban Outfitters unter Druck, sie büßte 3,8 Prozent ein. Auch eine Übernahme machte Furore. So wird die französische Air Liquide in einem 12,5-Milliardem Euro-Deal ihren US-Wettbewerber Airgas übernehmen und zahlt einen kräftigen Aufschlag von gut 50 Prozent auf den Durchschnittskurs von Airgas in dem Monat vor Bekanntgabe der Transaktion. Die Airgas-Aktie haussierte um knapp 30 Prozent.

=== Index Schlussstand Bewegung % Bewegung abs. Dow Jones Industrial 17.489,09 +0,0% +6,08 S&P-500 2.050,43 -0,1% -2,76 Nasdaq-Composite 4.986,02 +0,0% +1,40 Nasdaq-100 4.565,82 +0,0% +0,35

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.15 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,0644 -0,10% 1,0655 1,0711 EUR/JPY 131,35 -0,10% 131,48 131,82 EUR/CHF 1,0799 0,12% 1,0786 1,0797 USD/JPY 123,42 0,01% 123,42 123,08 GBP/USD 1,5212 0,24% 1,5175 1,5194 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

   DJG/DJN/raz/kgb

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   November 17, 2015 16:12 ET (21:12 GMT)

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