29.12.2015 22:41:47

MÄRKTE USA/Fester Ölpreis lässt Wall Street durchstarten

   NEW YORK (Dow Jones)--Am drittletzten Handelstag des Jahres hat die Wall Street Gas gegeben. Nach den Mini-Verlusten am Vortag war nun eine kräftige Erholung angesagt. Dazu trugen nicht zuletzt die positiven Vorgaben aus Asien und Europa bei. Hilfreich war zudem, dass sich die Ölpreise nach dem Rücksetzer vom Montag erholten. Unterstützung kam auch vom Index des Verbrauchervertrauens für Dezember, der stärker zugelegt hat als erwartet.

   Der Dow-Jones-Index gewann 1,1 Prozent auf 17.721 Punkte. Der S&P-500 stieg um 1,1 Prozent auf 2.078 Punkte. Der Nasdaq-Composite rückte um 1,3 Prozent vor auf 5.108 Punkte. Der Umsatz belief sich auf 590 (Montag: 615) Millionen Aktien. Dabei standen an der NYSE 2.315 (1.213) Kursgewinnern 824 (1.933) -verlierer gegenüber, 80 (84) Titel schlossen unverändert.

   "Die Anleger suchen nach jeder Ausrede, um in den Markt zurückzugehen. Da kommt der Sprung beim Ölpreis gerade recht", sagte Marktstrategin Karyn Cavanaugh von Voya Financial. Die Verteuerung beim Öl werde als Signal für eine generelle Preisstabilisierung gesehen und liefere Kaufgründe, vor allem für Technologie und Pharma.

   Der Preis für das Barrel der US-Sorte WTI stieg um 2,9 Prozent auf 37,87 Dollar. Teilnehmer sprachen von einer Erholungsbewegung, wollten aber noch keine grundlegende Wende am Ölmarkt sehen. Das Problem des übermäßigen Angebots sei nicht behoben. Seit Jahresbeginn hat der Preis für US-Leichtöl knapp 38 Prozent verloren. Anders sieht es der Markttechniker Chris Kimble von Kimble Charting Solutions. Für ihn liefern Öl-Charts nun bullishe Signale. Er räumt aber auch ein, dass ein fester Dollar und die Ölschwemme den Preis noch unten halten könnten.

   Gute Laune kam überdies durch neue Allzeithochs bei zwei Web-Giganten auf: Sowohl Alphabet als auch Amazon wurden so teuer bezahlt wie nie zuvor. Am Dienstag gewannen die beiden Dauerläufer weitere 1,5 bzw 2,8 Prozent hinzu. Damit liegen sie in der Jahresbilanz 50 bzw sogar 124 Prozent im Plus. Zum Vergleich: Der S&P-500 hat gerade mal ein Prozentpünktchen zugelegt. Die beiden Aktien werden auch als mögliche Kandidaten für den Dow-Jones-Index genannt, allerdings wären hierfür Aktiensplits die Voraussetzung.

   Der Umsatz hielt sich am Dienstag indes in Grenzen. Viele Marktteilnehmer sind noch im Urlaub, zumal die laufende Handelswoche verkürzt ist. An Silvester findet zwar in den USA noch ein normaler Aktienhandel statt, am Neujahrstag, dem Freitag, bleiben aber auch die US-Börsen geschlossen. Erst am Montag dürfte sich das Geschehen wieder beleben, wenn die meisten Händler an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.

   Unter den Einzelwerten an der Börse zog der Übernahmewettkampf um die Werkstattkette Pep Boys einige Aufmerksamkeit auf sich, den US-Investor Carl Icahn derzeit mit dem japanischen Reifenhersteller Bridgestone ausficht. Icahn hat am Montag seine Offerte auf 18,50 Dollar je Pep-Boys-Aktie erhöht und damit Bridgestone überboten. Das verhalf der Pep-Boys-Aktie zu einem Plus von 8,8 Prozent.

   Freeport-McMoRan erholten sich um 1,8 Prozent. Am Vortag war der Executive Chairman James R. Moffett zurückgetreten, nachdem vor einigen Monaten der aktivistische Großinvestor Carl Icahn ein Paket von 8,5 Prozent an dem Minenbetreiber erworben hatte. Der Konzern leidet unter den schwachen Rohstoffpreisen, so dass die Aktie seit Jahresbeginn rund zwei Drittel abgegeben hat.

   Die Transocean-Aktie war ebenfalls auf Erholungkurs und stieg um 2,9 Prozent. Am Montag hatte die Aktie im Gefolge eines von Shell gekündigten Vertrags massiv abgegeben. Auch der wieder befestigte Ölpreis half der Aktie des Öldienstleisters.

   Auch andere Verlierer des Jahres waren am Dienstag gesucht. So stiegen Kohl's um 3,3 Prozent, die Aktie des Einzelhändlers hat seit Jahresbeginn 20 Prozent verloren. Die Titel des Energiekonzerns Consol Energy haben 2015 sogar drei Viertel an Wert eingebüßt und erholte sich nun um 4,7 Prozent. Wynn Resorts stiegen um 2,6 Prozent, nachdem für das Papier des Casino-Betreibers einen Jahresverlust von über 50 Prozent verbuichen musste.

   Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar im Aufwind, wobei Teilnehmer auf die geringe Liquidität des Markts "zwischen den Jahren" hinwiesen. Aber auch die gegenläufige Geldpolitik der Notenbanken in Washington und Frankfurt treib die US-Devise. Der Euro fiel auf 1,0936 Dollar zurück, nachdem er im Tageshoch knapp unter 1,10 Dollar notiert hatte.

   Staatsanleihen standen im Schatten des Aktienmarkts. Sinkende Kurse ließen die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 9 Basispunkte auf 2,31 Prozent steigen. Gold zeigte sich zum Settlement wenig verändert. Der Preis für die Feinunze verharrte bei 1.068 Dollar.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.720,98 1,10 192,71 S&P-500 2.078,36 1,06 21,86 Nasdaq-Comp. 5.107,94 1,33 66,95 Nasdaq-100 4.691,08 1,51 69,73

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 7/8% 2-jähr. 99 26/32 -2/32 1,095% +4,0BP 1 1/4% 3-jähr. 99 20/32 -5/32 1,374% +5,1BP 1 5/8% 5-jähr. 99 7/32 -11/32 1,792% +7,6BP 2% 7-jähr. 99 7/32 -17/32 2,123% +8,2BP 2 1/4% 10-jähr. 99 14/32 -24/32 2,310% +8,7BP 3% 30-jähr. 99 5/32 -2-1/32 3,042% +10,3BP

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.21 Uhr Mo, 18.30 Uhr EUR/USD 1,0936 -0,23% 1,0962 1,0976 EUR/JPY 131,69 -0,21% 131,96 132,06 EUR/CHF 1,0842 -0,02% 1,0844 1,0847 USD/JPY 120,42 0,02% 120,39 120,31 GBP/USD 1,4829 -0,51% 1,4904 1,4879 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   December 29, 2015 16:11 ET (21:11 GMT)

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