07.07.2016 22:41:48
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MÄRKTE USA/Abwärts taumelnder Ölpreis verdirbt Kauflaune
NEW YORK (Dow Jones)--Ein Ansatz zur Fortsetzung der Vortages-Erholung hatte an der Wall Street am Donnerstag keinen Bestand. Sorgten zu Handelsbeginn noch gute Konjunkturdaten für Kauflaune, machten später wieder die Sorgen um den Brexit den Käufern einen Strich durch die Rechnung. Vor allem aber waren es als ungünstig interpretierte Öllagerdaten, die Zweifel an der wirtschaftlichen Dynamik weckten. Gegen Handelsende konnten die Verluste aber vermindert werden.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 17.896 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,1 Prozent auf 2.098 Punkte. Der Nasdaq-Composite stieg dagegen um 0,4 Prozent auf 4.877 Punkte. Umgesetzt wurden 878 (Mittwoch: 1.051) Millionen Aktien. Dabei standen 1.653 (1.952) Kursgewinnern 1.396 (1.091) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 88 (96) Titel.
Im Fokus stand bereits der Juni-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Die Frage ist vor allem, ob es sich bei dem überraschend schwachen Mai-Bericht um einen Ausrutscher gehandelt hat, oder ob sich hier ein Trend abzeichnet. Der vorbörslich veröffentlichte ADP-Arbeitsmarktbericht und die Daten zu den wöchentlichen Erstanträgen fielen besser als erwartet aus und stützten damit die Hoffnung auf gute Freitags-Daten. Das brachte zunächst Schwung in die Aktienkurse.
Pfund kann Tagesgewinne nicht verteidigen Im weiteren Verlauf drückte der abwärts sausende Ölpreis die Wall Street ins Minus. Zwar hat sich der Abbau der Rohöllagerbestände in den USA fortgesetzt, wie die Angaben der staatlichen Energy Information Administration belegen. Doch der Rückgang um 2,223 Millionen Barrel war bei weitem nicht so hoch wie die am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute mit 6,7 Millionen Barrel anzeigten. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete zum Settlement 45,14 Dollar, ein Minus von 4,8 Prozent. Es war das niedrigste Settlement seit dem 10 Mai. Für Brent ging es in ähnlichem Ausmaß abwärts.
Eine Erholung des Pfunds versackte und deutete damit an, dass die Brexit-Krise weiter ein Thema bleibt. Die britische Devise erpberte zunächst die Marke von 1,30 Dollar zurück, fiel dann aber wieder auf rund 1,29 Dollar. Im Wochenverlauf ist das Pfund bereits unter 1,28 Dollar gefallen und damit auf das niedrigste Niveau seit 31 Jahren. Mehrheitlich rechnen Analysten damit, dass das Pfund weiter Verkaufsdruck ausgesetzt sein wird, auch wenn die Devisenexperten der ING es für möglich halten, dass eine vorübergehende Erholung auf über 1,31 Dollar möglich ist. Vor dem Brexit-Votum lag das Pfund noch bei 1,50 Dollar.
Wenig verändert zeigten sich dagegen die US-Staatsanleihen. Die Rendite zehnjähriger Papiere lag unverändert bei 1,39 Prozent. Die Blicke seien auch hier auf den anstehenden US-Arbeitsmarktbericht gerichtet, heißt es. Mit den besser als erwarteten ADP-Arbeitsmarktdaten haben sich die Erwartungen an einen guten offiziellen Arbeitsmarktbericht erhöht, hieß es.
Gold gibt nur leicht ab Der Goldpreis konnte die jüngsten Gewinne weitgehend verteidigen, gab mit den guten US-Arbeitsmarktdaten aber leicht nach. Die Daten erhöhen etwas die Unsicherheit in Bezug auf die Zinsentwicklung in den USA. Die Feinunze kostete 1.359 Dollar, ein Minus von 0,4Prozent. Übergeordnet stützt die Brexit-Unsicherheit allerdings den Preis für das Edelmetall. Insgesamt verlaufe der Handel in ruhigen Bahnen. "Ohne weitere Neuigkeiten aus Großbritannien oder aus einer anderen Richtung dürfte es im Vorfeld des Wochenendes eher zu vereinzelten Gewinnmitnahmen kommen", so Analyst David Govett von Marex Spectron.
Whitewave Food wird von Danone geschluckt - Aktie steigt kräftig Bei den Einzelwerten schoss die Aktie von Whitewave Foods um knapp 19 Prozent auf 56,23 Dollar nach oben. Der Nahrungsmittelkonzern Danone übernimmt den Hersteller von Ökonahrungsmitteln für 56,25 Dollar je Aktie in bar. Damit liegt der Wert von Whitewave Foods inklusive Verbindlichkeiten und weiterer Verpflichtungen bei etwa 12,5 Milliarden Dollar.
Auch die Zahlen von PepsiCo kamen am Markt gut an. Der Konzern hat den Gewinn im zweiten Quartal trotz gesunkener Einnahmen gesteigert und deutlich mehr verdient als von Analysten erwartet. Der Fokus auf eine größere Effizienz habe erheblich zu den attraktiven Margen beigetragen, erklärte Chairwoman and CEO Indra Nooyi. Zudem hob der Coca-Cola-Rivale die Prognose für den Jahresgewinn an. Pepsico legten um 1,5 Prozent zu. Coca Cola verloren 0,4 Prozent.
Gute Quartalszahlen und ein überzeugender Ausblick verhalfen der Aktie von Western Digital zu einem Plus von 4,8 Prozent. Der Speichermedienhersteller übertraf nicht nur die Analystenprognose, sondern blieb mit seinem Ausblick auch über zuvor bereits gemachten Aussagen zum erwarteten Geschäftsverlauf.
First Solar fielen um 9,7 Prozent. Die Deutsche Bank hat den Photovoltaik-Spezialisten auf "Hold" von "Buy" abgestuft. Die Analysten von Raymond James äußern sich skeptisch zu den US-Banken, die in der kommenden Woche großteils Quartalsausweise präsentieren. Bank of America und Wells Fargo wurden auf "Marketperform" gesenkt. Die Aktien stiegen dennoch um 1,2 bzw 0,3 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.895,88 -0,13 -22,74 2,70 S&P-500 2.097,90 -0,09 -1,83 2,64 Nasdaq-Comp. 4.876,81 0,36 17,65 -2,61 Nasdaq-100 4.459,58 0,33 14,88 -2,91ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 100 2/32 unv. 0,589% unv. 7/8% 3-jähr. 100 18/32 unv. 0,684% unv. 1 1/8% 5-jähr. 100 26/32 unv. 0,959% unv. 1 3/8% 7-jähr. 101 3/32 unv. 1,209% unv. 1 5/8% 10-jähr. 102 6/32 unv. 1,387% unv. 2 1/2% 30-jähr. 107 29/32 +9/32 2,140% -1,2 Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.22 Uhr Mi, 17.21 Uhr % YTD EUR/USD 1,1062 -0,20% 1,1085 1,1077 +1,9% EUR/JPY 111,4400 -0,17% 111,6349 111,89 -24,9% EUR/CHF 1,0826 +0,14% 1,0811 1,0830 -0,5% EUR/GBP 0,8570 -0,13% 0,8540 1,1656 +16,4% USD/JPY 100,74 +0,03% 100,71 100,99 -14,2% GBP/USD 1,2908 -0,56% 1,2980 1,2907 -12,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,21 47,43 -4,7% -2,22 +8,0% Brent/ICE 46,43 48,8 -4,9% -2,37 +8,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.360,21 1.363,90 -0,3% -3,69 +28,2% Silber (Spot) 19,70 19,99 -1,5% -0,29 +42,5% Platin (Spot) 1.091,25 1.086,50 +0,4% +4,75 +22,4% Kupfer-Future 2,12 2,15 -1,5% -0,03 -1,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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July 07, 2016 16:11 ET (20:11 GMT)
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Ölpreis (Brent) | 76,89 | 0,67 | 0,88 |
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Bank of America Corp. | 44,73 | 0,08% | |
Coca-Cola Co. | 59,94 | 0,74% | |
First Solar Inc | 185,68 | 1,90% | |
PepsiCo Inc. | 142,88 | 0,90% | |
Wells Fargo & Co Cert Deposito Arg Repr 0.2 Shs | 17 075,00 | -0,15% | |
Western Digital Corp. | 61,75 | -1,25% |