14.01.2015 08:38:32

MÄRKTE EUROPA/Wachstumssorgen belasten Börsen - Kupfer schwach

   Von Thomas Leppert

   Die Börsen in Europa werden am Mittwoch schwächer erwartet. Den Grund liefert die Weltbank, die ihre Prognose für das globale Wachstum gesenkt hat. In Folge kommen an den Rohstoffmärkten die Preise für Kupfer und Nickel stark unter Druck. Denn die Nachfrage nach diesen Grundstoffen dürfte fallen, wenn das Wachstum schwächer ausfällt. Damit wird wohl die Diskussion an der Börse erneut aufflammen, ob die Liquidität der Notenbanken Wachstum bewirken kann - oder nicht. Der XDAX notiert am Morgen 1,6 Prozent niedriger bei 9.780 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,1 Prozent nach unten.

   Die Weltbank wird pessimistischer für die Weltkonjunktur. Das Erstarken der US-Wirtschaft und der Positiveffekt des gefallenen Ölpreises werden demnach nicht ausreichen, die wachsenden Probleme der Eurozone und der Schwellenländer aufzufangen. Die Weltbank senkte das globale Wachstum auf 3 nach zuvor 3,4 Prozent. Für die Eurozone wird nun mit einem Wachstum von 0,9 Prozent gerechnet, nach 1,1 Prozent zuvor.

   Am Terminmarkt kamen über Nacht die Rohstoffpreise unter Druck. Neben der gesenkten Wachstumsprognose der Weltbank belastet, dass große US-Häuser ihre Kursziele für Kupfer und Eisenerz gesenkt haben. Der Kupferpreis fiel daraufhin über Nacht um rund 5 Prozent. Dies ist der größte Preisverfall in dem Metall seit rund 6 Jahren, heißt es im Handel. Mit 5.400 Dollar je metrische Tonne notiert der Preis nahe dem niedrigsten Stand seit sechs Jahren. Mit diesen Vorgaben dürften der Sektor der europäischen Minenwerte zu den großen Verlierern des Tages gehören.

   Am Anleihemarkt gilt das Interesse vor allem dem Europäischen Gerichtshof (EUGH). Er soll darüber entscheiden, ob die EZB überhaupt Staatsanleihen kaufen darf. "Wir gehen davon aus, dass der EZB das Recht zugesprochen wird, Staatsanleihen zu kaufen", sagte Patrick Vogel, Portfoliomanager des MainFirst Absolute Return Multi Asset Fund. Damit würde die Zentralbank einen Freibrief für ihre lockere Geldpolitik erhalten. Ein Blick auf die Renditen der Bundenanleihen zeigt, dass sie sich mit 0,47 Prozent bereits nahe dem Rekordtief bewegen.

   Der Euro startet gegenüber dem Dollar unter 1,18 in das europäisch dominierte Geschäft. Nach Aussage der Commerzbank ist es keine Frage mehr, dass die Europäische Zentralbank Staatsanleihen kauft. Die Diskussionen am Devisenmarkt drehe sich vielmehr um die Details eines solchen Staatsanleihen-Kaufprogramms (QE). Dabei gehe es um das Volumen oder die Verteilung der Käufe sowie der potenziellen Gewinne und Verluste. Auch das Timing der Ankündigung sei noch nicht vollkommen klar. Schließlich haben die Wahlen in Griechenland, die nur drei Tage nach der EZB-Sitzung am 22. Januar stattfinden werden, einen erheblichen Unsicherheitsfaktor in die Debatte rund um QE gebracht.

   An der Börse dürften sich die Investoren am Mittwoch etwas defensiver positionieren. Daher ist davon auszugehen, dass die defensiven Sektoren nicht so deutlich unter Druck geraten wie die zyklischen. Händler bleiben angesichts der US-Strategie von adidas vorsichtig. Der Sportartikelhersteller will mit mehr Sponsoring Marktanteile in den USA zurückerobern. "Das kostet zunächst einmal Geld", sagt ein Marktteilnehmer. Und die Erfolgsaussichten blieben erst einmal ungewiss.

   Erneut unter Druck könnten die Aktien der Versorger geraten. Wie aus dem Handel zu hören ist, haben die Analysten von BoA-ML die Aktie von RWE auf Underperform abgestuft. Das Kursziel für E.ON haben sie auf 17,60 Euro gesenkt. Seit Jahresbeginn gehören die Versorger zu den größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt.

   Am Nachmittag könnten dann die Berichtssaison mit neuen Zahlen der US-Banken J.P. Morgan und Wells Fargo den Märkten einen neuen Impuls geben. Am Vormittag werden Zahlen zur Europäischen Industrieproduktion veröffentlicht, am Nachmittag unter anderem Daten zu Einzelhandelsumsätzen und Rohöllagerbeständen in den USA.

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.47 Uhr EUR/USD 1,1787 +0,1% 1,1776 1,1778 EUR/JPY 137,94 -0,7% 138,85 139,26 EUR/CHF 1,2010 -0,0% 1,2011 1,2010 USD/JPY 117,03 -0,7% 117,90 118,22 GBP/USD 1,5155 -0,1% 1,5163 1,5172 Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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   January 14, 2015 02:08 ET (07:08 GMT)

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