MÄRKTE EUROPA/Verluste an Börsen weiten sich aus - Goldpreis steigt

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen rutschen am Freitagnachmittag kräftiger ins Minus. Während am Mittag der Verfall von Futures und Optionen auf den Euro-Stoxx-50 zunächst noch wenig bewegte, kamen die Notierungen nach dem Verfall stärker ins Rutschen. Zum Börsenschluss verfallen noch Optionen auf Einzeltitel, was ebenfalls für Bewegung sorgen könnte. Hinzu kommen enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA und erneut nachgebende Kurse an den US-Börsen als Belastungsfaktoren.

   Der Dax verliert 1,6 Prozent auf 10.569 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,6 Prozent auf 3.252 Punkte nach unten. Beide liegen damit nahe an ihren Tagestiefs.

   In den USA ist der Markit-Einkaufsmanagerindex im Dezember nach den Daten der ersten Veröffentlichung auf 53,7 Punkte von 56,1 im Vormonat gesunken. Das ist der niedrigste Stand seit einem Jahr. "Ein fehlender Preisdruck, ein flaues Wachstum und ein Rückgang des Geschäftsklimas auf ein Fünfjahrestief - das alles sind enttäuschende Nachrichten für eine Wirtschaft, die ihre erste Zinserhöhung seit fast zehn Jahren erlebt hat", sagt Markit-Chefökonom Chris Williamson. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer aber immer noch Wachstum.

   Der Euro zieht etwas an auf 1,0862 Dollar und erreicht wieder die Höchststände vom Morgen. Die Commerzbank rechnet bis auf weiteres nicht mit einer ausgeprägten Dollar-Stärke. Die US-Notenbank habe nämlich klargemacht, dass der anstehende Zinserhöhungszyklus der wohl vorsichtigste in der Geschichte werden dürfte. Unterdessen zieht der Yen zu Euro und Dollar an. Er profitiert davon, dass die japanische Notenbank ihre expansive Lockerungspolitik zwar auf weitere Anleihen ausweitet, das Volumen der Anleihekäufe aber nicht erhöht.

   Auf Unternehmensseite ist die Nachrichtenlage vorweihnachtlich dünn. BASF verlieren 1,9 Prozent und Air Liquide 0,9 Prozent, nachdem die Credit Suisse den europäischen Chemiesektor auf "Untergewichten" gesenkt hat. Der Branchenindex der Chemiewerte verliert 1,7 Prozent.

   Der Rohstoffsektor steigt derweil als einziger gegen den Trend um 0,7 Prozent, gestützt von einem um 3 Prozent erholten Kupferpreis. Auch der Goldpreis zieht deutlich an. Die Feinunze kostet 1.068 Dollar, etwa 1,5 Prozent mehr als am späten Donnerstag. BHP Billiton legen um 1,3 Prozent zu, für Anglo American geht es um 4,5 Prozent nach oben. Neben der Erholung des Kupferpreises ist im Handel von Schnäppchenkäufen die Rede, nachdem der Sektor wegen der eingebrochenen Rohstoffpreise in diesem Jahr um fast 40 Prozent eingebrochen ist. Thyssenkrupp gewinnen 1,1 Prozent - hier hilft eine Hochstufung der kanadischen Bank RBC.

   Im DAX steigt die Aktie der Deutsche Börse mit 2,4 Prozent am stärksten. Equinet hat das Papier auf "Accumulate" hochgestuft. Ein attraktives Kurs-Gewinn-Verhältnis verspreche in Kombination mit einem erwarteten jährlichen Gewinnwachstum je Aktie um 16 Prozent in den kommenden zwei Jahren deutliches Aufwärtspotenzial. Die Deutsche Börse profitiere zudem von höheren Zinsen in den USA.

   Bei den deutschen Nebenwerten steigen Papiere von Constantin Medien um 2,6 Prozent. Das Unternehmen hat dank guter Geschäfte im Segment Sport die Gewinnprognose für 2015 erhöht.

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   December 18, 2015 10:29 ET (15:29 GMT)

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