22.07.2020 18:04:42
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MÄRKTE EUROPA/Aktien verschnaufen - Gold und Euro laufen
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten haben sich die Kurse zur Wochenmitte etwas gesetzt. "Das ist ein typischer Konsolidierungstag, also eine Verschnaufpause", sagte ein Händler. Der DAX gab um 0,5 Prozent auf 13.104 Punkte nach, der Euro-Stoxx-50 fiel um 1 Prozent.
Der Goldpreis setzte dagegen seine Hausse fort: Die Feinunze kostete zur Schlussglocke an den Aktienmärkten 1.861 Dollar, rund 20 Dollar mehr als am Dienstag, und lag damit nur noch 60 Dollar unter dem Rekordstand vom 6. September 2011.
Unter anderem profitierte das Edelmetall vom schwächelnden Dollar, durch den es für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum billiger wird. Daneben profitierte es von der Erwartung tendenziell eher steigender Inflationsdaten und trotzdem weiterhin niedrigster Zinsen, falls sich die Volkswirtschaften mit den zahlreichen Hilfsprogrammen stabilisieren. Zudem machen die extrem steigenden Geldmengen in Euro und in Dollar Gold interessant.
Der Euro zog weiter an und streifte erstmals seit fast anderthalb Jahren die Marke von 1,16 Dollar. Der Euro scheine sich zum Hort der Stabilität mausern zu können, kommentierte Devisenanalystin Antje Praefcke von der Commerzbank. Auf dem EU-Gipfel sei eine Einigung erzielt worden, womit ein großer Risikofaktor für den europäischen Zusammenhalt, die europäische Wirtschaft und den Euro überwunden worden sei.
Auf der Aktienseite setzte sich die Tendenz aus den USA nicht fort. Während in den USA in großem Stil Technologieaktien in Banken und so genannte klassische Industriewerte getauscht wurden, zeigten sich europäische Technologiewerte mit einem Minus ihres Stoxx-Branchenindex von 0,3 Prozent kaum berührt. Sehr schwach im Markt lagen dagegen Öl- und auch Reise-Aktien.
ABB überzeugt und Kingfisher schießen nach oben
Auf Unternehmensseite machte nun zunehmend die Berichtssaison die Kurse. Auch wenn ABB schwer unter der Covid-Krise gelitten hat, so sind die Quartalszahlen doch über den Erwartungen ausgefallen. Der Auftragseingang brach um 18 Prozent ein, hier hatte beispielsweise die UBS mit einem Rückgang in einer Größenordnung von 20 Prozent gerechnet. Das operative Ergebnis blieb mit 651 Millionen ebenso klar über der Marktschätzung von 446 Millionen Dollar. Für die Aktie ging es um 2,8 Prozent nach oben.
Nach dem Zwischenbericht gewannen Kingfisher in London fast 15 Prozent. Kingfisher hatte mitgeteilt, dass der Vorsteuergewinn des Ende Juli endenden Geschäftsjahres über dem des Vorjahres liegen wird. Neben günstigen Umsatzentwicklungen sind dafür Kostensenkungen verantwortlich. Die Aussagen überraschten den Markt positiv.
TecDAX im Plus - Software und Evotec gesucht
Im DAX gaben Merck um 2,7 Prozent nach, Bayer um 2,8 Prozent und Conti nach schwachen Vorlagen von Valeo um 2 Prozent. Auf der anderen Seite stiegen BASF um 1,1 Prozent, Fresenius um 0,9 Prozent und Deutsche Börse um 0,7 Prozent. Zeitweise markierten Deutsche Börse sogar neue Rekordstände.
Im TecDAX gewannen Software AG 5,7 Prozent, nachdem das Unternehmen dank des Wachstums im Digitalgeschäft besser durch das zweite Quartal gekommen ist als erwartet. Auch die Investitionen, besonders in den Vertrieb, zahlten sich nun aus, die Darmstädter konnten den Auftragseingang deutlich erhöhen.
Der TecDAX zog um 1,1 Prozent an. Gestützt wurde er neben Software AG auch von Evotec, die 5,2 Prozent gewannen. Für gesteigertes Interesse sorgte, dass eine US-Tochter vom US-Verteidigungsministerium einen Auftrag im Wert von bis zu 18,2 Millionen US-Dollar zur Entwicklung und Herstellung monoklonaler Antikörper zur Behandlung und Prävention von Covid-19 erhalten hat.
Und Sartorius schossen um 5,5 Prozent nach oben auf 343,60 Euro, nachdem das Bankhaus Metzler das Ziel für das Medizintechnik-Unternehmen auf 385 Euro erhöht hat.
Valeo verstimmt mit vorsichtigem Ausblick
Für die Aktie des französischen Automobilzulieferers Valeo ging es um 5,1 Prozent nach unten. Nach Aussage aus dem Handel gab es gleich mehrere Punkte, die verstimmten. Unter anderem erwarte Valeo eine Gewinnmarge von 10 Prozent für das zweite Halbjahr, hier lägen die Analysten mit ihren Erwartungen deutlich höher. Aber auch der Auftragsbestand überzeuge nicht.
Mit Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Rally verloren Astrazeneca 2,7 Prozent. Aussagen von CEO Pascal Soriot, wonach der Pharmakonzern bis Ende des Jahres einen Coronavirus-Impfstoff auf den Markt zu bringen versucht, stützten nicht. Im Handel hieß es, dass der Zeitplan mit großen Unsicherheiten verbunden sei. Laut Soriot soll eine Einheit für 2,50 Euro verkauft werden. "Unser Ziel ist es, den Impfstoff allen Menschen zugänglich zu machen", sagte Soriot.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.370,76 -34,59 -1,0% -10,0%
Stoxx-50 3.061,93 -37,90 -1,2% -10,0%
Stoxx-600 373,44 -3,26 -0,9% -10,2%
XETRA-DAX 13.104,25 -67,58 -0,5% -1,1%
FTSE-100 London 6.207,10 -62,63 -1,0% -16,9%
CAC-40 Paris 5.037,12 -67,16 -1,3% -15,7%
AEX Amsterdam 572,90 -8,38 -1,4% -5,2%
ATHEX-20 Athen 1.569,34 +22,69 +1,5% -31,7%
BEL-20 Bruessel 3.501,65 -51,62 -1,5% -11,5%
BUX Budapest 35.436,39 -51,76 -0,1% -23,1%
OMXH-25 Helsinki 4.141,70 +18,99 +0,5% -1,9%
ISE NAT. 30 Istanbul 133.703,40 +248,50 +0,2% -3,7%
OMXC-20 Kopenhagen 1.331,58 -9,94 -0,7% +17,2%
PSI 20 Lissabon 4.545,81 -36,06 -0,8% -13,5%
IBEX-35 Madrid 7.390,10 -104,40 -1,4% -22,6%
FTSE-MIB Mailand 20.598,78 -124,64 -0,6% -11,8%
RTS Moskau 1.255,10 -4,62 -0,4% -19,0%
OBX Oslo 751,81 -8,43 -1,1% -10,9%
PX Prag 944,08 -6,72 -0,7% -15,4%
OMXS-30 Stockholm 1.779,85 +4,46 +0,3% +0,5%
WIG-20 Warschau 1.830,61 -14,73 -0,8% -14,9%
ATX Wien 2.324,18 -14,28 -0,6% -25,9%
SMI Zuerich 10.439,04 -5,01 -0,0% -1,7%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,49 -0,03 -0,73
US-Zehnjahresrendite 0,59 -0,01 -2,09
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:27 Di, 17:25 % YTD
EUR/USD 1,1589 +0,49% 1,1520 1,1492 +3,3%
EUR/JPY 124,18 +0,83% 123,08 122,80 +1,9%
EUR/CHF 1,0765 +0,06% 1,0745 1,0747 -0,8%
EUR/GBP 0,9106 +0,45% 0,9062 0,9020 +7,6%
USD/JPY 107,16 +0,34% 106,85 106,85 -1,5%
GBP/USD 1,2726 +0,04% 1,2713 1,2741 -4,0%
USD/CNH (Offshore) 7,0035 +0,48% 6,9740 6,9806 +0,5%
Bitcoin
BTC/USD 9.340,51 -0,44% 9.351,26 9.361,01 +29,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 41,53 41,92 -0,9% -0,39 -28,1%
Brent/ICE 43,83 44,32 -1,1% -0,49 -29,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.862,89 1.843,03 +1,1% +19,86 +22,8%
Silber (Spot) 22,38 21,38 +4,7% +1,00 +25,4%
Platin (Spot) 910,90 887,50 +2,6% +23,40 -5,6%
Kupfer-Future 2,91 2,95 -1,2% -0,03 +3,4%
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DJG/hru/cln
(END) Dow Jones Newswires
July 22, 2020 12:05 ET (16:05 GMT)
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ABB (Asea Brown Boveri) | 17,33 | -0,89% | |
AstraZeneca PLC | 127,90 | 1,19% | |
AstraZeneca PLC (spons. ADRs) | 63,50 | -0,78% | |
BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh | 10,20 | -0,97% | |
BASF | 42,06 | 0,35% | |
Bayer | 19,36 | 1,33% | |
Bayer AG (spons. ADRs) | 4,78 | 3,02% | |
Continental AG | 61,76 | 0,36% | |
Continental AG (spons. ADRs) | 5,75 | 0,88% | |
Deutsche Börse AG | 219,70 | 0,55% | |
Evotec AG (spons. ADRs) | 4,44 | -0,45% | |
EVOTEC SE | 9,00 | -0,94% | |
Fresenius SE & Co. KGaA (St.) | 33,12 | 0,06% | |
Fresenius SE & Co.KGaA (spons. ADRs) | 8,15 | 0,00% | |
Kingfisher PLC (spons. ADRs) | 6,30 | 0,00% | |
Kingfisher plc | 3,01 | 0,67% | |
Merck KGaA Sponsored American Deposit Receipt | 27,80 | -0,71% | |
Merck KGaA | 141,15 | -0,28% | |
Sartorius AG St. | 181,20 | 2,37% | |
Sartorius AG Vz. | 220,00 | 1,06% | |
Software AG | 0,00 | 0,00% | |
Valeo SA (spons. ADRs) | 3,82 | -1,04% | |
Valeo SA | 7,85 | -1,21% |