24.01.2020 18:11:44

MÄRKTE EUROPA/Aktien, Anleihen und Gold im Plus

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer des Vortages haben sich die europäischen Aktienmärkte zum Wochenschluss kräftig erholt. Dafür gab es zwei Gründe: Zum einen verlor das neue Coronavirus etwas an Schrecken. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte auf das Ausrufen eines globalen Notstands verzichtet. Darüber hinaus habe Gilead Sciences mitgeteilt, sein Anti-Ebola-Mittel Remdesivir könnte auch gegen das neue Virus wirken, hieß es in einem Medienbericht.

Zum anderen profitierte die Stimmung auch von Spekulationen über mögliche Steuersenkungen. In den USA will Präsident Donald Trump vor den Wahlen den Mittelstand entlasten. Der DAX stieg um 1,4 Prozent auf 13.577 Punkte und machte damit die Verluste vom Donnerstag mehr als wett. Der Euro-Stoxx-50 legte um 1,1 Prozent auf 3.779 Punkte zu.

Das Umfeld niedriger Zinsen spricht für weiter steigende Notierungen am Aktienmarkt. Bundesanleihen verzeichneten ebenfalls Gewinne, so dass die Zinsen noch tiefer in den negativen Bereich fielen. Dies löste auf der anderen Seite Käufe in Gold aus, das in Euro gerechnet nahe dem Rekordhoch notierte.

Prozessrisiko bei Bayer wird niedriger eingestuft

Für die Bayer-Aktie ging es um 1,6 Prozent nach oben, damit notierte sie auf dem höchsten Stand seit fünf Monaten. Grund waren Berichte über einen bevorstehenden Vergleich beim Thema Roundup. Die Nachrichtenagentur Bloomberg nannte eine Vergleichssumme von 10 Milliarden Dollar. "Das wäre viel, viel weniger als bisher gedacht", so ein Teilnehmer. Eher habe man mit Summen um 15 Milliarden Dollar gerechnet.

Für die Aktie von Wirecard ging es um 4,5 Prozent auf 140,60 Euro nach oben, seit Jahresbeginn oder 17 Handelstagen notiert der Wert 30 Prozent im Plus. Die Aktie ist momentan sicherlich eine der heißesten Wetten am hiesigen Aktienmarkt. Wirecard-Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann sagte im Interview mit dem Manager Magazin, dass die laufende Untersuchung durch den Wirtschaftsprüfer bisher keine Adhoc-pflichtigen Nachricht ausgelöst habe. Damit läuft den Bären langsam die Zeit davon, die wohl in die steigenden Kurse kaufen.

Automobilsektor gegen den Trend im Minus

Einmal mehr gab es enttäuschende Nachrichten aus dem Sektor der Automobilzulieferer. Diesmal ließ eine erneute Gewinnwarnung von Nokian Tyres deren Aktie um 7,6 Prozent abstürzen. Für 2020 erwartet Nokian einen Rückgang der Nettoumsätze auf vergleichbarer Währungsbasis und den operativen Gewinn "signifikant unter den Niveaus von 2019". Die Analysten von Equita machten als Problemquelle erneut das Geschäft in Russland aus. Der mit rund 20 Prozent Umsatzbeitrag größte Markt wird kommendes Jahr mit einem substanziellen Rückgang erwartet. Pirelli gaben 2,5 Prozent ab und Continental 3,3 Prozent. Der Subindex der Automobilhersteller notierte mit einem Abschlag von 0,5 Prozent als einziger im Minus.

Ericsson und Remy nach Zahlen schwach

Ericsson fielen um 5,8 Prozent. Die Marge im Bereich Netze war zwar im vierten Quartal auf 41,1 Prozent gestiegen von 39,9 Prozent. Allerdings wuchs das Geschäft in Europa langsamer als erhofft und in China könnte der Aufbau des 5G-Netzes unter dem Coronavirus leiden.

Remy Cointreau gaben gleich um 11,6 Prozent nach. Der französische Spirituosenkonzern hatte im dritten Quartal nur gut 290 Millionen Euro umgesetzt und damit deutlich weniger als die erwarteten 309 Millionen Euro.

Marstons, ein britischer Brauerei- und Pub-Betreiber, hat mit mehreren Problemen zu kämpfen. In den ersten vier Monaten des laufenden Geschäftsjahres war der Bierabsatz rückläufig. Allerdings habe sich das Geschäft seit den Parlamentswahlen am 12. Dezember belebt. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Kunden zuversichtlicher seien, da eine von Jeremy Corbyn geführte Regierung vermieden wurde. Aber das nächste Ungemach steht bereits vor der Tür. So weist Marktstratege David Madden von CMC-Markets daraufhin, dass im April der Mindestlohn um 6,2 Prozent steige, was wiederum die Personalkosten verteuere. Anleger nahmen erst einmal ein wenig ihres Geldes vom Tisch, für die Aktie ging es um 5,2 Prozent nach unten.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.779,16 +42,31 +1,1% +0,9%

Stoxx-50 3.465,90 +29,21 +0,8% +1,9%

Stoxx-600 423,64 +3,61 +0,9% +1,9%

XETRA-DAX 13.576,68 +188,26 +1,4% +2,5%

FTSE-100 London 7.585,98 +78,31 +1,0% -0,5%

CAC-40 Paris 6.024,26 +52,47 +0,9% +0,8%

AEX Amsterdam 614,24 +8,63 +1,4% +1,6%

ATHEX-20 Athen 2.365,84 +16,48 +0,7% +3,0%

BEL-20 Brüssel 4.002,84 +24,54 +0,6% +1,2%

BUX Budapest 44.515,97 -307,31 -0,7% -3,4%

OMXH-25 Helsinki 4.344,26 +19,49 +0,5% +2,9%

ISE NAT. 30 Istanbul 147.263,63 -703,24 -0,5% +6,1%

OMXC-20 Kopenhagen 1.193,56 +9,77 +0,8% +5,1%

PSI 20 Lissabon 5.234,73 +51,75 +1,0% +1,4%

IBEX-35 Madrid 9.562,00 +43,50 +0,5% +0,1%

FTSE-MIB Mailand 23.969,13 +262,08 +1,1% +0,9%

RTS Moskau 1.599,82 +3,71 +0,2% +3,3%

OBX Oslo 846,91 +8,22 +1,0% +0,4%

PX Prag 1.142,95 +7,55 +0,7% +2,5%

OMXS-30 Stockholm 1.812,85 +17,42 +1,0% +2,3%

WIG-20 Warschau 2.154,28 +5,87 +0,3% +0,2%

ATX Wien 3.145,45 +23,47 +0,8% -1,7%

SMI Zürich 10.849,75 +35,81 +0,3% +2,2%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,34 -0,03 -0,58

US-Zehnjahresrendite 1,69 -0,04 -0,99

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:22 Do, 17.31 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1025 -0,28% 1,1047 1,1039 -1,7%

EUR/JPY 120,51 -0,48% 121,01 120,66 -1,2%

EUR/CHF 1,0707 -0,09% 1,0718 1,0703 -1,4%

EUR/GBP 0,8435 +0,12% 0,8414 0,8423 -0,3%

USD/JPY 109,30 -0,21% 109,54 109,30 +0,5%

GBP/USD 1,3071 -0,39% 1,3130 1,3105 -1,4%

USD/CNH (Offshore) 6,9366 +0,04% 6,9249 6,9419 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 8.449,76 +0,75% 8.298,01 8.310,01 +17,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 54,11 55,59 -2,7% -1,48 -11,0%

Brent/ICE 60,52 62,04 -2,5% -1,52 -8,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.573,78 1.563,25 +0,7% +10,53 +3,7%

Silber (Spot) 18,07 17,80 +1,5% +0,27 +1,2%

Platin (Spot) 1.007,05 1.004,70 +0,2% +2,35 +4,4%

Kupfer-Future 2,69 2,73 -1,4% -0,04 -3,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

January 24, 2020 12:12 ET (17:12 GMT)

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