24.04.2016 14:44:40

Lukoil-Chef sieht Ölkartell Opec geschwächt - 'Neue Hebel' nötig

BERLIN/MOSKAU (dpa-AFX) - Der Chef des russischen Ölriesen LUKoil Oil Company sieht die Macht des Förderkartells Opec schwinden und verlangt nach der gescheiterten Preisstabilisierung Reformen in der Organisation. Die einst so einflussreiche Gruppe sei intern zerstritten und könne ihre regulierende Rolle immer weniger erfüllen, sagte Wagit Alekperow der "Welt am Sonntag". Am vorigen Wochenende hatten die Opec-Staaten zusammen mit Russland über eine Begrenzung der Ölmenge gesprochen. Die Verhandlungen in Katars Hauptstadt Doha blieben aber ergebnislos.

Als Hauptgrund für das Ölpreis-Tief, das Verbraucher entlastet und die Förderländer zunehmend ins Mark trifft, gilt das Überangebot auf dem Weltmarkt. Saudi-Arabien als mächtigstes Opec-Mitglied will auf diese Weise die erstarkte Konkurrenz in den USA aus dem Markt drängen. Riad hatte zusammen mit dem Nicht-Opec-Land Russland ein Einfrieren des Fördervolumens erwogen. Der Iran, der seine Teilnahme in Doha abgesagt hatte, will seine Ölexporte nach dem Ende der Wirtschaftssanktionen im Gegensatz dazu allerdings ausweiten.

"Die Opec muss reformiert werden", sagte Alekperow mit Blick auf die verschiedenen Meinungen innerhalb des Kartells. "Und sie muss neue Hebel ausarbeiten, um Aktionen untereinander koordinieren zu können." In der jetzigen Form habe die Organisation kaum eine Zukunft: "Ihre Möglichkeiten sind erschöpft." Russland macht der niedrige Ölpreis derzeit besonders stark zu schaffen, weil sein Staatshaushalt auf die Milliarden aus dem Rohstoffgeschäft angewiesen ist./jap/DP/he

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