Gute Option? 16.02.2019 22:58:00

Goldreserven als "interessante Idee": So könnte Italiens Haushaltsloch gestopft werden

Goldreserven als "interessante Idee": So könnte Italiens Haushaltsloch gestopft werden

Italien sucht nach einem Ausweg aus der Rezession. So kam kürzlich die Veräußerung der Goldreserven des Landes ins Spiel, um die Löcher im Haushalt zu stopfen. Laut World Gold Council verfügt das hochverschuldete Land nach den USA und Deutschland über die drittgrößten Goldreserven der Welt. So sollen es im vergangenen Jahr 2.451,8 Tonnen des Edelmetalls gewesen sein.

Bereits zuvor hatte Italiens stellvertretender Ministerpräsident und Leiter der Partei Lega, Matteo Salvini, gefordert, der Zentralbank die Kontrolle über die Goldreserven des Landes zu entziehen. "Das Gold ist Eigentum des italienischen Volkes, nicht eines anderen". Um diesen Schritt zu fördern, hatte Claudio Borghi, Wirtschaftsberater von Salvini, die Verabschiedung eines Gesetzes gefordert, welches sicherstellen sollte, dass der italienische Staat anstelle der Zentralbank als Eigentümer der Edelmetallreserven des Landes anerkannt wird.

Salvini hatte außerdem darauf bestanden, die Geschäftsführung der Zentralbank "komplett auszuräumen". Diese schaffe es nicht, die Bankenkrise des Landes in den Griff zu bekommen. "Wir sind hier, weil diejenigen, die hätten überwachen sollen, nicht überwacht haben", wetterte der Vize-Ministerpräsident.

Italiens Haushaltslöcher stopfen

Schon vor einiger Zeit hatte die italienische Zeitung La Stampa berichtet, die Regierung erwäge, einen Teil der Goldreserven des Landes zu nutzen, um das Haushaltsdefizit einzudämmen und eine geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer für 2020 zu vermeiden. Auf die Frage, ob die Regierung tatsächlich die Goldreserven des Landes verkaufen wolle, antwortete Salvini den Reportern: "Das ist keine Angelegenheit, die ich verfolge, aber es könnte eine interessante Idee sein".

Schon früher hatte die italienische Regierung Versuche unternommen, Goldreserven zu besteuern oder einen Teil zu verkaufen, um das Defizit des Landes auszugleichen. Diese Bemühungen wurden allerdings von europäischen Behörden gestoppt, denn dies hätte die Unabhängigkeit der italienischen Zentralbank untergraben.

Sollte Italien diesen Schritt tatsächlich gehen, dürfte dies das Vertrauen in die italienische Politik sowie die Notenbank weiter schwächen.

Redaktion finanzen.at

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