Goldpreis
Goldpreis |
14.11.2015 15:00:43
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Gold: Vierter Wochenverlust in Folge
Innerhalb von vier Wochen rutschte der Goldpreis um über 100 Dollar ab - die Hoffnung auf einen charttechnischen Turnaround hat sich damit erübrigt. Zur Erinnerung: Vor wenigen Wochen hofften Chartisten nach dem Überwinden der 200-Tage-Linie noch auf einen Trendwechsel nach oben. Massive Kapitalabflüsse bei ETFs waren nur einer von mehreren Gründen für die jüngste Abwärtstendenz des Goldpreises. Mit aktuell 661,94 Tonnen bringt zum Beispiel der weltgrößte Gold-ETF SPDR Gold Shares mittlerweile weniger auf die Waage als vor mehr als sieben Jahren. Damals setzt nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers eine massive Flucht in Gold ein, die das Gewicht des ETF bis Dezember 2012 in der Spitze auf mehr als 1.350 Tonnen anschwellen ließ.
Goldpreis: Zinssorgen belasten
Die Angst vor einer noch in diesem Jahr eingeleiteten Zinswende in den USA sorgte für besonders starken Verkaufsdruck. Weil Gold weder Zinsen noch Dividenden ausschüttet, müssen Goldbesitzer darauf verzichten. Steigen diese sogenannten Opportunitätskosten, wird dies in der Kapitalmarkttheorie als Nachteil für Gold interpretiert. Dabei wird häufig allerdings vergessen, dass sich steigende Renditen aber auch als höheres Risiko von Staatsanleihen ansehen lassen. Zum einen verlangen Investoren offensichtlich mehr für das Überlassen ihres Kapitals an einen hochverschuldeten Staat. Zum anderen steigen dadurch dessen Zinslasten. An eine langfristige Tilgung der exorbitanten Schuldenberge dürfte ohnehin niemand mehr glauben. Die Finanzwelt dürfte schon zufrieden sein, wenn die großen Schuldennationen in Zukunft ihre Zinsen pünktlich bezahlen und die anstehenden Umschuldungen bewältigen. Dieses Problem hat Gold nicht.
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