Gold: Trump-Triumph verursacht Talfahrt

von Jörg Bernhard

Damit hatte wohl kaum jemand gerechnet, dass nach dem überraschenden Wahlsieg von Donald Trump über Hillary Clinton der Goldpreis ein Wochenminus in Höhe von 5,9 Prozent verkraften muss. Am Tag nach der Entscheidung verzeichnete der Krisenschutz zwar zeitweise einen Tagesgewinn von fünf Prozent dieser löste sich aber schneller als erwartet wieder in Luft auf. So richtig nachvollziehbar ist diese Marktreaktion allerdings nicht. Zum einen dürfte die Welt mit einem US-Präsidenten Donald Trump wohl eher unsicherer als sicherer geworden sein. Zum anderen dürften seine geplanten Steuersenkungen und staatlichen Infrastrukturprogramme nicht dazu geeignet sein, die Staatsfinanzen der USA sturmsicher zu machen. Diese Irrationalität hat aber auch ihre guten Seiten, schließlich kommt man dadurch wieder ausgesprochen günstig an den Versicherungs-, Krisen- und Inflationsschutz.

Modi treibt Inder in Goldinvestments

Der indische Premierminister Narendra Modi hat am Dienstag die beiden größten Rupien-Scheine (500er und 1.000er) für wertlos erklärt und dadurch einen "Goldrausch" in der Bevölkerung ausgelöst. Das verstärkte Goldinteresse ließ sich besonders gut an der Entwicklung der Prämien ablesen. So meldete zum Beispiel die Nachrichtenagentur Reuters, dass das Aufgeld in der Spitze auf sechs Dollar angestiegen ist, was den höchsten Wert seit 21 Monaten darstellt. Händler berichteten sogar, dass vereinzelt für 10 Gramm Gold statt des offiziellen Goldpreises von 30.000 Rupien 50.000 Rupien bezahlt wurden. Begründet wurde die radikale Maßnahme übrigens mit dem erwünschten Eindämmen von Korruption und Schattenwirtschaft. Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor? Stimmt, Mario Draghi hat Anfang Mai mit ähnlichen Argumenten den Produktionsstopp für den 500-Euro-Schein verkündet. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.