Depot-Absicherung |
01.08.2021 16:49:00
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Finanzanalyst: Aus diesen Gründen setzen Anleger 2021 auf Rohstoffe
• Rally auch an den Rohstoff-Märkten
• Brian Pacampara sieht gute Gründe für ein Rohstoffinvestment
Der Invesco DB Commodity Index Tracking Fund, der ein breites, diversifiziertes Rohstoff-Investment abbildet, konnte im Laufe eines Jahres um 56 Prozent zulegen, erklärte Finanzanalyst Brian Pacampara in einem Beitrag für "Yahoo! Finance". Diese starke Entwicklung hat nun auch das Interesse vieler Privatanleger geweckt.
Verantwortlich für die Rohstoff-Rally sind zum einen die Maßnahmen der internationalen Notenbanken und Regierungen, mittels derer sie die Corona-bedingten Auswirkungen auf die Konjunktur abmildern wollen. Außerdem schreiten die Impfkampagnen voran und die Volkswirtschaften öffnen sich wieder. Dies sorgt für eine starke Nachfrage nach Rohstoffen. Zusätzlicher Preistreiber ist der Umstand, dass das Angebot in vielen Bereichen infolge unterbrochener Lieferketten noch nicht wieder das Vorkrisenniveau erreicht hat.
Diversifikation durch Rohstoffe
Neben der Möglichkeit, von der derzeitig starken Preisentwicklung zu partizipieren, sieht Finanzanalyst Brian Pacampara vor allem zwei weitere gewichtige Argumente, warum man in Rohstoffe investieren sollte. Als wichtigsten Grund nennt er das Ziel Diversifikation. Denn aufgrund ihrer geringen oder gar gegenläufigen Korrelation zu Aktien oder Anleihen seien Rohstoffinvestments eine gute Möglichkeit, die Risiken im eigenen Depot zu verringern.
Commodities würden primär von der Angebots- und Nachfrage-Dynamik ihres individuellen Marktes beeinflusst, und weniger von der allgemeinen Marktrichtung. Dies bedeute, dass sich die Rohstoffpreise nicht zwangsläufig im Gleichschritt mit anderen Assetklassen bewegen. Oft könnten sie sich sogar entgegengesetzt zu Aktien- oder Anleihekursen entwickeln. Somit könnten sich Anleger gegen Kurseinbrüche am Aktienmarkt absichern, indem sie sich Rohstoffe in ihr Portfolio holen, erklärt Pacampara.
Inflationssorgen
Angesichts der ultralockeren Geldpolitik und der wirtschaftlichen Erholung nach dem Pandemie-bedingten Einbruch wächst zudem bei vielen Anlegern derzeit die Sorge vor einer ausufernden Inflation. Jüngste Daten des US-Arbeitsministeriums scheinen dies zu belegen. So kletterten in den USA die Verbraucherpreise im Juni um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das ist die höchste Inflationsrate seit August 2008.
Eine anhaltend starke Inflation belastet jedoch Unternehmen und bremst damit die Aktienmärkte. Denn zum einen bedeutet eine höhere Inflation auch steigende Produktionskosten - z.B. für Löhne oder Material -, welche vielleicht nicht in Form von höheren Preisen an die Kunden weitergegeben werden können. Zudem zieht eine höhere Inflation auch steigende Anleiherenditen und somit auch höhere Zinsen für Unternehmen nach sich. Dies trifft i.d.R. verstärkt Wachstumsunternehmen, etwa aus dem Tech-Sektor, da diese oft stärker verschuldet sind.
Wie Brian Pacampara in diesem Zusammenhang ausführt, sind Rohstoffe eine der zuverlässigsten Arten, um sich gegen Inflation abzusichern. Denn wenn die Inflation klettere, so würden die Preise für Rohmaterialien gleich mitsteigen, erklärt der Finanzanalyst. Aufgrund dessen hätten in der historischen Betrachtung Rohstoffe in Zeiten hoher Inflation gut performt, selbst dann, wenn die Kurse für Aktien und Anleihen nachgegeben hätten.
Redaktion finanzen.ch
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