COT-Report: Großspekulanten zuversichtlicher

von Jörg Bernhard

Auch beim allgemeinen Interesse an Gold - ablesbar an der Anzahl offener Kontrakte - war ein Anstieg zu beobachten. So kletterte der sogenannte Open Interest in der Woche zum 12. Mai von 399.988 auf 405.612 Futures (+1,4 Prozent). Bei der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten war nach dem in der Vorwoche zu beobachtenden Einbruch eine Stabilisierung zu beobachten. Auf Wochensicht schlug sich dies in einem Anstieg von 74.162 auf 77.502 Kontrakte (+4,5 Prozent) nieder. Dies war vor allem auf den gestiegenen Optimismus der Großspekulanten (Non-Commercials) zurückzuführen. Deren Netto-Long-Position erhöhte sich von 72.440 auf 77.440 Futures (+6,9 Prozent), während bei den Kleinspekulanten (Non-Reportables) ein Minus von 1.722 auf nur noch 62 Kontrakte registriert worden war. Das heißt: Deren Optimismus hat sich praktisch in Luft aufgelöst und zu einer neutralen Marktmeinung geführt.

Gold: Relativ robuster Sachwert

Das gelbe Edelmetall kehrte wieder über die Marke von 1.200 Dollar zurück und erzielte einen Wochengewinn in Höhe von 2,9 Prozent. Hinsichtlich der Inflation scheint man mittlerweile die Talsohle durchschritten zu haben. In Deutschland zog die Teuerungsrate von 0,3 Prozent (März) auf 0,5 Prozent (April) an, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. In der kommenden Woche stehen aktuelle Inflationsdaten für die Eurozone und die USA zur Bekanntgabe an. Weil in der abgelaufenen Handelswoche bei Bundesanleihen die Talfahrt anhielt und die Nervosität spürbar zunahm, wurde Gold seinem Ruf als sicherer Hafen und stabiler Anker wieder gerecht. Aus charttechnischer Sicht überwand das Edelmetall sogar die 200-Tage-Linie. Deren nachhaltiges Überwinden interpretieren Chartisten normalerweise als starkes Kaufsignal.