COT-Report: Gold - Massive Käufe von Terminspekulanten

von Jörg Bernhard

Mit dem allgemeinen Interesse an Gold-Futures - nämlich der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) - ging es in der Woche zum 4. April aber markant nach unten. Hier war ein Rücksetzer von 449.418 auf 427.808 Futures (-4,8 Prozent) registriert worden. Die kumulierte Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Terminspekulanten verbuchte im Berichtszeitraum hingegen zum dritten Mal in Folge einen Zuwachs. Diesmal kletterte sie von 152.114 auf 171.016 Kontrakte (+12,4 Prozent). Eine besonders starke Kauflaune war unter den Großspekulanten (Non-Commercials) auszumachen. Sie stockten nämlich ihr Long-Engagement um über 11.000 Kontrakte auf und reduzierten zugleich ihre Short-Seite um mehr als 6.000 Futures. Dies bescherte deren Netto-Long-Position einen kräftigen Zuwachs von 137.820 auf 155.436 Futures (+12,8 Prozent). Auch Kleinspekulanten (Non-Reportables) wurden zuversichtlicher und haben ihre Netto-Long-Position von 14.294 auf 15.580 Kontrakte (+9,0 Prozent) nach oben gefahren.

Goldpreis: Respekt vor 200-Tage-Linie

Auch in dieser Woche endete die Erholung des Goldpreises knapp unterhalb der langfristigen 200-Tage-Linie. Diese ist im Bereich von 1.260 Dollar angesiedelt und entwickelt sich mehr und mehr zu einem großen Hindernis. In den vergangenen sechs Wochen prallte der Krisenschutz mehrfach daran ab. In den kommenden Wochen dürfte hier wohl entschieden werden, in welche Richtung Gold auf kurze Sicht laufen wird. Potenzielle Impulsquellen sind reichlich vorhanden, schließlich kann man Donald Trump weiterhin in die Kategorie "Unsicherheitsfaktor" einstufen und die Wahlen in Frankreich und Deutschland bergen ebenfalls erhebliches Risikopotenzial. Dass heutzutage repräsentative Wahlumfragen keinen sonderlich großen Nutzwert mehr haben, dürfte nach Brexit, Trump und den Wahlen in Holland und im Saarland jedem klar sein. Fazit: Sowohl geopolitisch als auch finanzpolitisch und allgemeinpolitisch dürfte die globale Wetterlage weiterhin unsicher bleiben und somit ein Goldinvestment durchaus rechtfertigen.