Goldpreis im Fokus 24.06.2017 15:23:58

COT-Report: Gold - Heftige Verkaufswelle unter großen Terminspekulanten

von Jörg Bernhard

Ein kräftiges Minus war auf Wochensicht auch beim allgemeinen Interesse an Gold-Futures auszumachen. In der Woche zum 20. Juni reduzierte sich nämlich die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) von 471.134 auf 445.841 Futures (-5,5 Prozent). Noch steiler bergab ging es aber bei der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Terminspekulanten, die innerhalb einer Woche von 203.611 auf 165.016 Kontrakte (-19,0 Prozent) regelrecht eingebrochen war. Wieder einmal waren hierfür große Terminspekulanten (Non-Commercials) hauptverantwortlich, die ihre Long-Seite mit über 44.000 Kontrakte deutlich stärker reduziert haben als ihr Short-Exposure (minus 5.000). Dadurch kam es bei deren Netto-Long-Position zu einem massiven Einbruch von 190.274 auf 150.675 Futures (-20,8 Prozent), während Kleinspekulanten (Non-Reportables) - wie in der Vorwoche - optimistischer geworden sind und ihre Netto-Long-Position von 13.337 auf 14.341 Kontrakte (+7,5 Prozent) aufgestockt haben.

Goldpreis: Ausverkauf gut verdaut

In der abgelaufenen Handelswoche trübte sich beim Goldpreis die charttechnische Lage zeitweise kräftig ein. Kein Wunder, schließlich notierte der Krisenschutz nur knapp über der 200-Tage-Linie. Ein nachhaltiges Unterschreiten dieses Trendindikators wird in der Chartlehre als klares Verkaufssignal angesehen. Auch die Tatsache, dass sich die langfristige Durchschnittslinie eine Abwärtstendenz aufweist, gilt als "charttechnischer Makel". Weil der Einbruch des Ölpreises die Investoren erheblich verunsichert hat, erinnerten sich diese aber wieder an die Schutzwirkung des gelben Edelmetalls. Unterhalb von 1.250 Dollar kam wieder verstärktes Kaufinteresse auf und bescherte dem Goldpreis somit ein Mini-Comeback. Eine generelle Entwarnung scheint aus charttechnischer Sicht aber noch nicht gerechtfertigt zu sein.

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