ANALYSE: Kurzfristige Gegenbewegung beim Goldpreis möglich - LBBW

    STUTTGART (dpa-AFX) - Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat die Wahrscheinlichkeit einer kurzfristigen Gegenbewegung beim Goldpreis nach der jüngsten Rekordjagd als "hoch" eingestuft. Bei einer Einigung im Schuldenstreit in den USA gebe es "die Gefahr einer kleinen Gegenbewegung", sagte der Rohstoffexperte Thorsten Proettel am Mittwoch der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX. Die angespannte Lage der Märkte dürfte durch eine Einigung in den USA "etwas zurückgehen und der Goldpreis kurzfristig schwächer tendieren". Zuletzt hatte der Goldpreis am Dienstag einen Rekord bei 1609,51 Dollar je Feinunze (etwa 31 Gramm) erreicht.

 

    Vor dem Hintergrund der jüngsten Rekordjagd erhöhte die Landesbank zudem die Prognose für den Goldpreis. Bis zum 30. Juni 2012 rechnet das Institut mit einem Anstieg des Goldpreises auf 1.750 US-Dollar je Feinunze. Zuvor hatte die Bank nur einen Preiszuwachs auf 1.700 Dollar erwartet. "Durch die Zuspitzung der Euroland- wie auch der US-Schuldenkrise könnten in den kommenden Wochen und Monaten Ereignisse eintreten, die das Potenzial haben, den Goldpreis stark zu bewegen", hieß es weiter in der Studie.

 

    Mittelfristig dürfte der Goldpreis aber weiterhin moderat steigen. Hierfür spricht das strategische Anlegerinteresse, das eine Abkehr vom Krisenmetall auf absehbare Zeit unwahrscheinlich macht. Die Schmucknachfrage dürfte weiter von der wirtschaftlichen Erholung profitieren, wobei der Schwerpunkt der Nachfrage insbesondere in den Schwellenländern liege. Außerdem befinden sich derzeit "mehrere Notenbanken auf der Käuferseite und stützen so den Markt zusätzlich", hieß es weiter in der Studie./jkr/ajx/jsl