Weekly Fokus

USA

Das US-BIP für das dritte Quartal fiel, trotz eines Rückganges, doch deutlich besser als vom Markt erwartet aus und liess somit den Einbruch beim Konsumentenvertrauen des Conference Board vergessen. Der NAPM und der deutliche Anstieg der Arbeitslosenquote enttäuschten jedoch Ende letzter Woche. An der FOMC Sitzung vom Mittwoch wird die US-Notenbank deshalb die Fed Funds Rate um 25 Basispunkte senken. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte hat sich jedoch angesichts der düsteren Konjunkturaussichten erhöht. Der NAPM-Non-manufacturing wird nicht im selben Ausmass wie der NAPM einbrechen. Ein deutlicher Rückgang auf 46 kann jedoch auch auf Grund des sinkenden Bestellungseingangs und einer geringeren Beschäftigung erwartet werden. Das Wachstum der Arbeitsproduktivität ausserhalb des Landwirtschaftssektors dürfte sich im dritten Quartal weiter verlangsamt haben. Der Lagerabbau wird sich im September erneut beschleunigt haben.

Euroland

Auch in Euroland sanken die Einkaufsmanagerindices in Deutschland und für die Eurozone deutlich. Der Inflationstrend zeigte im Oktober insbesondere auf Grund des stärkeren Euro und der rückläufigen Energiepreise weiter gegen das von der EZB definierte Inflationsziel von 2%. Angesichts der rückläufigen Teuerung, steigender Arbeitslosigkeit und sinkendem Verbraucher- und Unternehmervertrauen, erhöht sich der Zinssenkungsspielraum für die EZB doch deutlich. Wir gehen deshalb von einer Zinssenkung um 50 Basispunkte der Frankfurter Währungsbehörde am Donnerstag aus. Auch auf Produzentenstufe hat sich der Preisdruck markant abgeschwächt, so dass wir nur von einem Anstieg von 0.7% gegenüber der Vorjahresperiode ausgehen. Im Gegensatz zu den übrigen Industrieländern erweist sich die britische Wirtschaft noch als äusserst robust. Wir gehen deshalb davon aus, dass die Bank of England ihren Leitzins nicht senken wird.

5. November 2001