Rohstoff-(Commodity) Fonds im Fonds-Radar

Sankt Augustin (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "FONDS im Visier" haben in ihrer aktuellen Ausgabe Rohstoff-Fonds im Rahmen ihres Fonds-Radars näher unter die Lupe genommen.

Die Rohstoffmärkte hätten in den 80er und 90er Jahren eine lange Baisse erlebt. Erst seit Anfang dieses Jahrzehnts sei die Trendwende gekommen. Durch steigende Rohstoffpreise sei diese auch als Anlage-Klasse entdeckt und erschlossen worden.

Während Zertifikate-Emittenten das Thema in Tausenden Papieren auf den Markt gebracht hätten, habe sich die Fondsbranche vergleichsweise schwer getan, Rohstoffe handelbar zu machen. Denn größtenteils würden Rohstoffe außerbörslich gehandelt; an den Rohstoffbörsen würden Commodities per Termin in Form von Future-Kontrakten gehandelt.

Der DWS Gold Plus (ISIN LU0055649056/ WKN 973246) der DWS Investment S.A. sei der älteste Fonds und als einziger nur auf Gold als Rohstoff ausgelegt. Im Vergleich zu einer Anlage in Goldminen würde das stets das Risiko vermindern und hätte zuletzt auch stärkere Verluste verhindert. Allerdings setze der Fonds die Erwartung eines steigenden Goldpreises voraus, er sei also eher ein Inflations- als ein Deflations-Szenario.

Andere Rohstoffinvestments seien nicht nur auf einen bestimmten Rohstoff und auf steigende Preise ausgelegt. Bspw. würden Commodity-Future-Fonds neben der Veränderung der Spot-Preise auch den volatilen Änderungen der Future-Struktur-Kurven unterliegen. Anleger könnten mit Commodity-Future-Fonds "long" auf steigende und "short" auf fallende Rohstoffpreise setzen.

Außerdem müssten Anleger die Frage nach der Währungsabsicherung berücksichtigen, da Rohstoff-Futures sowie Rohstoffe mehrheitlich auch in US-Dollar gehandelt würden. Manche Fondsgesellschaften hätten deswegen zwei ansonsten gleiche Commodity-Fonds im Angebot. In den letzten drei Jahren sei der Währungseinfluss auf die Performance per saldo gering gewesen.

Als wichtiger habe sich die Fondsauswahl erwiesen. Durch die passive Abbildung des S&P GSCI-Index hätten Anleger bei hoher Volatilität Verluste eingefahren. Von den aktiv gemanagten Fonds hätte die Experten vor allem der DB Platinum Commodity Fonds (ISIN LU0216467174/ WKN A0D97Z/ EUR; ISIN LU0216466879/ WKN A0EADV/ USD) überzeugt, weil er die meisten seiner Wetten gewonnen habe. Geringeres Risiko dank breiterer Diversifizierung zeichne den Commodity Alpha OP (ISIN LU0229477533/ WKN A0F6DV) von Oppenheim AM Services aus.

Die Beimischung der Asset-Klasse "Rohstoffe" macht durchaus Sinn - als "buy-and-hold"-Investment vor dem Stichtag der Abgeltungssteuer erscheinen insbesondere die DB Platinum Commodity-Fonds empfehlenswert, so die Experten von "FONDS im Visier". (Ausgabe 21 vom 04.11.2008) (04.11.2008/fc/a/f)