Nachhaltige Rentenfonds rücken ins Blickfeld der Anleger

Zürich (www.fondscheck.de) - Für das Gros der Investoren steht Sicherheit seit jeher an oberster Stelle, so die Experten von Swisscanto.

Infolge der immer wieder aufkeimenden Turbulenzen an den Aktienmärkten sei deren Risikoaversion zudem gewachsen. Und da das gesellschaftliche Interesse an der Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien bei Geldanlagen zunehme, würden nachhaltig investierende Rentenfonds verstärkt ins Blickfeld der Anleger rücken. Allerdings habe das Angebot entsprechender Produkte Nachholbedarf. Den Ausführungen vom "Sustainable Business Institute" zufolge seien Ende des ersten Quartals im deutschsprachigen Raum lediglich 57 nachhaltige Rentenfonds zum Vertrieb zugelassen gegenüber 205 Aktienfonds gewesen.

"Das Anlegerverhalten unterstreicht deutlich, dass dieses Verhältnis nicht genau die Anlegerinteressen wiedergibt. Denn es besteht ein immenser Bedarf an Investitionen in nachhaltige Anleihen. Das Anlageuniversum ist gemäß unserer Ausschlusskriterien auch so umfassend, dass eine breite Diversifikation über einen Fonds problemlos möglich ist. Zudem wächst die Auswahl stetig, da die Emittenten erkannt haben, welche Bedeutung der Faktor Nachhaltigkeit für die eigene Firmenphilosophie hat", so Reto Niggli, Portfoliomanager im Bereich Nachhaltigkeit von Swisscanto, Fondsgesellschaft der Schweizer Kantonalbanken.

In der aktuellen Marktsituation bevorzuge Niggli für den Rentenfonds "Swisscanto (LU) Portfolio Fund Green Invest Income" (Swisscanto (LU) Portfolio Fund Green Invest Income (EUR) A) Unternehmensanleihen: "Die Bilanzen von Unternehmen außerhalb des Finanzsektors sind in einem überdurchschnittlich guten Zustand. Dies im Gegensatz zu den meisten Staatshaushalten. Daher werden Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen weiterhin stark übergewichtet. Der Anteil an Staatsanleihen im Fonds beträgt momentan noch rund 20 Prozent, wobei weder aktuell noch in der Vergangenheit Anleihen von PIIGS-Staaten gehalten wurden."

Auch bezüglich Anleihen von Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien gebe der Fondsmanager Entwarnung: "Wir investieren ausschließlich in Anleihen im Investment-Grade Bereich. Momentan sind keine Anleihen von nachhaltig eingestuften Unternehmen ausstehend, welche diese Bedingung erfüllen und uns zudem attraktiv erscheinen. Daher ist der Fonds von den Problemen, die einige Unternehmen der Solar- und Windbranche betreffen, nicht tangiert."

"Im aktuellen Tiefzinsumfeld können natürlich keine Renditen mehr erwartet werden wie in einem Umfeld sinkender Zinsen. Das kurze Ende der Zinskurve dürfte aufgrund der Zentralbankpolitiken zwar tief bleiben, das längere Ende könnte jedoch entweder aufgrund einer besseren Wirtschaftslage, gestiegener Inflationserwartungen oder Mittelabflüsse aus sicheren Staatsanleihen in riskantere Anlageformen nach oben tendieren. Wir bereiten uns deshalb langsam auf eine Zinswende vor und haben im Fonds eine leicht unterdurchschnittliche Duration implementiert. Trotzdem gehen wir auch künftig von positiven Renditen für den Fonds aus, der seit der Lancierung der Euro-Tranche im Jahr 2007 jährlich rund fünf Prozent zulegen konnte", äußere sich Niggli zu den Aussichten. (18.05.2012/fc/a/f)