15.09.2008 16:16:59

Lateinamerika-Aktienfonds immer beliebter

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Aktienfonds mit dem Anlageschwerpunkt Lateinamerika erfreuen sich bei Anlegern weiterhin steigender Beliebtheit, so die Experten von ING Investment Management in ihrem Kommentar zum ING (L) Invest Latin America Fund auf USD-Basis (ISIN LU0051128774/ WKN 989049).

Dafür maßgeblich verantwortlich sei die Performance der Produkte in den vergangenen Jahren. Trotz jüngster Markteinbußen im August (Kolumbien habe drei-, Mexiko vier- und Brasilien sogar zehn Prozent nachgegeben) zähle der ING (L) Invest Latin America Fund auf USD-Basis der niederländischen Gesellschaft ING Investment Management immer noch zu den erfolgreichsten Fonds in seiner Vergleichsgruppe. Mit einem Volumen von 454 Millionen Euro und einer kumulierten Durchschnittsrendite von 391,92% auf Fünfjahres- und 120,27% auf Dreijahressicht könne der Titel durchaus mit seinen Mitbewerbern mithalten. (Daten per 29.08. 2008). Der ING Lateinamerika-Fonds habe darüber hinaus 2005 bis 2007 seine Benchmark, den MSCI 10/40 Emerging Latin America Index, in diesem Zeitraum jedes Jahr übertroffen.

Fondsmanager Roberto Lampl suche unabhängig von Investmentstilen nach den aussichtsreichsten Titeln: "Ich lasse mich dabei nicht durch einen Growthoder Valuestil einschränken", erkläre der gebürtige Peruaner. "Für mich ist ausschließlich die Qualität eines Unternehmens wichtig, sonst nichts." Der überzeugte Stockpicker bleibe den einmal ausgewählten Unternehmen nach Möglichkeit lange treu. Nur etwa 40 Prozent seiner Depotpositionen tausche er durchschnittlich im Jahr aus, ein sehr niedriger Wert für einen Fonds, der in den als schnelllebig geltenden Emerging Markets anlege. "Im Schnitt bleibt jeder Wert etwa 30 Monate im Fonds", so Lampl.

Im August habe Lampl und sein Team Peru, Brasilien und Chile favorisiert, Länder, die er im Portfolio übergewichtet habe, auf Sektorenebene habe er Utilities und Mining-Titel den Vorzug gegeben. Im August sei aus diesem Grund ein chilenisches Kupferunternehmen neu ins Portfolio aufgenommen worden, da Lampl damit rechne, dass das zunehmende Investitionswachstum in China den Kupfer-Preis in den kommenden Quartalen in die Höhe treiben werde.

Wie die meisten anderen Lateinamerika-Manager favorisiere auch Lampl Unternehmen aus Brasilien, die im Vergleichsindex MSCI Latin America den größten Anteil ausmachen würden. Sowohl im Index als auch in Lampls Fonds seien brasilianische Titel derzeit mit mehr als 62 Prozent gewichtet. "Wir sind besonders auf längere Sicht sehr optimistisch für das Land gestimmt", sagt der Manager." Vom kranken Mann der späten neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts sei längst nichts mehr zu sehen. Brasilien verfüge mittlerweile über Devisenreserven von 200 Milliarden US-Dollar."

Zweitgrößte Länderposition im Fonds ist Mexiko mit 23 Prozent. Und ebenso wie Lula da Silva stelle Lampl auch dem mexikanischen Präsidenten Calderón ein gutes Zeugnis aus. "Er hat das Land in eine wirklich gute Position für die kommenden Jahre gebracht. Aber wie andere Länder auch kämpft Mexiko derzeit an zwei Fronten: den Gefahren einer Konjunkturabkühlung und gleichwohl steigender Inflation." Mit mutigen Zinsschritten nach oben habe die mexikanische Nationalbank bisher auf Geldwertstabilität gesetzt - gegen klar formulierten Widerstand aus der Politik. Den Mexikanischen Peso (MXN) allerdings habe diese Politik zu ungeahnter Stärke geführt: Gegenüber dem US-Dollar habe der Peso im laufenden Jahr schon um fast zehn Prozent aufgewertet.

Zu unrealistischen Träumen neige Lampl allerdings nicht. "Südamerika ist nicht losgelöst von den Entwicklungen im Rest der Welt. So lange die Subprime-Krise in den USA nicht endgültig gelöst ist, bleiben wir vorsichtig." Schwarzmalerei lehne er allerdings entschieden ab. "Wenn ich mir vor Augen halte, welche wirtschaftliche Bedeutung Lateinamerika in der Vergangenheit hatte, mir sein Wachstumspotenzial und seine makroökonomische Situation ansehe, und feststelle, wie wenige Anleger in dieser Region investiert sind, dann muss ich einfach optimistisch bleiben", so Lampl.

Denn bislang würden lateinamerikanische Unternehmen in der globalen Investmentwelt noch immer eine geringe Rolle spielen. Viele der dort ansässigen Unternehmen hätten in ihren Branchen durchaus eine weltmarktführende Stellung, wie etwa der weltgrößte Eisenerzproduzent CVRD (Cia Vale Do Rio) mit 4,68 Prozent Nummer vier, der Ölförderer Petrobras mit 4,80 Prozent Nummer drei und die Telefongesellschaft America Moviles mit 4,23 Prozent Nummer sieben unter den Top Ten Holdings des Fonds. Die größte Position nehme der börsennotierte und größte südamerikanische Stahlkonzern aus Brasilien, die Companhia Siderúrgica Nacional im Portfolio ein (alle Daten per 31.08.2008).

Zusätzliches Potenzial erwarte der Manager von der günstigen Bevölkerungsstruktur auf dem Kontinent. Große Teile der Bevölkerung seien jünger als 40 Jahre, die Alterspyramide ähnele der der entwickelten Staaten vor einigen Jahrzehnten. In der Konsequenz sei das Angebot an Arbeitskräften und damit auch das langfristige Wachstumspotenzial in Südamerika groß. Für langfristig orientierte Anleger sei die Region deshalb erste Wahl. "Natürlich wird es auch Rückschläge geben, aber die weiteren Aussichten sprechen eindeutig für eine größere Gewichtung der Region im Depot", so der Manager.

Lampls bisherige erstklassige Performance schlage sich auch in der Bewertung seines Fonds nieder. Von der Ratingagentur Morningstar habe es die Auszeichnung "Vier Sterne Morningstar overall Rating" gegeben und in seiner Publikation Eurofundsexpress habe der Finanzen-Verlag im August 2008 zum wiederholten Mal die Fondsnote eins erteilt. Der Fonds sei am 24.05.1994 aufgelegt worden, die Verwaltungsgebühr betrage 1,5 Prozent und der Ausgabeaufschlag drei Prozent. (15.09.2008/fc/a/f)

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