Abwärtstrend geht weiter 31.03.2017 13:19:00

Investmentfonds können mit Kapitalmarktentwicklung nicht mithalten

Das Fondsvolumen erreichte seit dem Einbruch durch die Finanzkrise ein neues Allzeithoch von 169,3 Mrd. Euro. Dennoch ist die Fondsbranche unzufrieden: "Die Verdoppelung der Märkte ist darin nicht ablesbar", so VÖIG-Präsident Heinz Bednar am Freitag beim Pressegespräch in Wien.

Während sich internationale Kapitalmarktindizes seit 2008 teilweise mehr als verdoppelt hätten, stieg das österreichische Fondsvolumen nur um etwa ein Drittel von 126,0 auf 169 Mrd. Euro.

Die Hauptgründe für die Nicht-Nutzung von Investmentfonds als Anlageform liegen laut der heute präsentierten repräsentativen Intergral-Onlineumfrage darin, dass die Österreicher zu wenig Wissen über Investmentfonds besitzen (65 Prozent), zu wenig Kapital zur Verfügung haben (46 Prozent) oder es für sie ein zu hohes Risiko darstellt (38 Prozent).

"Das ist der Punkt, wo man ansetzen muss", so Bednar. Bei der Wissensvermittlung seien nicht nur Bank- und Vermögensberater gefordert, sondern auch das Bildungssystem. Bereits in der Schule müsste allgemeines Wirtschaftswissen vermittelt werden. Auch die institutionalisierte Rolle des Kapitalmarktes - etwa für die Pensionsvorsorge - müsste stärker hervorgehoben werden. In Österreich sei ein negatives Image zu Wertpapieren aufgebaut worden, obwohl es der Wirtschaft gut gehe und die Unternehmen gut da stünden.

VAIÖ-Generalsekretär Berndt May wies zudem noch auf den kulturellen Unterschied zwischen etwa den USA und Österreich hin. In Österreich sei das Anlageverhalten konservativ. Es müsste eine andere Anlagekultur ermöglicht werden, etwa in der Form, das Mitarbeiter Aktien des Unternehmens erhalten.

In Summe sei das Umfeld derzeit für Investmentfonds sehr gut, so Bednar. Der Trend zu Aktien-, Misch- und Immobilienfonds halte an.

Anlässlich des bevorstehenden 5. Weltfondstag am 19. April erneuerten die Vereinigung Österreichischer Investmentfonds (VÖIG) und die Vereinigung der ausländischen Investmentgesellschaften in Österreich (VAIÖ) ihre gemeinsame Forderung nach einem steuerlich begünstigten Vorsorgedepot für die Pensions- und Pflegevorsorge. Das Vorsorgedepot würde keine staatliche Prämie benötigen und die erste Säule sinnvoll ergänzen. Verschiedene Marketingaktivitäten und Werbeschwerpunkt sollen den Weltfondstag unterstützen, um Investmentfonds bei den Kunden beliebter zu machen.

ggr/gru

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