27.01.2009 15:24:54
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Indexfondshandel zieht wieder an
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Der Handel mit Indexfonds zieht wieder an, so die Deutsche Börse AG.
Anleger würden Finanzwerte abgeben und sich in Rohstoffaktien engagieren. Ein ausgefallenes Kreditprodukt bekomme zunehmend Publikum. Während die meist gehandelten Aktien-ETFs (ISIN DE0005933931/ WKN 593393, ISIN DE0005933956/ WKN 593395) auf deutsche und europäische Standardwerte in den zurückliegenden Tagen eher verkauft worden seien, erfreue sich der iShares DJ Euro Stoxx 50 (ISIN IE0008471009/ WKN 935927) heute großer Nachfrage, wie die Market Maker von der HypoVereinsbank berichten würden. Insgesamt seien die Umsätze mit 255 Millionen Euro im DAX-ETF wieder durchschnittlich nach der Flaute in der ersten Januarhälfte gewesen.
Keine einheitliche Tendenz beobachte Klein von der Deutschen Bank. "Anleger verkaufen und kaufen ungefähr gleichermaßen." Es sei ein Trader-Markt ohne eindeutige Richtung, so hätten sich auch die hohen Umsätze im db x-trackers ShortDAX (ISIN LU0292106241/ WKN DBX1DS) erklären lassen.
Anleger mit Branchenfokus hätten sich nach Beobachtung der zuständigen Market Maker in den zurückliegenden Tagen von Indexfonds auf Banken- und Versicherungsaktien überwiegend getrennt. Verkauft worden seien etwa der iShares DJ STOXX 600 Banks (ISIN DE0006289358/ WKN 628935), der die Bankentitel im marktbreiten Gesamteuropa-Index enthalte, sowie sein Pendant (ISIN LU0322249037/ WKN DBX1AH) on der Deutschen Bank. Das gehandelte Volumen habe insgesamt bei 20 Millionen Euro gelegen.
Gefallen würden dagegen die Rohstoff- und Energiesektoren finden. Anleger würden in die entsprechenden Branchenfonds einsteigen, z. B. in den iShares DJ STOXX 600 Oil + Gas (ISIN DE0006344765/ WKN 634476).
Ein Indexfonds (ISIN DE0005933964/ WKN 593396) auf den Schweizer Leitindex SMI, der die 20 größten Werte an der Züricher Börse gehandelten Werte enthalte, werde jetzt abgegeben, nachdem er in den zurückliegenden Monaten eifrig gekauft worden sei. "Im SMI sind überwiegend defensive Werte aus den Sektoren Chemie, Pharma oder Nahrungsmittel", verstehe Klein das Anlegerverhalten. "Banken haben dagegen ein relativ geringes Gewicht." Der SMI habe Ende vergangenen Jahres um einiges weniger verloren als andere europäische Indices, und genau dies habe Anlegern bis dahin gefallen. Inzwischen sei der SMI in der Performance z. B. mit dem Dax wieder gleichauf.
Ungebrochen hoch sei die Nachfrage nach dem Geldmarkt-ETF der Deutschen Bank, dem db x-trackers Eonia (ISIN LU0290358497/ WKN DBX0AN), der sich auf den Interbankenzinssatz beziehe. In dem ETF seien im betrachteten Zeitraum gut 225 Millionen Euro umgesetzt worden. Klein vermute, dass Investoren von anderen Anlagen am Geldmarkt umschichten würden.
Stark gestiegen sei die Nachfrage nach einem ETF der Deutschen Bank auf einen Kreditderivate-Index, wie Klein berichte. Gekauft werde der db x-trackers II iTraxx Crossover 5-year TR Index ETF (ISIN LU0290359032/ WKN DBX0AR).
Über solche Kreditderivate würden vor allem Banken das Ausfallrisiko ihrer Kreditnehmer an Dritte, so genannte Sicherungsgeber, weitergeben, wofür diese eine Prämie erhalten würden. Im Gegenzug würden sich Sicherungsgeber bei Eintritt eines Zahlungsverzugs oder -ausfalls des Kreditnehmers verpflichten, eine Ausgleichszahlung an die Bank zu leisten. Dieser Index messe die Rendite für Kredit-Sicherungsgeber für das Halten von Kreditderivate-Transaktionen mit einer Laufzeit von fünf Jahren.
Anders formuliert: Mit dem ETF würden Investoren das Kreditrisiko von 50 europäischen Unternehmen kaufen. Derzeit würden diese als sehr riskant betrachtet mit einem Kredit-Spread von 1.050 Basispunkten. Kredit-Spreads würden den Renditeabstand von Unternehmensanleihen zu sicheren Staatsanleihen gleicher Laufzeit beschreiben.
"Mit dem ETF setzen Anleger darauf, dass sich die Kredit-Spreads verringern werden", erkläre Simon Klein das komplexe Produkt. Zu der Risiko-Performance komme noch die Verzinsung nach dem EONIA-Zinssatz hinzu. Insgesamt biete der ETF derzeit eine Wertentwicklung von zwölf Prozent. (27.01.2009/fc/a/f)
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