09.11.2010 14:14:36
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ETFs Deutschland ist Anlegers Liebling
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Partylaune an den Aktienbörsen beflügelt auch den ETF-Handel, so die Deutsche Börse AG.
Market Maker würden einhellig von guten bis sehr guten Umsätzen berichten. "Es gab zuletzt jede Menge positiver Nachrichten", begründe Eric Wiegand von der Deutschen Bank die rege Nachfrage und verweise auf die quantitative Lockerung der US-amerikanischen Notenbank und die besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten. Anders als in den Vorwochen sei die Alte Welt zuletzt wieder der Renner gewesen, nicht die Entwicklungsländer. Laut Bernardus Roelofs von Flow Traders hätten Investoren besonders bei Standardwerten, also DAX- und EURO STOXX 50-Trackern (iShares EURO STOXX 50 (DE)), zugegriffen. "Es gab allerdings auch einige Gewinnmitnahmen", räume der Händler ein.
"Schwerpunkte bei den Positionierungen waren klar Dax und MSCI World", erkläre Wiegand. Deutschland überzeuge eben mit guten Unternehmens- und Konjunkturdaten. Laut Commerzbank hätten insgesamt allerdings die Verkäufe überwogen, vor allem EURO STOXX- und einige Branchen-ETFs hätten auf den Verkaufslisten gestanden. "Wir sehen einen Trend heraus aus Europa und hinein in Deutschland", kommentiere Frank Mohr. Deutschland habe, wie das Wachstum und die Arbeitslosenzahlen gezeigt hätten, mittlerweile klar die Führung innerhalb Europas eingenommen.
Schwellenländer-Indexfonds würden zwar ein beliebtes Investment bleiben. "Allerdings sind die Zuflüsse nicht mehr ganz so massiv wie in den Vorwochen", meine Wiegand. Umfangreichere Abgaben seien aber ausgeblieben. Flow Traders zufolge hätten sich Anleger beim iShares MSCI Emerging Markets (iShares MSCI Emerging Markets (DE)) und beim iShares Emerging Small Cap (iShares MSCI Emerging Markets SmallCap (DE)) kauffreudig gezeigt, vom Lyxor China Enterprise (LYXOR ETF CHINA ENTERPRISE (HSCEI) ) hätten sie sich hingegen getrennt. "Da wurden Gewinne eingestrichen", erläutere Roelofs. Der ETF habe in den vergangenen vier Wochen um fast 11 Prozent zugelegt.
Beigetragen zum deutlichen Verkäuferüberhang bei der Commerzbank hätten größere Abgaben bei Automobil-ETFs (ComStage ETF Dow Jones STOXX R 600 AutomobilesParts TR I). Die Investoren werden sich die Hände gerieben haben: Der Fonds hat auf Sicht von sechs Monaten um über 40 Prozent an Wert gewonnen, so die Deutsche Börse AG. Umsatzstark hätten sich Frank Mohr zufolge außerdem Financial Services-Indexfonds (ComStage ETF Dow Jones STOXX (R) 600 Financial Services TR I) gezeigt, mit Zu- und Abflüssen in gleichem Maße. Umfangreiche Zukäufe habe es laut Roelofs zudem beim db x-trackers DJ STOXX 600 Telecommunications (db x-trackers DJ STOXX (R) 600 TELECOMMUNICATIONS ETF 1C) gegeben, allerdings stecke ein einziger großer Investor dahinter.
Ganz klar auf den Verkaufslisten stehe hingegen der iShares FTSE/EPRA European Property (iShares FTSE/EPRA European Property Index Fund (DE)), ein Immobilienfonds, der seit Juni einen rasanten Anstieg verzeichnet, zuletzt aber geschwächelt habe. Inflationsängste hätten zudem weiterhin für Interesse an Rohstoff-ETFs wie dem iShares Dow Jones-UBS Commodity Swap (iShares Dow Jones-UBS Commodity Swap (DE)) und Gold-ETCs (ISIN DE000A0N62G0/ WKN A0N62G) gesorgt. Der Deutschen Bank zufolge würden bei Rohstofffonds aber auch Gewinne mitgenommen.
Die kalte Schulter hätten Anleger zuletzt den Renten-ETFs gezeigt, und zwar über alle Laufzeiten und Emittenten hinweg, wie Flow Traders registriere. Nicht nur ETFs mit kurzlaufenden Bundesanleihen (iShares ebrexx (R) Government Germany 25-55 (DE)) seien abgegeben worden, sondern auch die vor kurzem noch sehr begehrten ETFs mit Industrieanleihen (LYXOR ETF EURO). Bei den Schwellenländerrenten (iShares JPMorgan USD Emerging Markets Bond Fund (DE)) hätten sich Käufe und Zukäufe in etwa die Waage gehalten, wie Roelofs hinzufüge. "Fixed Income wird eher abgebaut", bestätige auch Frank Mohr.
Die Anleger seien zunehmend zu der Überzeugung gelangt, dass im Rentenbereich nicht mehr viel zu holen sei und seien auf Sachwerte umgestiegen. Eric Wiegand melde darüber hinaus noch Abgaben bei Langläufern, etwa dem db x-trackers II iBoxx Sovereigns Eurozone 10-15 (db x-trackers II iBoxx EUR Sove Eurozone 10-15 Total Return) und dem db x-trackers II iBoxx Sovereigns Eurozone 5-7 (db x-trackers II iBoxx EUR Sovere Eurozone 5-7 Total Return). (09.11.2010/fc/a/f)
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