18.01.2011 09:12:25

ETFs Banken mit Vorschusslorbeeren

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Market Maker berichten von einem insgesamt regen Handel mit Exchange Traded Funds in den vergangenen fünf Handelstagen mit einem Überhang an Käufern, so die Deutsche Börse AG.

Die erfolgreiche Platzierung portugiesischer Staatsanleihen in der vergangenen Woche hätte einen Beitrag zur positiven Erwartungshaltung der ETF-Anleger geleistet. Nicht nur der Euro habe sich dadurch wieder etwas erholt. "Aufwind gab es auch für italienische und spanische Bankentitel", beobachte Bernardus Roelofs von Flow Traders. Bankenwerte insgesamt, die im abgelaufenen Jahr mit deutlichen Kursabschlägen das Schlusslicht im EURO STOXX 50 gebildet hätten, seien nun auf der Gewinnerseite. "Die J.P. Morgan Chase Bank hat es vorgemacht und Ergebnisse über den Erwartungen der Marktbeobachter präsentiert", glaube Roelofs. Das hätte die Phantasie der Anleger für die anstehenden Quartalsergebnisse einiger Großbanken wie Citigroup, Goldman Sachs, Morgan Stanley, Bank of America und die Wells Fargo Bank angekurbelt.

Auch die Nachfrage nach den passenden ETFs sei hoch. Roelofs sehe darin Vorschusslorbeeren für die anstehende Quartalsberichtserstattung der Finanzinstitute (Dow Jones STOXX 600 Optimised Banks Source ETF). Einige Anleger würden in dem Anstieg bereits zu viel des Guten vermuten und mit dem Kauf von Anteilen etwa des Lyxor ETF STOXX Europe 600 Banks Daily Short (LYXOR ETF STOXX Europe 600 Banks Daily Short A) lieber auf fallende Kurse der Geldinstitute setzen. "Auch wenn die Finanzinstitute in den kommenden Wochen gute Ergebnisse zeigen, sind diese mit dem Kursanstieg vergangener Woche bereits weitest gehend eingepreist", vermute der Market Maker. "Deshalb wird die Luft nach oben für die Finanzwerte auch bei positiven Überraschungen etwas dünner."

Als Anlegerfavoriten bei den Indexfonds der vergangenen Woche würden Händler europäische und US-amerikanische Standardwerte nennen. Anteile von Indexfonds auf den DAX, EURO STOXX 50, MSCI Nordamerika oder S&P 500 (ETFlab Dax (R) (ausschuettend)) seien bei ETF-Liebhabern gut angekommen. Hauptsache große Unternehmen scheine die derzeitige Devise.

"Auch Tracker des MSCI Japan waren mit von der Partie", berichte Mark Schönbrodt von der DekaBank. Insgesamt registriere der Händler einen Käuferüberhang im Verhältnis zwei Drittel zu einem Drittel. "Bei den Käufen dominieren die Bluechips." Abgaben dagegen beobachte er tendenziell bei Exoten etwa mit südafrikanischen Werten (LYXOR ETF SOUTH AFRICA (FTSE JSE TOP 40) A) oder Emerging Markets-Titeln (db x-trackers MSCI EM EMEA TRN INDEX ETF 1C). Aber auch von Immobilienwerten (iShares FTSE/EPRA European Property Index Fund (DE)) würden Anleger sich derzeit eher trennen. Flow Traders dagegen sehe auch deutsche und europäische Werte eher auf der Abgabenseite. Anleger hätten sich etwa von Anteilen am iShares DAX (iShares DAX (R) (DE)) und am iShares DJ STOXX 50 (iShares STOXX Europe 50 (DE)) getrennt.

Aus Sorge vor steigenden Preisen würden sich Anleger für Indextracker mit Inflationsschutz (db x-trackers II Eonia TOTAL RETURN INDEX ETF 1C) interessieren. "Die höhere Teuerungsrate im Euroraum und innerhalb der EU nehmen Investoren zum Anlass, sich mit inflationsgebundenen Werten abzusichern", vermute Sidi Kleefeld von der Deutschen Bank. Aber auch das Interesse an Edelmetalltiteln sei wieder gestiegen. "Auch hier könnte die Inflationsangst der treibende Faktor sein." Im Dezember sei die jährliche Inflationsrate der Europäischen Union auf 2,6 Prozent von 2,3 Prozent im Vormonat gestiegen.

Anleihen seien laut Schönbrodt nach wie vor wenig beliebt beim ETF-Investor. Indexfonds mit Unternehmensanleihen oder Pfandbriefen (ETFlab iBoxx EUR Liquid) fänden zwar auch Abnehmer, bei lange laufenden deutschen Staatsanleihen (iShares ebrexx (R) Government Germany 55-105 (DE)) und bei Geldmarktfonds (ETFlab Deutsche Boerse EUROGOV (R) Germany Money Market) beobachte der Händler jedoch überwiegend Abgaben. (18.01.2011/fc/a/f)

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