03.10.2008 13:01:45

DWS-Fonds im Blickpunkt

Wien (aktiencheck.de AG) - "Mut, Selbstvertrauen und gute Nerven" bezeichnet Michael Sieghart, Managing Director Asset Management bei DWS, als die wichtigsten Attribute, über die Anleger derzeit verfügen sollten, so die Experten von "e-fundresearch.com" in ihrem Kommentar zum DWS Invest European Equities (ISIN LU0145634076/ WKN 551448), DWS Invest Alpha Strategy (ISIN LU0195139711/ WKN A0B56T) sowie DWS Invest Africa (ISIN LU0329759764/ WKN DWS0QM).

Der Experte rechne bis zum Jahresende mit volatilen Märkten und warne vor überhasteten Anlageentscheidungen. Danach könne wieder bei dem einen oder anderen Schnäppchen zugegriffen werden. Trotz zu erwartenden Konjunkturabschwungs würden die Emerging Markets für Sieghart in Zukunft ein heißes Thema bleiben.

Dass den USA und Europa eine Rezession bevorstehe, sei für den DWS-Experten relativ sicher. "Die große Frage ist, wie schwer der Abschwung in den Emerging Markets ausfallen wird", so Sieghart. Besonders China, das in den letzten Jahren für einen Großteil des weltweiten Wirtschaftswachstums verantwortlich gewesen sei, würde hier eine Schlüsselrolle zukommen. Wichtig wäre ein jährliches Wachstum von über 8 Prozent. In den letzten Jahren sei das BIP im Reich der Mitte um durchschnittlich 12 Prozent gewachsen. Positiv würden den Experten die großen Währungsreserven stimmen, die die chinesische Regierung zur Stabilisierung in die Wirtschaft pumpen könne.

In Europa würden die Auswirkungen von Rezession und Finanzkrise verschieden stark ausfallen. Allen voran seien Spanien und Großbritannien stark gefährdet. "Spanien galt vor zehn Jahren als Wunderkind in Europa. Die florierende Wirtschaft war jedoch stark Kredit getrieben", erkläre Sieghart. So habe sich die Verschuldung spanischer Haushalte in den letzten zehn Jahren verdreifacht. Spanische Unternehmen wären mit viel Leverage in ganz Europa auf Einkaufstour gegangen, was sich jetzt räche.

Anders sei die Situation in Deutschland einzuschätzen, die mit jener in Österreich vergleichbar sei. Die Stimmung sei hier zwar trüb, starke Bilanzen würden die Unternehmen jedoch vor einer Kreditknappheit schützen. "Deutschland steht nicht zuletzt dank einer hohen Sparquote und dem Ausbleiben eines Immobilienbooms in den letzten Jahren verhältnismäßig gut da", so Sieghart.

Gut aufgestellt wären auch Länder wie Polen oder Tschechien. Ein Spezialfall sei hingegen Russland. Nach wie vor würden im größten Land Europas die Investitionen hinter dem Potenzial deutlich zurückbleiben. Obendrein habe sich der russische Markt seit Mitte Juli halbiert, was der DWS-Experte unter anderem auf die Streitigkeiten um den Stahlkonzern Mechel und den Kaukasus-Krieg zurückführe. "Russland bleibt ein riskanter Markt, an den wir im Rahmen unserer Anlagestrategie aber weiterhin festhalten", bringe es Sieghart auf den Punkt.

In den letzten Monaten des Jahres schließe Sieghart weitere Kursabschläge nicht aus: "Die Unternehmensgewinne sind noch zu hoch und müssen runter. Die Märkte haben das jedenfalls bereits antizipiert." Anlegern empfehle der Experte abzuwarten und sich auch bei Schnäppchen zurückzuhalten, bis sich die Situation wieder beruhige. In den nächsten zwölf Monaten würde es selbst im Falle einer Rezession in Emerging Markets wie China, Indien und Brasilien interessante Investmentchancen geben. Ein großes Thema sei dort nach wie vor der Bereich Infrastruktur. In Europa empfehle Sieghart die Sektoren Energie, Versorger und Health Care. Die Finger lassen sollte man hingegen von Konsumwerten und Financials - ein Sektor der in Zukunft vermutlich stark reguliert sein werde.

Bei dem von ihm gemanagten DWS Invest European Equities setze Sieghart vor allem auf Unternehmen mit starken Bilanzen, die Cashflow generieren würden und mit den Emerging Markets zu tun hätten. Bei der Titelselektion suche er in erster Linie Unternehmen aus, die fundamental gut aufgestellt seien und über gute Wachstumsperspektiven verfügen würden. Das Risiko werde mittels Style Research-Software gestreut.

"Wir bleiben bei unseren Wetten", so der Fondsmanager. Damit meine er auch das Festhalten am Risikomarkt Russland. Im Portfolio seien derzeit Ölwerte und Versorger übergewichtet, der Pharmasektor hingegen leicht übergewichtet. Mit einer Cashquote von 6 Prozent sei der Fonds gut aufgestellt um in drei bis vier Monaten bei attraktiven Werten zuzugreifen.

"Diversifikation ist zur Generierung von Alpha das Wichtigste. Sie ist das beste Mittel, um einen Mehrertrag zu erzielen und dabei das Risiko zu reduzieren und obendrein ist sie kostenlos", so Thomas Voecking, Fondsmanager bei DWS, zu einem Eckpfeiler seiner Anlagestrategie.

Mit den vom ihm gemanagten DWS Invest Alpha Strategy strebe er - unabhängig von der jeweiligen Marktentwicklung - eine stabile und positive Wertentwicklung an. Anlageentscheidungen würden im Rahmen eines Multi-Manager-Ansatzes getroffen. Konkret werde dabei auf die Empfehlungen verschiedener Investmentteams (an verschiedenen Standorten) und auf finanzmathematische Analysen zurückgegriffen. Mittelfristig werde eine Rendite zwischen 5 bis 6 Prozent pro Jahr angestrebt.

Viel verspreche man sich bei der deutschen Fondsschmiede von dem im Juli aufgelegten DWS Invest Africa. "Dabei handelt es sich um einen nahezu unerschlossenen Markt mit enormem Wachstumspotenzial", so Hartmut Herzog, Vice President Sales Retail bei DWS. Vor allem das starke Rohstoffaufkommen würde für den Kontinent sprechen. So verfüge Afrika allein über 10 Prozent der weltweiten Ölreserven und 8 Prozent der Gasreserven. Beim Edelmetall Platin sei man im Besitz von knapp 80 Prozent der weltweiten Vorkommnisse.

Große Chancen orte Herzog vor allem in den Sektoren Telekom und Konsum. So solle der Telekommarkt laut Schätzungen zwischen 2007 und 2010 um 75 Prozent wachsen. Für den Konsum spreche, dass der durchschnittliche Afrikaner rund 50 Prozent seines Einkommens ausgebe. Aktuell sei der Fonds in Südafrika, Nigeria und Ägypten übergewichtet.

"DWS Invest Africa ist besonders für Anleger mit einem langfristigen Horizont von bis zu zehn Jahren geeignet. Kurzfristig muss man mit allen Risiken rechnen, die mit Emerging Markets nun mal verbunden sind", so Herzog. (03.10.2008/fc/a/f)

Fondsfinder

Fondsname:
Fondsgesellschaft:
Fondsart:
 
Ausgabeaufschlag:
Mindestalter:
Währung:
Jahresperformance:
Volumen:
Sortieren nach:
Suchen