21.04.2009 12:34:59

Die besten IT/Technologie Aktienfonds

Wien (aktiencheck.de AG) - Obwohl die Nachfrage nach IT-Produkten krisenbedingt spürbar nachgelassen hat und das Marktumfeld auch 2009 schwierig bleiben soll, sehen Experten nicht schwarz für die Branche, so die Experten von "e-fundresearch.com".

Im Gegenteil: Eine Reihe von Faktoren würde durchwegs zu vorsichtigem Optimismus Anlass geben. Zum einen zeichne sich der Großteil der IT-Unternehmen durch solide Bilanzen und einen geringen Verschuldungsgrad aus. Andererseits würde der Produktlebenszyklus in vielen Bereichen - etwa bei Smartphones - weiter wachsen. Für ein Investment in Technologieaktien würden derzeit nicht zuletzt die attraktiven Bewertungen sprechen.

Nach Ansicht von Jeremy Whitley, Senior Investment Manager - Global Equities bei Aberdeen Asset Managemet, sei die IT-Branche ohnehin auf den Abschwung besser vorbereitet als andere Wirtschaftszweige. "Als höchst zyklischer Sektor hat man gelernt mit signifikanten Angebots- und Nachfrageschwankungen zu leben", so der Experte. Dementsprechend schnell hätte die Branche mit Kapazitätsanpassungen auf die derzeitige Krise reagiert.

Vor schweren Kurseinbrüchen habe die IT-Unternehmen ihre Reaktionsschnelligkeit freilich nicht bewahrt. Sämtliche Fonds der Assetklasse würden in den ersten drei Monaten des Jahres ein fettes Minus aufweisen. Vergleichweise "gut" geschlagen habe sich der von Belgrave Capital Management verwaltete Vitruvius Growth Opportunities B (ISIN LU0108749556/ WKN 798385) mit einer Wertentwicklung von minus 26,16 Prozent. Auch auf Basis der risikoadjustierten Rendite habe er im "e-fundresearch"-Ranking die Nase vorn. In den letzten fünf Jahren habe er Anlegern eine durchschnittliche jährliche Performance von minus 0,86 Prozent gebracht - ein Wert, der das Ausmaß der derzeitigen Krise schmerzhaft vor Augen führe.

Weitaus schlimmer habe es freilich die anderen Fonds im Ranking erwischt. Der von Patrick Kolb gemanagte zweitplatzierte Credit Suisse Equity (Lux) Global Info Tech (ISIN LU0108804831/ WKN 933730) weise etwa auf Fünfjahressicht eine Wertentwicklung von minus 3,5 Prozent auf. In den ersten drei Monaten des Jahres habe er Performanceeinbußen von minus 35,6 Prozent hinnehmen müssen. Auf kurze Sicht rechne Kolb mit starken Geschäftsrückgängen in nahezu allen Subsektoren der Branche. Längerfristig sollten dagegen neben der - aller Voraussicht nach - wieder erstarkten Nachfrage in den Schwellenländern die Themen Energieeffizienz und IT-Sicherheit das Wachstum vorantreiben. "Bis dahin können in einigen Ländern Wechselkursschwankungen für eine positive Gewinnentwicklung sorgen", so der Fondsmanager.

Keine Zweifel an der Überlebensfähigkeit des IT-Sektors habe Gunther Kramert, Manager des Uni Sector High Tech A (ISIN LU0101441672/ WKN 921559). "Hohe Eigenkapitalquoten führen dazu, dass auch Durststrecken überwunden werden können", so Kramert. Trotz einer krisenbedingt schwächeren Nachfrage nach IT-Lösungen sei sein Ausblick für die Branche insgesamt positiv. Gerade bei spätzyklischen Softwareunternehmen wären die Bilanzen solide, sodass in der Marktbreite kein unmittelbarer Kapitalbedarf bestehe. Als positiven Impuls für den IT-Sektor - wenn auch nur von kurzfristiger Natur - sehe er die staatlichen Konjunktur- und Hilfsprogramme. Besonders die Maßnahmen der chinesischen Regierung, die IT-Produkte wie PCs und Mobiltelefone direkt fördern würden, würden auch die Nachfrage bei den Zulieferern außerhalb des asiatischen Raums kurzfristig stabilisieren.

Einen ähnlichen Effekt erwarte sich Belgrave Capital vom jüngsten US-Konjunkturpaket. Initiativen wie ein Technologie-Upgrade für Schulen und Behörden oder der Ausbau des Breitbandnetzes in ländlichen Gebieten würden sich zweifellos positiv auf die IT-Industrie auswirken. In Westeuropa würden die Experten eher von indirekten Impulsen durch die staatlichen Hilfsmaßnahmen ausgehen, da in erster Linie auf Infrastrukturmaßnahmen gesetzt werde. "Zur Realisierung dieser geförderten Projekte werden sowohl IT-Produkte als auch IT-Dienstleistungen benötigt", erkläre Belgrave Capital.

Im Vitruvius Growth Opportunities B seien zuletzt nach Angaben von Belgrave Capital die meisten großen Technologiebereiche wie Computer, Software, Telekommunikation und Internet enthalten gewesen. Übergewichtet seien lediglich Halbleiter-Titel gewesen. In diesem Segment könnte nach Ansicht des Fondsmanagements die Nachfrage bald wieder anziehen, nachdem viele Endverbraucher im Vorjahr ihre Lagerbestände aufgebraucht hätten.

Bei Aberdeen Asset Managers seien hingegen Unternehmen aus diesem Bereich wie Taiwan Semiconducters, Intel, Texas Instruments, Samsung and ASM neutral gewichtet. Auch Softwareunternehmen seien neutral gewichtet. Dazu würden aktuell unter anderem Adobe, Microsoft, Oracle und SAP zählen. "Alles in allem gefallen uns Unternehmen mit einzigartigen Attributen, die die Margen über verschiedene Zyklen hindurch halten können", so Whitley.

Stuart O'Gorman, Manager des Henderson Global Technology Fund (ISIN LU0070992663/ WKN 989234), habe derzeit Software-Aktien übergewichtet. "Das liegt an dem hohen Niveau an periodisch wiederkehrenden Einnahmen in diesem Sektor", so O'Gorman. Auch Kolb habe Software im Portfolio des Credit Suisse Equity (Lux) Global Infotech übergewichtet. Vor allem Unternehmen, die im Bereich IT-Security tätig seien, hätten es ihm angetan. Halbleiter- und Hardwarewerte seien hingegen untergewichtet. "Sie sind zyklischer und haben darüber hinaus eine höhere Fixkostenbasis", so Kolb. Der Credit Suisse-Fondsmanager lege nach eigenen Angaben besonderen Wert auf die Bilanzqualität sowie auf das Risikoprofil eines Unternehmens.

Anlegern würden Experten empfehlen, sich bei ihren Investmententscheidungen an Indikatoren zu orientieren, die Rückschlüsse auf das Konsum- und Investitionsverhalten von Privatleuten und Unternehmen erlauben würden. Dazu würden bekanntlich diverse Einkaufsmanagerindices, Konsumentenumfragen und frühzyklische Konjunkturindikatoren zählen. Wichtig sei nicht zuletzt auch die langfristige Entwicklung der Fundamentaldaten sowie die Qualität des Managements eines Unternehmens. "Diesen Faktoren sollte mehr Bedeutung zugemessen werden als sich zu überlegen, was die Profitabilität eines beliebigen Subsektors im nächsten Quartal begünstigen könnte", bringe es Whitley auf den Punkt. (Ausgabe vom 20.04.2009) (21.04.2009/fc/a/f)

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