18.02.2008 12:35:36
|
Alger US MidCap Fondsporträt der Woche
Hamburg (aktiencheck.de AG) - Geht's um Neuanschaffungen, sind US-Bürger gegenwärtig depressiver Grundstimmung: Der Konsumklima-Index, den die Universität Michigan ermittelt, ist im Februar auf den niedrigsten Wert seit 16 Jahren gesunken, so die Experten von "DAS INVESTMENT.com".
Dennoch gebe es laut Daniel Chung weiterhin Grund für Optimismus: "Das obere Fünftel der amerikanischen Einkommensempfänger geben weit mehr aus als die Hälfte des ganzen restlichen Landes zusammen", so der Fondsmanager des Alger US MidCap (ISIN LU0116262386/ WKN 578904). "Die Ausgaben dieser Bevölkerungsgruppe werden weder von den steigenden Preisen für Lebensmittel und Energie noch von der Schwäche am Wohnungsmarkt spürbar beeinträchtigt."
Genauso differenziert sehe Chung die Folgen der US-Hypothekenkrise für die amerikanische Volkswirtschaft: Es sei noch ungewiss, ob die Statistik für dieses Jahr eine Rezession oder ein leichtes Wirtschaftswachstum ausweisen werde. "Ich glaube aber nicht, dass die Gesamtwirtschaft aus der Bahn geworfen wird." Stattdessen erwarte Chung, dass sich das Feld in Gewinner und Verlierer aufteilen werde: "Es ist keinesfalls so, dass alle Boote untergehen."
Zwar räume auch Chung ein, dass in Rezessionsphasen der Vergangenheit alle Bereiche der Wirtschaft geschrumpft seien. Dennoch: "Heutzutage dagegen ist es wahrscheinlich, dass es Sektoren gibt, die vom Strudel erfasst werden und andererseits durchaus Branchen, die verschont bleiben." Dabei unterscheide Chung zwischen Subprime- und I-Phone-Wirtschaft. "Die Subprime-Wirtschaft ist von Kreditklemme und zurückgehenden Aufträge im Wohnungsbau gekennzeichnet", so Chung. Dieser Teil der US-Wirtschaft befinde sich möglicherweise bereits in einer Rezession. Gleichzeitig expandiere der andere Teil der Ökonomie: "Die I-Phone-Wirtschaft wird durch den Verkauf von mehr als 1,5 Millionen Stück der neuartigen Mobiltelefone verkörpert."
An diesem Absatzerfolg habe Chung teilgehabt: Der Hersteller des I-Phone Apple sei mit 4,2 Prozent des Portfolios der wichtigste Einzeltitel des Fonds, der derzeit ein Gesamtvermögen von rund einer halben Milliarden Euro verwalte. Die Informationstechnologie sei mit einem Viertel des Fonds der am höchsten gewichtete Sektor. Zwischen 14,3 und 13,6 Prozent würden die Anteile der Branchen Konsumgüter, Industrie und die Gesundheitswirtschaft betragen.
Für diese Branchen sehe Chung trotz der Rezessionsängste in Amerika gute Chancen, weil sie nicht nur von den heimischen Käufern abhängig seien: "Die Unternehmen expandieren vor allem in Lateinamerika, der Golfregion und China", so Chung. "Diese Regionen koppeln sich immer stärker von der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA ab."
Auf die aktuellen Negativschlagzeilen aus den USA habe Chung bisher kaum reagiert. Eine Bedrohung sehe er nur darin, dass die US-Firmen ihre Ausgaben drosseln würden, zum Beispiel für die Informationstechnologie. Darauf reagiere er durch höhere Engagements in Firmen, die auf private Konsumenten und den Export setzen würden. Für Finanztitel könne sich Chung in der aktuellen Situation allerdings wenig erwärmen.
In seinem Fondsportfolio würden sich ausschließlich Unternehmen mit einem Börsenwert zwischen 500 Millionen und 10,6 Milliarden Euro finden. Auswahlkriterium sei, dass eine Firma schneller wachse als der Gesamtmarkt. Mit dieser Strategie habe Chung den Wert des Fonds in den vergangenen fünf Jahren um 68,8 Prozent gesteigert. Damit belege der Fonds Platz 5 im Renditevergleich seiner Vergleichsgruppe bei der Rating-Agentur Morningstar. Der Durchschnitt der Fonds der Kategorie "US-Aktienfonds mittelgroß" komme lediglich auf 43,2 Prozent.
Auf Einjahressicht liege der Fonds mit 1,7 Prozent im Minus - und damit auf Platz 4 im Ranking der Wettbewerber (Durchschnitt: minus 13,3 Prozent). Wermutstropfen: In den ersten Wochen dieses Jahres sei Chungs Wachstumsstrategie nach hinten losgegangen: Der Fonds habe seit Anfang Januar 12,7 Prozent seines Wertes verloren und rangiere damit in der Vergleichsgruppe ganz weit hinten (Durchschnitt: minus 7,8 Prozent).
Der Ausgabeaufschlag des Alger US MidCap liege bei 6 Prozent. Die jährliche Verwaltungsgebühr betrage 1,75 Prozent. (Ausgabe vom 15.02.2008) (18.02.2008/fc/a/f)
Wenn Sie mehr über das Thema Fonds erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!