22.09.2009 09:20:10
|
Aktien-ETFs weiter rege nachgefragt
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die gute Stimmung an den Börsen sorgt im Handel mit Indexfonds weiter für eine rege Nachfrage nach Aktien-ETFs, so die Deutsche Börse AG.
"Die Anleger haben wieder Vertrauen in den Markt, es wird viel investiert", erläutere Florian Perini vom Market Maker Flow Traders. Eric Wiegand von der Deutschen Bank sehe das ähnlich: "Wir beobachten zunehmende Aktivität, vor allem bei den Aktien-ETFs", meine der Händler.
Diese stünden in der Tat nach wie vor im Fokus der Anleger, favorisiert würden hier unverändert ETFs, die die breiten Indices wie der Dax und der DJ Euro Stoxx 50 abbilden würden. Gern gekauft würden Perini zufolge etwa der iShares DAX (iShares DAX (R) (DE)), der iShares DJ EURO STOXX 50 (iShares DJ EURO STOXX 50 (DE)) und der iShares S&P (iShares S&P 500 (DE)). Die ersten beiden würden in der Regel zu den umsatzstärksten Indexfonds an der Deutschen Börse gehören.
Die Deutsche Bank berichte von einer guten Nachfrage beim db x-trackers DJ EURO STOXX 50 (db x-trackers DJ EURO STOXX 50 (R) ETF 1D) und seinem thesaurierenden Pendant (db x-trackers DJ EURO STOXX 50 (R) ETF 1C), allerdings auch von Abgaben beim db x-trackers MSCI USA (db x-trackers MSCI USA TRN INDEX ETF 1C) und db x-trackers MSCI World (db x-trackers MSCI WORLD TRN INDEX ETF 1C). Sie mache einen Trend heraus aus den USA und hinein in Europa, Schwellenländer und einzelne Sektoren aus.
Laut Frank Mohr von der Commerzbank würden Aktien-ETFs begehrt bleiben, die Volumina seien aber nicht mehr so hoch wie in den Vorwochen. "Die Anleger überlegen sich, ob sie noch auf den Zug aufspringen sollen oder nicht", urteile er. Höhere Gewinnerwartungen sprächen zwar für anhaltenden Aufwind, es gebe aber auch Negativfaktoren, etwa Sorgen um den Ausgang der Bundestagswahlen am Sonntag oder eine steigende Arbeitslosigkeit. Gut nachgefragt werde aber der breite ComStage-ETF (ComStage ETF Dow Jones STOXX (R) 600 TR I) auf den DJ STOXX 600 und der ComStage ETF MSCI EMU (ComStage ETF MSCI EMU TRN I), die beide die Entwicklung großer europäischer Unternehmen nachzeichnen würden.
Short-Produkte seien im Moment weniger beliebt. "Die Anleger rechnen offenbar mit einem länger anhaltender Aufwärtstrend", erkläre Perini. Er berichte von Verkäufen beim umsatzstarken db x-trackers DJ EURO STOXX 50 Short ETF (db x-trackers DJ EURO STOXX 50 (R) SHORT ETF 1C). Die Deutsche Bank bestätige das fehlende Interesse an Short-Produkten: "In Erwartung steigender Kurse positionieren sich die Leute im Moment lieber long", meine Wiegand.
Bei den Sektoren-ETFs würden nach Einschätzung der meisten Marktteilnehmer die Käufe überwiegen. "Große Themen werden aber nicht gespielt", erläutere Bastian Ohta von UniCredit. Aufgefallen sei ihm lediglich ein großes Interesse an der Gas- und Ölbranche, etwa am iShares DJ STOXX 600 Oil & Gas (iShares DJ STOXX 600 OilGas (DE)), und an den Versorgern. Hier nenne er den Lyxor-ETF DJ STOXX 600 Utilities (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Utilities) als Beispiel. Florian Perini berichte vom wieder erwachten Interesse an Immobilien-ETFs, etwa dem iShares FTSE/EPRA European Property Fund (iShares FTSE/EPRA European Property Index Fund (DE)). Eric Wiegand zufolge würden Anleger auch gerne nach ETFs mit Banken-, Grundstoff- oder Öl- und Gasaktien greifen. "Insgesamt passiert bei den Sektoren mittlerweile wieder mehr", beschreibe er die aktuelle Lage.
Auch Schwellenländer-ETFs würden sich Investoren nach wie vor gerne ins Portfolio legen. "Gekauft werden vor allem Portfolios mit Werten der breiten Emerging Markets-Indices", meine Perini, etwa der db x-trackers MSCI Emerging Market (db x-trackers MSCI EMERGING MARKETS TRN INDEX ETF 1C). Das bestätige auch die Deutsche Bank, sie beobachte aber auch Käufer bei ETFs mit Länderfokus, etwa auf Brasilien, Korea oder Taiwan.
Renten-Indexfonds würden angesichts der boomenden Aktienmärkte weiter ein Mauerblümchendasein fristen. "Hier wird allenfalls auf kurze oder mittlere Laufzeiten und Inflationslinker gesetzt", meine Eric Wiegand. Der Geldmarktfonds db x-trackers Eonia (db x-trackers II EONIA TOTAL RETURN INDEX ETF 1C) habe an der Deutschen Börse in den vergangenen fünf Handelstagen zwar zu den Umsatzrennern gehört, er sei aber fast durchweg abgestoßen worden. "Die Zinsen sind einfach zu niedrig", erkläre Wiegand. "Wir sehen fast gar keine Umsätze bei den Renten-ETFs", ergänze Florian Perini, von größeren Abgaben wolle er aber auch nicht sprechen. (22.09.2009/fc/a/f)
Wenn Sie mehr über das Thema Fonds erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!