02.06.2009 16:50:45

Aktien-ETFs gefragt

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die zuletzt kräftigen Kurssteigerungen an den Aktienmärkten weltweit hinterlassen auch bei den börsengehandelten Indexfonds ihre Spuren, so die Deutsche Börse AG.

Offenbar wollten nun immer mehr Anleger auf den Zug aufspringen und würden sich mit ETFs auf die beiden Leitindices Dax und DJ Euro Stoxx 50 decken.

Sehr gut seien der iSharesDAX (DE) (ISIN DE0005933931/ WKN 593393) und der iShares DJ EURO STOXX 50 (ISIN DE0005933956/ WKN 593395) gelaufen. Auch Eric Wiegand von der Deutschen Bank berichte von starker Nachfrage nach ETFs auf die breiten Marktindices der Industrieländer. Zu den umsatzstärksten Produkten aus seinem Haus hätten in der vergangenen Woche der db x-trackers DJ EURO STOXX 50 (ISIN LU0274211217/ WKN DBX1EU) und der db x-trackers DAX (ISIN LU0274211480/ WKN DBX1DA) gehört. Entsprechend seien bei den Short-Produkten, mit denen auf fallende Indices gesetzt werden könne, eher Verkäufe zu beobachten gewesen: Anleger hätten sich etwa vom db x-trackers Short DAX-ETF (ISIN LU0292106241/ WKN DBX1DS) und vom db x-trackers DJ EURO STOXX 50 Short-ETF (ISIN LU0292106753/ WKN DBX1SS) getrennt.

Doch gebe es immer noch Investoren, die lieber noch etwas abwarten wollten. Die würden sich derzeit vermehrt für ETFs auf kurz laufende Staatsanleihen entscheiden, wie Mark Schoenbrodt von der DekaBank erkläre. "Die Anleger wollen ihr Geld hier parken", meine er. Davon profitiere zum Beispiel der ETFlab Deutsche Börse Eurogov© Germany 1-3 (ISIN DE000ETFL185/ WKN ETFL18), der laut Schoenbrodt vielfach gesucht worden sei.

Interesse an Kurzläufern beobachte auch Wiegand: Etwa seien der db x-trackers II iBoxx € Sovereigns Eurozone 1-3 (ISIN LU0290356871/ WKN DBX0AD) und der db x-trackers II iBoxx € Sovereigns Eurozone 3-5 (ISIN LU0290356954/ WKN DBX0AE) gut weggegangen. Die beiden Produkte würden europäische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von bis zu drei bzw. fünf Jahren abbilden. Bei den Langläufern unter den Staatsanleihen hätten sich Käufe und Verkäufe hingegen die Waage gehalten, wie Schoenbrodt und Wiegand einhellig beobachten würden.

Der Konjunkturoptimismus wachse zwar, doch würden sich Anleger angesichts der horrenden Staatsverschuldung der USA und einiger europäischer Länder aber auch vor dem Gespenst Inflation sorgen. "Wir sehen derzeit ein großes Interesse an ETFs auf Inflationslinker", berichte Wiegand, etwa seien der db x-trackers II iBoxx Inflation-Linked TR Index-ETF (ISIN LU0290358224/ WKN DBX0AM) und der db x-trackers II iBoxx Global Inflation-Linked TR Index Hedged-ETF (ISIN LU0290357929/ WKN DBX0AL) aktuell sehr begehrt.

Daneben finde laut Wiegand auch der db x-trackers II Short iBoxx EUR Sovereigns Eurozone TR Index-ETF (ISIN LU0321463258/ WKN DBX0AW) zahlreiche Käufer. "Mit diesem Produkt, der alle Laufzeiten abdeckt, setzen Investoren auf eine Verschiebung der Zinsstrukturkurve nach oben", erläutere er.

Unverändert brumme der Absatz bei ETFs auf Schwellenländer, wie auch Tim Miller von der Société Générale bestätige. Dabei würden Anleger meist Produkte auf den breiten MSCI Emerging Markets favorisieren, aber auch einzelne Länder würden gefragt bleiben, vor allem die BRIC-Länder, d. h. Brasilien, Russland, Indien und China. "Es gibt aber auch Gewinnmitnahmen und Umschichtungen bei den Schwellenländern", räume Miller ein. Etwa hätten sich Investoren aus Russland und der Türkei verabschiedet und stattdessen auf Indien gesetzt. Was einzelne Länder außerhalb der Emerging Markets angehe, sehe die Deutsche Bank den Fokus auf Korea und Japan.

Bei den Branchen ergebe sich ein gemischtes Bild: Schoenbrodt berichte von Verkäufen bei den Basic Resources, den Roh- und Grundstoffen. Etwa werde der ETF iShares DJ STOXX 600 Basic Resources (ISIN DE0006344724/ WKN 634472) derzeit vor allem abgegeben. Nachdem die Preise vieler Rohstoffe in den ersten Monaten dieses Jahres zweistellig gestiegen seien, würden zahlreiche Anleger nun ein Ende des Booms befürchten. Die Deutsche Bank spreche allerdings von Verkäufen und Käufen: Der db x-trackers DJ STOXX 600 Basic Resources (ISIN LU0292100806/ WKN DBX1SB) sei durchaus noch nachgefragt, wisse Wiegand. Der ETF habe seit März eine rasante Rally hingelegt und in den vergangenen drei Monaten satte 54 Prozent zugelegt.

An einen weiteren Kursanstieg bei den Banken würden Anleger aber offenbar nicht glauben: Bei ETFs auf die Finanzinstitute gebe es laut Schoenbrodt vor allem Verkäufe, zum Beispiel beim iShares DJ EURO STOXX Banks (ISIN DE0006289309/ WKN 628930). Bei Short-Produkten auf Banken werde hingegen zugegriffen, etwa beim Short-Banks (ISIN LU0322249037/ WKN DBX1AH), ergänze die Deutsche Bank.

Andere Branchen würden hingegen Hoffnung machen, etwa die Technologiebranche: Mark Schoenbrodt zufolge finde zum Beispiel der iShares DJ EURO STOXX Technology (ISIN DE0006289325/ WKN 628932), der europäische Technologieaktien abbilde, großen Zulauf. Hier habe das Kursplus in den vergangenen drei Monaten bei immerhin 37 Prozent gelegen. (02.06.2009/fc/a/f)

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