Bitcoin-HODler 31.07.2022 16:43:00

Weshalb Michael Saylor Ethereum als Wertpapier einschätzt - und Bitcoin nicht

Weshalb Michael Saylor Ethereum als Wertpapier einschätzt - und Bitcoin nicht

• Ethereum im Gegensatz zum Bitcoin kein Rohstoff
• Altcoins stuft Michael Saylor als Wertpapiere ein
• Dezentralisierung ist das A und O


Für den aktuellen Krypto-Winter ist noch kein Ende in Sicht und darüber, wann die Preise für Kryptowährungen wieder anziehen, kann nur spekuliert werden. Eindeutig sei jedoch, wie Analytics Insight schreibt, dass der Ethereum-Kurs dem Bitcoin auf das Allzeittief nachgefolgt ist und genau wie der Bitcoin noch keine Kurserholung antreten konnte.

Es gab zeitweise Anzeichen dafür, dass Ethereum dem Chartmuster eines aufsteigen Dreiecks folgte, außerdem wurde ein Kursrückgang bis zum Widerstand von 900 US-Dollar prognostiziert. Dies versetzte Anleger in Angst und Schrecken, sodass noch nicht einmal der für die Ethereum-Blockchain angekündigte Merge durchgeführt werden konnte. Durch die Volatilität des Altcoins wurde das Upgrade und somit auch eine Preissteigerung verhindert. Der Merge soll nun im Herbst abgeschlossen werden.

In einem Interview mit Altcoin Daily erläutert der Gründer und CEO von MicroStrategy, Michael Saylor, welche Unterschiede er zwischen Bitcoin und Ethereum sieht und warum er das Krypto-Urgestein dem Altcoin vorzieht. Michael Saylor, der die Investment-Strategie seines Unternehmens in beispielloser Weise an den Bitcoin gekoppelt hat, hält weiter an seinen enthusiastischen Prognosen fest und ist seit langem als Bitcoin-HODLer bekannt.

"Durch Abstimmungen kann man kein Gold kreieren"

Im Unterschied zu Bitcoin, der nach Meinung des MicroStrategy-CEOs einen Rohstoff darstellt, sieht Saylor Ethereum eindeutig als Wertpapier. Diese Unterscheidung sei wichtig, da hierin die Unsicherheit der Krypto-Investoren im aktuellen Markt begründet sei.

Für den Bitcoin bemüht der Bitcoin-Bulle den Vergleich mit Gold: Denn ein Goldschürfer (wie auch ein Krypto-Miner) könne den Rohstoff zwar aus dem Fels hauen, das Gold selbst aber nicht verändern. Der Bitcoin entspräche daher dem Bild des Goldes, da das dahinter liegende Protokoll komplett dezentralisiert sei und nicht von außen beeinflusst werden könne.

Im Gegensatz hierzu könne beim Schürfen von Ether von einem Entwicklerteam durch häufige Hardforks das Protokoll verändert werden. Auch wenn es sich durch ein relativ abgesichertes und abgestimmtes Verfahren handle, würde eine kleine Gruppe von Personen den Coin steuern. Daher könne es keinen zentralen Herausgeber für einen Rohstoff geben: Eine Kryptowährung, die als solche gelten wolle, müsste "vollständig dezentralisiert und unveränderbar sein".

Wie der Cointelegraph anmerkt, sind in der Vergangenheit allerdings am Bitcoin-Protokoll schon Upgrades vorgenommen wurden, die letzte größere Softfork datiert auf den November 2021.

Dezentralisierung und Regulierung

Das Risiko für die Anleger bei Ihren Investitionen in Altcoins liege im "Proof-of-Stake"-Verfahren begründet, mit dem diese geschürft werden. Dies sei nicht komplett dezentralisiert und von den Entwicklerteams unabhängig, daher wären die Investitionen einer gewissen Willkür ausgesetzt.

Saylor verweist im Interview auch mehrfach auf das "Initial Coin Offering"-Verfahren (ICO) zur Ausgabe neuer Coins, das im Unterschied zu Börsengängen von Unternehmen weitestgehend unreguliert sei und bereits die Aufmerksamkeit der Regulierungsbehörden auf sich gezogen habe. Ein Howey-Test, also eine Überprüfung der Genehmigungspflicht einer Anlage durch die Regulierungsbehörden, könne sogar zu Verboten führen. Saylor sei deshalb weiter von seinen Investitionen in Bitcoin als einzig wirklich dezentrale Währung überzeugt.

Redaktion finanzen.at

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