Inflationsschutz |
22.04.2023 22:39:00
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Warum Hedgefonds-Gründer Ray Dalio ehr auf Gold statt auf Bitcoin setzt
• Dalio setzt auf Gold als Vermögenswert zur Sicherung von Vermögen
• Historische Daten zeigen, dass Gold keinen zuverlässigen Schutz vor Inflation darstellt
Dalio über die Zukunft von Kryptowährungen
Der Hedgefonds-Gründer Ray Dalio steht Kryptowährungen eher skeptisch gegenüber. Wie BeInCrypto berichtet, äußerte sich der Investor gegenüber CNBC in einem Interview zu Bitcoin. Zwar erkenne der Gründer des weltgrößten Hedgefonds Bridgewater Associates an, dass die Erfolgsgeschichte der größten Kryptowährung erstaunlich sei, jedoch glaube er nicht daran, dass es als effektives Geld, Wertaufbewahrungsmittel oder Tauschmittel dienen werde. Die Kryptowährung erhalte seiner Meinung nach sowieso unverhältnismäßig viel Aufmerksamkeit. Dalio hob hervor, dass der Marktwert von Bitcoin insgesamt weniger als ein Drittel der Microsoft-Aktien ausmache. Derzeit liegt der Marktwert von Microsoft bei 2,15 Billionen US-Dollar. Der Bitcoin-Marktwert liegt hingegen bei rund 509 Milliarden US-Dollar (Stand 20. April 2023). Damit liegt der Anteil bei rund einem Viertel. Viel ansprechender und interessanter als die Kryptobranche findet Dalio andere Sektoren, wie zum Beispiel Biotech.
Dennoch geht Dalio davon aus, dass Kryptowährungen ein neues Geldsystem prägen könnten, eben nur nicht mit dem Bitcoin als Grundlage. So spricht er von einer derzeitig kritischen Phase und einem gefährdeten Geldsystem, im Gegensatz zu digitalen Systemen, wie dem des chinesischen Renminbis, die die Zukunft des Geldes sein könnten. "Meiner Meinung nach werden digitale Währungssysteme zu einer immer größeren Sache", so Dalio. Doch auch Stablecoins steht Dalio kritisch gegenüber: "Ich denke nicht, dass die Stablcoins gut sind, weil wir dann wieder eine Fiat-Währung bekommen." Statt dem Bitcoin oder Stablecoins als Grundlage schlägt der Investor schließlich vor, einen inflationsgebundenen Coin oder eine Inflationsindexanleihe zu entwickeln, die den Menschen Kaufkraft gibt.
Bitcoin oder Gold
Sowohl der Preis für den Bitcoin als auch der Goldpreis sind im März nach den Liquiditätskrisen und Einbrüchen einiger Banken, allen voran der SVB, deutlich angestiegen. Wenig überrascht zeigten sich davon die meisten Analysten, wie Benzinga berichtet, da Bitcoin sowie Gold dazu verwendet werden, Banken und andere zentralisierte Finanzinstitutionen zu umgehen. Doch welche Lösung ist im derzeitigen Wirtschaftsklima die bessere? Auch Ray Dalio hat seine Meinung zu dieser Bitcoin vs. Gold-Debatte kundgetan. So erklärte er gegenüber Maria Bartiromo von Fox Business, dass er Gold dem Bitcoin vorziehen würde, obwohl er auch eine kleine Menge an Bitcoin halte. Der Status des Bitcoins als "digitales Gold" sei ihm zufolge noch nicht bewiesen. Er führte an, dass die Kryptowährung zu volatil ist, um Geld oder ein Wertaufbewahrungsmittel zu sein. Gold sei im Gegensatz dazu jedoch stabil, weil es bereits seit Tausenden von Jahren ein zuverlässiges Wertaufbewahrungs- und Tauschmittel sei. Seine Stabilität, Knappheit und sein inhärenter Wert würden es zu einem vertrauenswürdigen Vermögenswert für den Erhalt von Vermögen machen.
Ebenfalls Sorgen würde ihm die Möglichkeit eines staatlichen Eingriffs in den Kryptowährungsmarkt bereiten. Dalio erklärte laut Benzinga in einem kürzlich veröffentlichten Podcast: "In der Geschichte haben sie Gold und Silber und so weiter verboten, und sie könnten auch Bitcoin verbieten." Bedenkt man, dass Regierungen auf der ganzen Welt beginnen, digitalen Vermögenswerten mehr Aufmerksamkeit zu schenken, wächst das Risiko von behördlichen Eingriffen, die sich auf den Wert und die Verbreitung von Bitcoin auswirken könnten. Gold hingegen ist mit geringerer Wahrscheinlichkeit von solchen Eingriffen betroffen, da es ein physischer Vermögenswert ist, der bereits eine große Rolle in der Weltwirtschaft spielt und nur sehr schwer verboten werden kann. Außerdem kann es auf einzigartige Weise mit der Volatilität und der Angst an den Märkten umgehen, was es zu einem beliebten Instrument der Diversifizierung und Absicherung macht.
Gold kein zuverlässiger Inflationsschutz
Bei der Frage, ob Anleger nun in Gold investieren sollten, gehen die Meinungen der Experten jedoch stark auseinander. Die Royal Bank of Canada erwartet zum Beispiel einen Goldboom für das Jahr 2023. Dennoch zeigen historische Daten, dass Goldanlagen kein zuverlässiger Schutz vor Inflation seien. Laut einer Analyse der Portfolio-Strategin Amy Arnott von Morningstar, die CNBC vorliegt, wiesen der Goldpreis und die Inflation in den vergangenen 50 Jahren gerade einmal eine Korrelation von 0,16 auf. Je mehr sich der Korrelationswert der 1 nähert, desto wahrscheinlicher entwickeln sich zwei Anlagen gleichermaßen. Eine Korrelation von lediglich 0,16 lässt jedoch darauf schließen, dass es nahezu keine Beziehung zwischen den beiden Werten gibt. Viel besser steht es jedoch um die Langzeitbilanz von Gold. Schaue man sich sehr lange Zeiträume an, so sollte Gold seinen Wert gegenüber der Inflation behaupten können. "Aber in jeder kürzeren Zeitspanne kann es eine gute Absicherung sein - oder auch nicht", bringt Arnott seine Meinung gegenüber CNBC auf den Punkt.
Redaktion finanzen.net
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