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Ins Visier genommen |
19.07.2021 23:24:00
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Warum die Kryptobörse Binance bei Regulierern immer mehr ins Kreuzfeuer gerät
• Thailand und Caymaninseln nehmen Kryptobörse ins Visier
• Auswirkungen auf das Binance-Geschäft noch nicht absehbar
Immer mehr Länder reihen sich in die Liste derer, die einer der größten Kryptobörsen der Welt, Binance, den Kampf ansagen. Nachdem Deutschland, Japan, Großbritannien, die USA und Kanada den Handelsplatz für Digitalwährungen bereits ins Visier nahmen, folgten jüngst auch Thailand und die Caymaninseln dem Beispiel und setzten ihre Regulierungsbehörden auf die Plattform an.
Dabei ist Binance in Sachen Kryptowährungen ein großer Fisch. Wie auf der Unternehmensseite nachzulesen ist, kommt der Online-Handelsplatz auf ein durchschnittliches Tagesvolumen von 2 Milliarden US-Dollar sowie mehr als 1,4 Millionen Transaktionen pro Sekunde. Dabei rühmt sich das Kryptounternehmen damit, ein ganz eigenes Ökosystem geschaffen zu haben, dessen eigene Kryptowährung Binance Coin nach Marktkapitalisierung nur von Bitcoin, Ethereum und Tether übertroffen wird. Nutzer der Börse können auf ein breites Angebot verschiedener Dienstleistungen zugreifen, welches den Kauf und Handel von Digitaldevisen, aber auch Derivaten und tokenisierten Aktien umfasst, um nur einige Beispiele zu nennen.
Binance mit Sitz auf den Caymaninseln?
Wo genau das Krypto-Unternehmen seinen Sitz hat, das ist bisher nicht bekannt. Auch Binance-Lenker Changpeng Zhao hat sich zu diesem Thema stets bedeckt gehalten, auch wenn die Binance Holding Reuters zufolge scheinbar auf den Caymaninseln angesiedelt sein soll. Bestätigt wurde dies auf Nachfrage der Nachrichtenagentur von einem Binance-Sprecher jedoch nicht. Dieser betonte leidglich die "dezentrale" Natur der Börse und bekräftigte, dass Binance "mit einer Vielzahl von regulierten Entitäten auf der Welt" zusammenarbeite.
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Im Kreuzfeuer der Regulierungsbehörden
In den letzten Monaten häuften sich Meldungen rund um die Kryptobörse, wonach verschiedenste Regulierungsbehörden weltweit Binance verbieten, in ihren Ländern verschiedene Dienste anzubieten. Hintergrund ist, dass der Handel mit Kryptowährungen vielerorts noch nicht reguliert wird und Sorgen rund um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu einer Ablehnung von Cyberdevisen führen. Auch ist für einige der durch Binance angebotenen Dienstleistungen wie beispielsweise den Derivatehandel eine Lizenz vonnöten, die dem Kryptohandelsplatz bisher nicht erteilt wurde. So wurde Reuters zufolge jüngst auch durch Thailands Regulierungsbehörden eine Strafanzeige gegen Binance gestellt. Der Vorwurf lautet hier das Betreiben eines Geschäfts mit digitalen Vermögenswerten ohne Genehmigung. Dabei ist es in dem asiatischen Land lediglich lizenzierten Unternehmen gestattet, Dienstleistungen im Zusammenhang mit Digitalwährungen anzubieten.
Ein Binance-Sprecher hatte daraufhin versichert, mit den Behörden zusammenarbeiten zu wollen und das Thema Compliance sehr ernst zu nehmen.
Neben Thailand hat auch die Regulierungsaufsicht der Caymaninseln jüngst ein besonderes Auge auf die Kryptobörse geworfen. Auch hier fehlt dem Unternehmen die nötige Lizenz, um in dem Inselstaat zu operieren. Darüber hinaus betonte die Regulierungsbehörde, dass trotz Presseberichten, die besagten, Binance sei auf den Caymaninseln ansässig, das Unternehmen dort nicht von der Behörde beaufsichtigt werde.
Auswirkungen auf Binance-Geschäft schwer abzuschätzen
Allerdings ist es wahrscheinlich, dass die Behörden der verschiedenen Länder letztlich nur wenig Einfluss auf das Geschäft der Kryptobörse haben werden: "Es ist sehr schwierig. [Die FCA] hat keine Zuständigkeit über alle Betriebszweige von Binance, deshalb nutzen sie nur die Punkte, die in ihrer Zuständigkeit liegen und setzen das Geschäft dort unter Druck", erklärt Linklaters-Anwalt Simon Treacy gegenüber Reuters am Beispiel der britischen Finanzaufsichbehörde FCA, die ebenfalls gegen die Digitalbörse vorgeht, jedoch mit mäßigem Erfolg. So können Anleger noch immer auf die Binance-Webseite in Großbritannien zugreifen und dort Digitalwährungen handeln.
Daher hat sich die britische Aufsicht bisher damit begnügt, Anleger vor den Risiken zu warnen, einen unregulierten Finanzhandelsplatz zu nutzen und Binance lediglich dazu aufgerufen, sich um eine nötige Lizenz zu bemühen. Auch in Japan und Deutschland haben sich die Finanzbehörden bereits der Kryptobörse gewidmet. So äußerte Japan, dass Binance in dem Land illegal agieren würde, die deutschen Behörden warnten die Digitalplattform davor, durch den Handel mit tokenisierten Aktien eine Strafe zu riskieren.
Es bleibt also spannend, wie es mit Binance weitergeht und welche Folgen die unterschiedlichen Beschwerden letztlich auf das Geschäft der Börse haben werden.
Redaktion finanzen.at
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