JPM Coin |
24.02.2019 21:21:00
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US-Bank will eigene Kryptowährung einführen
Ehemalige Bitcoin-Gegner mit eigener Kryptowährung
Der US-Bankenriese JPMorgan und insbesondere Chef Jamie Dimon waren bislang bekannt als eindeutige Bitcoin-Gegner. "Bitcoin ist ein einziger Betrug", schimpfte Dimon noch vor nicht allzu langer Zeit. Von der Blockchain-Technologie waren die Großbank und deren Chef allerdings nie wirklich abgeneigt.
So entwickelt JPMorgan inzwischen sogar als erste institutionelle Bank eine eigene Kryptowährung, wie CNBC kürzlich berichtete. Denn die Blockchain sei von enormer Relevanz für die Branche, durch diese Technologie sollten Geldtransfers in andere Länder vereinfacht und beschleunigt werden. Schon seit längerem beschäftigt sich die Bank mit der Blockchain-Technologie. So hat sie inzwischen sogar eine eigene Blockchain namens Quorum entwickelt, die als Grundlage für den JPM Coin dient. "Viele unserer Kunden verschicken ihr Geld auf unterschiedlichen Wegen. Sie wollen aber ihre Vermögenswerte in Echtzeit verschicken", merkte Umar Farooq, Leiter der Blockchain-Projekte und des digitalen Zahlungsverkehrs bei JPMorgan, an. Farooq bezeichnet es als einen weiteren Schritt in die Zukunft.
Der JPM Coin
Die von JPMorgan entwickelte Technologie ist zunächst nur für Großkunden gedacht, die täglich viel Geld zwischen verschiedenen Ländern transferieren. CNBC zufolge bewegt JPMorgan jeden Tag mehr als 6 Billionen US-Dollar rund um die Welt. 80 Prozent der S&P 500-Konzerne sind Kunden der Großbank, weshalb sich Jamie Dimon viel von dem JPM Coin verspricht.
Der Coin unterscheidet sich allerdings in einigen Punkten von herkömmlichen Cyberwährungen. So ist die Blockchain nicht offen, die Coins werden nicht im freien Handel verfügbar sein. Die Technologie von JPMorgan dient also lediglich der internen Zahlungsabwicklung. Sie soll schließlich Banken, Unternehmen und professionellen Börsenhändlern, die Kunden bei JPMorgan sind, zu Verfügung stehen. Zudem ist der JPM Coin ein so genannter Stablecoin, er ist also eins zu eins an den Dollar gebunden und kann immer wieder gegen diesen eingetauscht werden. Durch diese Tatsache kann eine hohe Volatilität, wie sie bei anderen Kryptowährungen üblich ist, ausgeschlossen werden.
Andere Kryptowährungen in Gefahr?
Nicht alle zeigen sich so überzeugt von dem JPM Coin wie Jamie Dimon. Brad Garlinghouse, CEO von Ripple, beispielsweise ist gar nicht begeistert. "Wie vorhergesagt, ändern die Banken ihre Einstellung zu Krypto. Aber dieses JPM-Projekt verfehlt das Ziel - die Einführung eines geschlossenen Netzwerks ist heutzutage so, als würde man AOL nach dem Börsengang von Netscape auf den Markt bringen. 2 Jahre sind vergangen und Bank-Coins sind immer noch nicht die Antwort", kritisierte Garlinghouse auf Twitter.
As predicted, banks are changing their tune on crypto. But this JPM project misses the point - introducing a closed network today is like launching AOL after Netscape’s IPO. 2 years later, and bank coins still aren’t the answer https://t.co/39EAiSJwAz https://t.co/e7t7iz7h21
- Brad Garlinghouse (@bgarlinghouse) 14. Februar 2019
Grund für diese Aussage könnte die Sorge vor der Konkurrenz durch den JPM Coin sein, verfolgt die Großbank JPMorgan damit doch letztlich das gleiche Ziel wie XRP.
Es gibt allerdings auch eine Vielzahl an Experten, die dem JPM Coin wiederum große Chancen beimessen, da er im Gegensatz zu XRP an den US-Dollar gekoppelt sei und dadurch nicht so großen Schwankungen unterliege.
Ob der US-Bankenriese letztlich mit seiner Technologie erfolgreich sein und den First-Mover-Vorteil ausnutzen können wird, wie es sich CEO Jamie Dimon erhofft, bleibt wohl zunächst abzuwarten.
Redaktion finanzen.at
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