China-Politik belastet 27.07.2022 23:59:00

Tencent zieht Konsequenzen: Der Internetriese schließt einen seiner NFT-Marktplätze wieder

Tencent zieht Konsequenzen: Der Internetriese schließt einen seiner NFT-Marktplätze wieder

• Tencent schliesst einen seiner zwei NFT-Marktplätze
• China-Politik verbietet Verkauf auf dem Sekundärmarkt
• Schwierige Zeiten für NFT-Fans


Wie die chinesische Internetpräsenz ce.com berichtet, hat das Internetunternehmen Tencent einen seiner beiden NFT-Handelsplätze geschlossen. Die Schließung des Marketplace von Tencent News soll zum 1. Juli erfolgt sein, bereits im Mai habe man den Prozess der Schließung aber in die Wege geleitet, indem Führungskräfte abgezogen wurden. Konkret soll Wang Shimu, der frühere Leiter von Tencent News, nach einer schwachen Entwicklung von Tencent News zu Tencents NFT-Zweig Huanhe versetzt worden sein. Damit zieht Tencent nur sechs Monate nach dem offiziellen Start der Plattform bereits wieder den Stecker.

China-Politik führt zu sinkenden Umsätzen

Der Grund für die Entscheidung, die NFT-Plattform wieder zu schließen, sollen sinkende Umsätze in diesem Bereich gewesen sein. Schuld daran soll die Politik der chinesischen Regierung sein. Zwar sind NFTs im Land - anders als Kryptowährungen - nicht verboten, der Verkauf der Non-fungible Token ist aber deutlich eingeschränkt und in privaten Transaktionen nicht erlaubt. Es gebe daher keinen Sekundärmarkt, was den Besitz von NFTs wenig lukrativ macht, da der Handel unmöglich wird und NFT-Besitzer mit ihren digitalen Assets somit keine Gewinne erzielen können.
Auch in der Tencent News-App ist der NFT-Bereich verschwunden, was Tencent selbst damit begründet, dass das Geschäft "angepasst" und "transformiert" werden müsse.

NFT-User sollen auf Huanhe, die andere NFT-Plattform von Tencent, umsteigen, so der Internetriese weiter. Doch auch die zweite Plattform leidet unter sinkenden Umsätzen - zuletzt soll sich die Handelsaktivität hier deutlich verlangsamt haben.

China geht hart gegen Spekulationen vor

Die chinesische Regierung hat Spekulationen mit Kryptowährungen den Kampf angesagt. Das Schürfen und der Handel mit digitalen Devisen ist im Land verboten. NFTs stehen unter strenger staatlicher Kontrolle - Unternehmen, die im NFT-Segment unterwegs sind, müssen sich an strikte Richtlinien halten. Zuletzt hatten 30 chinesische Unternehmen diesen Regeln, die unter der "Digital Collectible Industry Self-Discipline Development Initiative" laufen, zugestimmt. Darunter auch Tencent.

GameStop launcht NFT-Marktplatz in schwierigem Umfeld

Unterdessen hat der US-Konzern GameStop seinerseits seinen längere Zeit angekündigten NFT-Marktplatz offiziell gelauncht. Zwar sind die Regularien außerhalb Chinas für digitale Assets deutlich weniger streng, doch die Eröffnung des Marktplatzes ist dennoch in einer schwierigen Zeit erfolgt. Der Krypto-Winter hat auch den Markt für Non-fungible Token in Mitleidenschaft gezogen, zuletzt sind die NFT-Verkäufe weltweit eingebrochen, auch die Preise gingen massiv zurück.

Redaktion finanzen.at

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