Anhaltender Kryptowinter |
25.12.2022 23:31:00
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Standard Chartered malt düsteres Bitcoin-Szenario: Fällt die Urkryptowährung 2023 auf 5.000 US-Dollar?
• Einbrüche bei Technologieaktien beschleunigen Bitcoin-Ausverkauf
• Gold wird wieder zum sicheren Hafen
Zu den von der Bank Standard Chartered für 2023 skizzierten Szenarien gehören neben dem Verfall des Bitcoin-Kurses auch der Rückgang der Ölpreise, ein Einbruch bei den Lebensmittelpreisen sowie eine Amtsenthebung des US-Präsidenten Joe Biden. Es gehe bei der Analyse "Die Finanzmarktüberraschungen 2023" nicht darum, festzulegen, wie wahrscheinlich die einzelnen Szenarien seien, sondern vielmehr, wie sie sich auf den Markt auswirkten, betont die Bank.
In einem Szenario folgt der Bitcoin einem breiten Abschwung der Tech-Werte, der weit über die Kursverluste aus dem Jahr 2022 hinausgehe. Der Leiter der Forschungsabteilung der Standard Chartered Bank, Eric Robertsen, sieht die Renditen zusammen mit den Tech-Aktien abstürzen. Denn auch wenn sich der Kursverfall verlangsame, sei dann zu viel Kapital abgezogen worden: "Immer mehr Krypto-Firmen und -Börsen sehen sich mit unzureichender Liquidität konfrontiert, was zu weiteren Konkursen und einem Einbruch des Vertrauens der Anleger in digitale Vermögenswerte führt".
Eine derartige Unterbewertung des Kryptomarktes und der Vertrauensverlust der Anleger könne, so die Analysten, zu einem weiteren Absturz des Bitcoin auf rund 5.000 US-Dollar führen. Da der Bitcoin aktuell bei rund 16.835 US-Dollar liegt, käme dies einem Kursverlust von rund 70 Prozent gleich. 2022 ist der Bitcoin bereits um mehr als 60 Prozent gefallen (Stand: 25.12.2022). Von seinem Allzeithoch am 10. November 2021 bei 68.789.63 US-Dollar ist der Bitcoin meilenweit entfernt. Seitdem wurden dem Kryptomarkt rund 2 Billionen US-Dollar entzogen, weshalb zahlreiche Experten laut CNBC vor einem anhaltenden Kryptowinter warnen.
Wo geht die Reise für Bitcoin, Ethereum und Co. 2023 hin?
Gegenüber der CNBC prognostizierte auch der bekannte Portfoliomanager Mark Mobius dem Bitcoin einen Kurssturz bis auf 10.000 US-Dollar. Denn in Zeiten steigender Zinsen sei das Halten von Kryptowährungen nicht attraktiv. Digitale Assets würden jedoch nicht gänzlich vom Markt verschwinden, da sie immer wieder neue Investoren fänden.
Währenddessen hält Risikokapitalinvestor Tim Draper trotz jüngstem Krypto-Crash und FTX-Pleite an den Cyberdevisen fest. Er verschiebt sein bullishes Ziel für Bitcoin bei 250.000 US-Dollar von Ende 2022 auf Mitte 2023 und macht dies an der Dezentralisierung der digitalen Assets sowie der Erschließung einer neuen Investorengruppe, nämlich Frauen, fest.
Gold als sicherer Hafen?
Robertsen prognostiziert, dass im Umkehrschluss der Goldpreis vom Krypto-Preisverfall profitieren und um rund 25 Prozent auf 2.250 US-Dollar steigen könnte (Stand: 25.12.2022). Die Anleger könnten wieder Stabilität im "sicheren Hafen Gold" finden und aufgrund der Volatilität des Cyberdevisen- und des Aktienmarktes in Rohstoff-Investitionen fliehen. "Das Wiedererstarken von Gold im Jahr 2023 wird auch dadurch begünstigt, dass die Aktienmärkte ihre Baisse fortsetzen und die Korrelation zwischen Aktien- und Anleihekursen wieder ins Negative umschlägt", führt der Analyst weiter aus.
Redaktion finanzen.at
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