Nicht genug Platz am Markt |
31.01.2024 23:45:00
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Nach SEC-Zulassung: Grayscale-CEO gibt den meisten Bitcoin-ETFs langfristig keine Chance
• Grayscale wandelt Bitcoin-Trust in ETF um
• CEO Sonnenshein glaubt, dass langfristig zwei oder drei ETFs bestehen werden
Lange wurde darauf gehofft, vor wenigen Wochen war es endlich so weit: Die US-Börsenaufsicht SEC genehmigte gleich elf Bitcoin-ETFs unterschiedlicher Anbieter, womit das Investment in die Ur-Kryptowährung für Anleger aller Art nun deutlich leichter wird und ein weiterer Schritt der Cyberdevise Richtung Mainstream getan ist.
Tatsächlich profitieren konnte der Bitcoin von der Nachricht rund um die Zulassung jedoch nur kurzzeitig. So stieg der BTC-Kurs am besagten Tag im Hoch zwar erstmals seit Dezember 2021 wieder über die Marke von 49.000 US-Dollar, fiel letztlich jedoch wieder zurück. Aktuell bewegt sich der Bitcoinpreis wieder etwas über der Marke von 43.000 US-Dollar.
Volatilität bei Zu- und Abflüssen der Bitcoin-ETFs
Auch die nun lancierten Bitcoin-ETFs unterschiedlicher Anbieter sind mit einer großen Volatilität bezüglich der Zu- und Abflüsse konfrontiert. Das spürt nicht zuletzt auch der Krypto-Vermögensverwalter Grayscale. Der Asset Manager hat keinen neuen Bitcoin-ETF lanciert, sondern viel mehr seinen bereits bestehenden milliardenschweren Bitcoin Trust in einen ETF umgewandelt.
Grayscale erlebt massive Abflüsse
Wie Bloomberg mit Verweis auf Bloomberg Intelligence-ETF-Experte Eric Balchunas berichtet, seien in den ersten sechs Handelstagen der lancierten Bitcoin-ETFs 1,2 Milliarden US-Dollar in die Fonds geflossen, wobei die ETFs von BlackRock und Fidelity den größten Zufluss verzeichnet hätten. Der Grayscale-Fonds GBTC hätte hingegen 2,8 Milliarden US-Dollar an Abflüssen verkraften müssen. Auf der Verkäuferseite hätte laut Bloomberg auch die bankrotte Kryptobörse FTX gestanden, die sich von einem Großteil ihrer Anteile des Grayscale-Trusts getrennt habe.
"GBTC-Abflüsse haben eine Dynamik im Markt kreiert, die erst einmal normalisiert werden muss, bevor wir eine Preiserholung sehen", kommentiert Leah Wald von Valkyrie Investments den Bitcoin-Preissturz und die massiven Abflüsse aus dem Bitcoin-ETF GrayScales gegenüber Bloomberg.
Grayscale-CEO überzeugt: Langfristig nur zwei oder drei Bitcoin-ETFs am Markt
Interessanterweise ist Grayscale-CEO Michael Sonnenshein selbst davon überzeugt, dass nicht alle mittlerweile lancierten Bitcoin-ETFs auch längerfristig bestehen bleiben dürften, wie er im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos gegenüber dem US-Nachrichtensender CNBC verriet. Seiner Einschätzung nach dürften lediglich zwei oder drei Bitcoin-Spot-ETFs "eine Art kritische Masse" mit Bezug auf die verwalteten Vermögen (Assets Under Management, AUM) bilden. Die meisten anderen Produkte dürften hingegen wieder vom Markt verschwinden: "Ich glaube nicht, dass der Markt letztendlich diese 11 Spot-Produkte haben wird, die wir jetzt haben", so der CEO.
Grayscale-ETF mit höchsten Gebühren im Vergleich
Dass andere Bitcoin-ETFs sich vermehrter Beliebtheit erfreuen, dürfte jedoch auch daran liegen, dass Grayscale im direkten Vergleich mit anderen Anbietern die mit Abstand höchsten Gebühren für seinen ETF nimmt. So veranschlagt der Krypto-Vermögensverwalter eine Management-Gebühr in Höhe von 1,5 Prozent. Viele andere Anbieter bieten ihre Produkte jedoch anfänglich ohne Gebühren an, wobei sich der Prozentsatz nach einer bestimmten Zeit auf im Schnitt 0,2 bis 0,4 Prozent erhöht. Der VanEck-Bitcoin-Trust kommt mit einer Anfangsgebühr von 0,25 Prozent daher und ist damit nach Grayscale mit viel Abstand der zweitteuerste ETF.
Sonnenshein verteidigte die hohen Management-Kosten laut CNBC mit der schieren Größe des GBTC, der gemessen am AUM in Höhe von rund 21 Milliarden US-Dollar laut der Grayscale-Webseite der größte der Welt sei. Der Trust umfasst circa 502.712 Bitcoins. Darüber hinaus könne der Fonds auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken. "Die Anleger wägen stark Dinge wie Liquidität und Erfolgsbilanz ab und wer der eigentliche Emittent hinter dem Produkt ist. Grayscale ist ein Krypto-Spezialist. Und hat wirklich den Weg für viele dieser Produkte geebnet", argumentiert der Unternehmenschef.
Dass die anderen Bitcoin-ETF-Anbieter deutlich günstigere Gebühren offerieren, führt Sonnenshein auf die fehlende Erfahrung dieser im Kryptobereich zurück. Mit den niedrigen Kosten sollen auf diese Art neue Investoren angezogen werden.
Nun bleibt nur abzuwarten, ob andere Anbieter die neu gewonnenen Investoren auch längerfristig werden halten können.
Redaktion finanzen.at
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