Nach historischem Hack 29.06.2020 22:07:00

Mt.Gox kommt erneut vor Gericht: Erhalten geprellte Bitcoin-Anleger nun ihr Geld zurück?

Mt.Gox kommt erneut vor Gericht: Erhalten geprellte Bitcoin-Anleger nun ihr Geld zurück?

• Mt.Gox war einer der vermeintlich größten Betrugsfälle der jüngeren Finanzgeschichte
• Ex-CEO Karpeles kam mit Bewährungsstrafe davon
• Gericht lässt Klage gegen den Manager erneut zu


Rund sechs Jahre ist es her, dass die Kryptowelt von einem großen Skandal erschüttert wurde: Der damals führenden Bitcoin-Börse Mt.Gox kamen nach einem vermeintlichen Hack über Nacht 850.000 Bitcoins abhanden, ein großer Teil davon ist bis heute verschwunden. Zahlreiche Kunden waren ihre Einlagen los, als die Bitcoin-Börse Insolvenz anmelden musste. Erst fünf Jahre später, im März 2019, wurde einer der Hauptakteure, Mt.Gox-CEO Mark Karpeles, rechtskräftig verurteilt. Ein Gericht sah es als erwiesen an, dass der gebürtige Franzose Bilanzfälschung betrieben habe, indem Daten der Börse manipuliert wurden. Die Hauptvorwürfe der Staatsanwaltschaft, die Karpeles neben Unterschlagung auch Betrug vorwarf, ließen sich aber nicht nachweisen, so dass der Ex-Chef der Börse zu einer Bewährungsstrafe von 30 Monaten verurteilt wurde.

Karpeles beteuerte stets, keine Kundengelder beiseite geschafft zu haben.

Mt.Gox-Fall wird neu aufgerollt

Doch trotz der Verurteilung des Ex-Managers blieb eine Sache in der Vergangenheit offen und die könnte Karpeles nun nachträglich doch noch in größere Schwierigkeiten bringen. Wie aus Gerichtsdokumenten von Mitte Juni hervorgeht, hat das Gericht in Illinois eine Betrugsklage gegen ihn zugelassen. Konkret geht es dabei um Vorwürfe von Gregory Greene, dem letzten verbliebenen Kläger einer Sammelklage. Greene war ab 2012 Kunde von Mt.Gox gewesen und verlor im Zusammenhang mit der Insolvenz der Bitcoin-Börse BTC im heutigen Gegenwert von rund 403.000 US-Dollar.

Der Kläger wirft Karpeles vor, Anleger mit falschen Versprechungen in den Nutzungsbedingungen der Börse getäuscht zu haben. Die Börse habe den Nutzern nicht das Sicherheitsniveau bieten können, für das jene bezahlt hätten, argumentierte Greene. Karpeles hatte in der Vergangenheit seinerseits argumentiert, Greene habe Änderungen in seiner Klage vorgenommen, so dass er auf ein "summary judgement" bestand, also ein unvollständiges Verfahren ohne Jury. Diesen Antrag lehnte ein Richter nun mit der Begründung ab, der Kläger habe lediglich Details hinzugeführt, die er später entdeckt habe, er ließ die Klage gegen Karpeles daraufhin zu.

Bekommen Mt.Gox-Anleger nun ihre Bitcoins zurück?

Dass die Geschädigten der Mt.Gox-Insolvenz, die ehemaligen Kunden der Bitcoin-Börse, ihre Einlagen nun zurückbekommen, scheint aber eher wenig wahrscheinlich, denn 650.000 der ursprünglich 850.000 BTC sind bis heute spurlos verschwunden, die Ansprüche der Anleger nach der Börseninsolvenz wohl nicht mehr vorhanden. Doch Karpeles könnte auf Grundlage der Vorwürfe von Greene möglicherweise zu einer höheren Strafe verurteilt werden.



Redaktion finanzen.at

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