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Volatilität |
04.06.2023 14:49:00
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Liquidität auf Krypto-Börsen auf dem Tiefstand: Ursachen & Folgen
• Illiquider Markt könnte Katalysator für mehr Volatilität sein
• Experten gehen davon aus, dass sich der Markt erholen wird
Liquidität auf Krypto-Börsen deutlich schwächer
Wie Glassnode in einem Tweet berichtet, liegen die derzeit großen Vermögenszuflüsse an Krypto-Börsen auf einem zyklischen Tief von 1,65 Milliarden US-Dollar, dem niedrigsten Wert seit Beginn des primären Bullenmarktes.
Currently, Major Asset Inflows to Exchanges resides at a cyclical low of $1.65B, the lowest value since the start of the primary Bull Market.
With Exchanges being the primary destination for market speculation, a large compression in inflows highlights the fact that structural… pic.twitter.com/m0BxZniNop- glassnode (@glassnode) May 23, 2023
Ein solch starker Rückgang von Zuflüssen verdeutliche, dass die strukturelle Marktliquidität nach wie vor äußerst niedrig ist. Einen verstärkenden Einfluss hatte darauf auch der jüngste Rückzug großer Market Maker wie Jane Street und Jump Crypto. Erst Anfang Mai haben Jane Street und Jump Crypto ihre Pläne für den US-Handel aufgrund des anhaltenden regulatorischen Durchgreifens gestrichen, wie BeInCrypto berichtet. Beimnet Abebe, der Direktor des Haupthandels bei Galaxy Digital, erklärte außerdem gegenüber Blockworks, dass der Zusammenbruch der FTX und sein anschließender Konkurs im letzten November ebenfalls zu dem "definitiv verschlechterten" Niveau der Krypto-Liquidität beigetragen habe. "FTX machte Mitte 2022 fast 30 Prozent des USD-Volumens und 25 Prozent des Perp-Volumens aus, und viele kleinere Börsen haben aufgrund von regulatorischen Bedenken ebenfalls Probleme bekommen", erklärt er gegenüber Blockworks. "In der Zwischenzeit haben die Market Maker ihr Engagement verkleinert oder den Markt verlassen, sodass sich die Top-of-Book-Liquidität verschlechtert hat." Cristina Polizu, Geschäftsführerin von S&P Global Ratings, sagte wiederum, dass ein Teil des Rückgangs der Krypto-Liquidität zwar auf die Implosion von FTX und deren Auswirkungen auf den Krypto-Kreditmarkt zurückzuführen sei, die genaue Ursache jedoch schwer zu bestimmen sei.
Diese Probleme könnten auf den Krypto-Markt zukommen
Glassnode erklärt, dass die Ergebnisse ein Katalysator für mehr Volatilität sein könnten: "Mit einem zunehmend illiquiden Markt mit sehr dünnen Auftragsbüchern steigt die Wahrscheinlichkeit von Marktvolatilität erheblich." Auch Matthew Dibb, Chief Investment Officer bei Astronaut Capital, erklärt gegenüber Coinbase, dass geringe Liquidität zu drastischeren Bewegungen führe, ganz besonders bei alternativen, sprich weniger kapitalisierten Kryptowährungen.
Polizu gibt laut Blockworks außerdem zu bedenken, dass die Kryptomärkte noch recht jung seien und sich anders verhalten würden als herkömmliche Vermögenswerte. Neben der Dynamik von Angebot und Nachfrage werden Kryptowährungen zusätzlich stark von der Regulierung, dem Marktvertrauen, der Akzeptanz und der zugrunde liegenden Technologie beeinflusst. Häufige und abrupte Entwicklungen in jedem dieser Bereiche - angesichts der "Kinderstube" des Sektors - seien zu erwarten und werden sich auf die Liquidität und das Volumen auswirken, so Polizu. "Das allgemeine Unbehagen über das Krypto-Ökosystem, seine Risiken und seine Governance ist immer noch weit verbreitet, und das ist nicht sehr förderlich für hohe Handelsvolumina und die Beteiligung des Marktes im Allgemeinen."
Kann sich der Markt erholen?
Doch wie steht es nun um die Zukunft des Krypto-Marktes? Weiterhin wird erwartet, dass die Regulierung eine wichtige Rolle für das Schicksal der Liquidität des Kryptomarktes spielen wird. Die Situation könnte sich verschlechtern, wenn die US-Regulierungsbehörden gegenüber Kryptowährungen so restriktiv bleiben, wie sie es jetzt sind, erklärt Gordon Grant, Co-Leiter der Handelsabteilung bei Genesis Trading. Abebe verweist jedoch darauf, dass sich die Volumina und die Liquidität seinen Erwartungen nach verbessern werden, da die Börsen darauf drängen würden, nach Übersee zu expandieren. Andere Experten sehen zudem bereits Zeichen für eine Erholung: "Wir sehen bereits eine langsame Erholung, obwohl das tägliche Volumen deutlich unter dem Jahresdurchschnitt liegt", erklärte CoinShares-Forschungsleiter James Butterfill. "Da die US-Notenbank die Zinsen senkt, wird der US-Dollar wahrscheinlich schwächer werden, was wiederum die Attraktivität von Bitcoin erhöht und zu einer hohen Handelsaktivität führen dürfte."
Redaktion finanzen.at
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