01.07.2015 21:38:40

Devisen: Eurokurs sinkt weiter - Starke US-Daten und Griechenland-Krise belasten

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro (Dollarkurs) hat am Mittwoch an seine Vortagsverluste angeknüpft. Im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1049 US-Dollar und damit noch etwas weniger als im europäischen Nachmittagsgeschäft. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1100 (Dienstag: 1,1189) Dollar festgelegt.

Von Experten hieß es, mehr noch als die griechische Schuldenkrise belasteten starke US-Kojunkturdaten die Gemeinschaftswährung. Denn eine gute Wirtschaftsentwicklung macht eine baldige Zinsanhebung durch die US-Notenbank Fed wahrscheinlicher, was den Dollar als Anlagewährung stützen würde.

Der Stellenaufbau im Privatsektor hatte sich im Juni stärker beschleunigt als erwartet, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP mitteilte. Das lasse für den morgigen Donnerstag auf einen guten monatlichen Arbeitsmarktbericht hoffen, wenngleich die Aussagekraft der ADP-Zahlen dafür begrenzt sei, schrieb Ökonom Paul Dales von Capital Economics. Dieser ist von großer Bedeutung für die Fed, die ihre Geldpolitik stark daran ausrichtet. Auch die anderen aktuell veröffentlichten Daten fielen gut aus.

Zwischenzeitlich hatte ein Brief von Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras an die Geldgeber Hoffnungen auf eine baldige Einigung geschürt. Darin zeigte sich Tsipras bereit, die vorrangigen Bedingungen der Gläubiger grundsätzlich zu erfüllen. Doch neben zurückhaltenden Reaktionen von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und der EU-Kommission dämpfte auch Tsipras selbst schnell die Euphorie: Er hält an der für Sonntag geplanten Volksabstimmung über den Spar- und Reformkurs fest - und bleibt auch bei seiner Empfehlung an die Griechen, mit "Nein" zu stimmen.

Zudem wurde nach einer Telefonkonferenz der Eurogruppe bekannt, dass die Euro-Finanzminister vor weiteren Beratungen zu Griechenland das Referendum abwarten wollen. Es gebe zur Zeit keine weiteren Gespräche zwischen den Geldgeber-Institutionen und der griechischen Regierung, berichteten Diplomaten. Ähnlich äußerte sich EU-Ratspräsident Donald Tusk./gl/he

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