15.08.2019 21:07:42

Devisen: Eurokurs fällt nach EZB-Aussagen

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist am Donnerstag unter Druck geraten. Belastet vor allem von Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB), aber auch von schwindender Hoffnung im US-chinesischen Handelsstreit und teilweise soliden US-Konjunkturdaten, kostete die europäische Gemeinschaftswährung zuletzt noch 1,1104 US-Dollar. Stunden zuvor war der Euro noch gut einen halben Cent höher gehandelt worden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1150 (Mittwoch: 1,1188) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8969 (0,8938) Euro gekostet.

EZB-Ratsmitglied Olli Rehn hatte sich für eine deutliche Lockerung der Geldpolitik ausgesprochen. Die Notenbank solle auf ihrer nächsten Sitzung im September mit einem "wirksamen und umfassenden" Paket aufwarten, sagte der finnische Notenbankchef der US-Wirtschaftszeitung "Wall Street Journal". Es sei besser, die Markterwartungen zu übertreffen als sie zu verfehlen. Zuletzt hatten Anzeichen für eine wirtschaftliche Schwächephase in der Eurozone zugenommen. So war die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal laut Zahlen vom Mittwoch sogar geschrumpft.

Enttäuschende Konjunkturdaten und Signale vom US-Anleihemarkt, die auf eine Rezession hindeuten könnten, haben neuerdings für große Verunsicherung gesorgt. "Nackte Angst greift um sich", kommentierte Commerzbank-Expertin Antje Praefcke. Der Markt fürchte sich vor einer globalen Rezession. Der Dollar, der als sichere Alternative gilt, profitiert an solchen Tagen. Praefcke bezweifelt jedoch, dass dies so bleibt. "Wer mag sich schon auf die Währung eines Landes verlassen, dessen Präsident zunehmend unvorhersehbar in Worten und Taten wird."

Die Unsicherheit dürfte weiter anhalten. Die zuletzt von den USA beschlossenen Zölle sind laut China eine Verletzung von Absprachen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping. China stellte damit entsprechende Gegenmaßnahmen in Aussicht. In der kurzen Mitteilung des chinesischen Finanzministeriums vom Donnerstag wurden allerdings keine konkreten Maßnahmen genannt./jsl/bgf/tih/he

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