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Coincub-Ranking |
06.05.2022 22:03:00
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Deutschland ist krypto-freundlichstes Land der Welt und verdrängt Singapur
• Deutsche Gesetzgebung ist besonders kryptofreundlich
• Dynamische Krypto-Unternehmensszene in den großen deutschen Städten
Im neuesten Ranking des Coincub-Reiseführers ist Deutschland auf Platz eins der kryptofreundlichsten Staaten der Welt aufgestiegen und rangiert damit vor Singapur, den USA, Australien und Schweiz. Auf dem letzten Platz befindet sich China. Was ist der Grund für das gute deutsche Abschneiden? Welche Vorzüge bietet Deutschland Krypto-Investoren?
Hohe Blockchain-Akzeptanz
Deutschland war einer der Pioniere in Bezug auf eine nationale Blockchain-Strategie. 2019 wurden Regelungen verabschiedet, wie die innovative Technologie für die digitale Transformation genutzt werden kann, um das Land zu einem attraktiven Zentrum für die Entwicklung von Blockchain-, Web3- und Metaversum-Anwendungen zu machen. Ein Bestandteil der Gesetzgebung ist die Pflicht einer Krypto-Verwahrungslizenz, die bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beantragt werden muss, sofern ein Unternehmen digitale Währungen von Dritten verwalten und speichern will.
Auf den transparenten Gesetze und Richtlinien konnte der "Deutsche Sparkassen- und Giroverband", ein Netzwerk von 400 Sparkassen, aufbauen. Der Verband entwickelte Fintech-Blockchain-Anwendungen, um Kunden den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen zu ermöglichen, wie "CoinTelegraph" schreibt. Knapp 50 Millionen Kunden können diesen Service inklusive eines eigenen Krypto-Wallets nutzen.
Zudem haben Unternehmen wie Volkswagen, ABOUT YOU oder SAP verschiedene NFT-, Metaverse-, Web3-, Govtech- und Krypto-Zahlungsanwendungen entwickelt, die im elektronischen Handel weit verbreitet sind.
Geringe Krypto-Besteuerung in Deutschland
Ein weiterer wichtiger Grund für die Krypto-Freundlichkeit Deutschlands dürfte die geringe Besteuerung sein. Ähnlich wie in manch anderen Staaten wie Malta, Zypern oder Portugal sind nämlich auch in Deutschland Krypto-Gewinne für Privatpersonen steuerfrei, sofern man diese mindestens ein Jahr gehalten hat. Für Investitionen in Bitcoin, Ether und Co. bei einer Haltedauer von weniger als einem Jahr gibt es einen Steuerfreibetrag von 600 Euro. Darüber hinaus bieten die deutschen Regelungen den Vorteil, dass Verluste steuerlich angegeben und mit anderen Veräußerungsgeschäften verrechnet werden können. Lediglich unternehmerische Krypto-Aktivitäten wie das Bitcoin-Mining unterliegen in Deutschland der Steuerpflicht.
Deutsche Finanzbranche genießt große Freiheit am Krypto-Markt
Die deutschen Regularien geben auch der Finanzbranche viel Freiraum für Krypto-Engagements. Laut dem deutschen Fondsstandortgesetz dürfen Pensionsfonds, Versicherungsgesellschaften, Family Offices und Unternehmensinvestmentfonds bis zu 20 Prozent ihres Anlagevolumens in digitale Vermögenswerte investieren. Ebenfalls gibt es an der elektronischen Börse XETRA neuerdings einen börsengehandelten Metaverse-Fonds, nämlich den von Roundhill Investment auferlegten Roundhill Ball Metaverse UCITS ETF. Mithilfe dieses passiven Fonds können Anleger breit gestreut in den Mega-Trend Metaverse investieren.
Krypto-Branche in Deutschland: Viele aufstrebende Startups
2,6 Prozent der Deutschen haben bereits in Kryptowährungen investiert, sogar 44 Prozent sind an einem Engagement am Krypto-Markt interessiert, wie einem aktuellen Bericht von "KuCoin" zu entnehmen ist. In der jüngeren Altersgruppe 18 bis 24 Jahre besitzen einer "Triple-A"-Statistik zufolge sogar 18 Prozent der Deutschen digitale Währungen. Deutschland verfügt zudem über die zweithöchste Anzahl an Bitcoin- und Ethereum-Knoten nach den USA.
Außerdem ist Deutschland ein vitales Zentrum für viele Krypto-Unternehmen. Mit Northern Data hat sich das größte europäische Mining-Unternehmen in Deutschland angesiedelt, das beinahe ausschließlich mittels Erneuerbarer Energien neue Bitcoins generiert. Besonders Berlin ist eine attraktive Stadt für Krypto-Startups - bekanntere Beispiele wie die Unternehmen Denario oder Penta zeugen davon. Aber auch in Köln (zum Beispiel Nextmarket), Hamburg (Paycer), München (Forget Finance) oder Frankfurt (Northern Data) befinden sich einige vielversprechende Blockchain-Unternehmen.
Darüber hinaus engagieren sich mehrere deutsche Großkonzerne im Bereich der Kryptowährungen, NFTs und Metaverse. So schloss adidas unlängst Partnerschaften mit Bored Ape Yacht Club und mit Prada für ein klimabezogenes NFT-Kunstprojekt, das karitative Zwecke verfolgt. Ebenso startete Volkswagen eine interaktive NFT-Werbekampagne, die sich im Internet großer Beliebtheit erfreut.
Deutschland: Vorreiter im Kampf gegen Cyber-Kriminalität
Ein weiterer Pluspunkt für den deutschen Krypto-Standort ist das beherzte Vorgehen Deutschlands gegen die Cyber-Kriminalität. Die Zerschlagung der Server von Hydra, dem umsatzstärksten Darknet-Marktplatz der Welt, durch das deutsche Bundeskriminalamt ist ein beeindruckender Beweis dafür. Seit seinem Start wurden im russischsprachigen Darknet Hydra verschleierte Bitcoin-Transaktionen im Wert von über 5 Milliarden US-Dollar durchgeführt. Gurvais Grigg, CTO für den öffentlichen Sektor bei "Chainanalysis", betont gegenüber "Cointelegraph": "Die Zerschlagung von Hydra ist nicht nur deshalb bemerkenswert, weil das der größte Darknet-Markt war, sondern auch, weil dort Geldwäsche angeboten wurde, mit der Kryptowährungen in russische Rubel umgetauscht werden konnten."
Im Gegensatz zu anderen digitalen Themen wie der Internetgeschwindigkeit leistete Deutschland also zumindest im Bereich der digitalen Währungen in den vergangenen Jahren gute Innovationsarbeit, die nun ihre ersten Früchte zu tragen beginnt.
Redaktion finanzen.at
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