Bitcoin im Fokus |
03.11.2019 18:12:00
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Das könnte der Grund für den jüngsten Bitcoin-Aufschwung sein
• Chinas Äußerungen als Kurstreiber
• Eifert China mit den USA um die Dominanz am Kryptomarkt?
Als der Bitcoin 2017 in die Höhe schoss, war man nicht wenig erstaunt. Eine ähnliche Entwicklung ereignete sich in der vergangenen Woche, als der Token innerhalb weniger Stunden um mehr als 15 Prozent gestiegen war. In der Nacht von Freitag auf Samstag verzeichnete er einen Anstieg von über 40 Prozent, wodurch die 10.000-US-Dollar-Marke erneut geknackt wurde. Der Bitcoin erzielte damit den 4. Rekordanstieg seiner Geschichte, postete Ökonom Alex Krüger auf Twitter.
Nach Seitwärtsbewegung: China als Kurstreiber?
Abgesehen von einem kurzzeitigen Hoch im Juli ging es bei Bitcoin und auch bei anderen Kryptowährungen in den vergangenen Wochen eher ruhig zu. Verantwortlich dafür dürften die aktuellen Diskurse um die von Facebook geplante Digitalwährung Libra sein. Facebook-Chef Mark Zuckerberg sah sich mit ständiger Kritik von Seiten der Politik, Regulatoren und Zentralbanken konfrontiert und musste seine Vorhaben in der vergangenen Woche vor dem US-Kongress verteidigen. Nicht zuletzt verlor er auch in den eigenen Reihen Unterstützer, die sich zunächst als Mitglieder der Libra Association beteiligten.
Doch dann ereignete sich der plötzliche Umschwung in der Kryptowelt: Der Bitcoin schoss in die Höhe. Auslöser dürfte eine Aussage von Chinas Staatspräsident Xi Jinping am 24. Oktober gewesen sein. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua hätte Jinping gefordert, dass das Land sich der Blockchain-Technologie gegenüber stärker öffnen sollte. Auch die chinesische Zentralbank äußerte, dass die Blockchain hilfreich in der Kontrolle von Risiken und in der Kreditvergabe an kleine Unternehmen sein könnte. Und das in einem Land, wo man bis zuletzt nicht die geringste Toleranz gegenüber Bitcoin und Co. zeigen wollte. Noch vor zwei Jahren waren ICOs oder der Handel mit Digitalwährungen in China strikt verboten.
Wettkampf um die Vorherrschaft?
Ein Zeichen für einen großen Stimmungswechsel? Oder vielleicht doch ein Wettkampf mit den USA um die Vorherrschaft in der Kryptobranche? "Es ist sicher kein Zufall, dass China sich kurz nach der Anhörung Zuckerbergs zur Digitalwährung Libra und den damit verbundenen Problemen pro Blockchain positioniert", wie Bitcoin-Experte Timo Emden von Emden Research feststellt. Ähnlich wie das Wettrennen um die erste Mondlandung zwischen den USA und Russland, eiferten nun auch die beiden Großmächte um die Dominanz im Bereich Digitalwährung.
Durch die vermeintliche Anonymität von Kryptowährungen könnten viele Szenarien möglich sein. Womöglich steckt China bereits voll in Digitalwährungen und scheffelt Milliarden. Dieser Meinung widerspricht Emden nicht: "Auch wenn es keine offiziellen Statements aus China gab würde es mich nicht wundern, wenn im Hintergrund bereits einiges passiert ist", wie Business Insider berichtet. Das Land könne irgendwann überraschend einen großen Fortschritt verkünden. Eine eigene Digitalwährung, die sich allerdings von Libra unterscheidet, wäre möglich. Tatsächlich hatte sich auch die chinesische Zentralbank hierzu geäußert - die sogenannte "People’s Bank of China" würde demnach schon länger an einer eigenen Digitalwährung arbeiten.
Blockchain ja - Bitcoin nein?
Nichtsdestotrotz handelt es sich bei all diesen Vermutungen um Spekulationen, die mit Vorsicht genossen werden sollten. Nicht zuletzt deswegen, da sich der chinesische Staatspräsident zu den Vorteilen der Blockchain-Technologie und nicht ausdrücklich zu Bitcoin geäußert hat. Das würde die Bemühungen des Landes in den vergangenen Jahren erklären, in denen man rigoros gegen die Währung vorgegangen ist.
Redaktion finanzen.at
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