CMC Markets-Kolumne |
29.07.2014 12:00:58
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Daily News - Marktanalyse vom 29.07.2014 Update
Für die DAX-Anleger ist es gegenwärtig nicht leicht ihren Optimismus beizubehalten. Schwelende geopolitische Konflikte, zuletzt einige enttäuschende Unternehmensergebnisse und nun auch noch ein Bericht der Investmentbank Goldman Sachs, der Investoren vor den Risiken eines Ausverkaufs bei Aktien warnt, drücken auf die Stimmung. Zuletzt zeigten sogar die US-Leitindizes, die durch ihre andauernde Rekordjagd eine stete Unterstützung darstellten, Schwäche. Und so zeigt sich auch im Chart des DAX, der gestern auf den niedrigsten Stand seit Ende Mai schloss, die Unsicherheit der Anleger.
Aktuell pendelt der deutsche Leitindex um 9.600 Punkte und versucht, die gestern nach unten durchbrochene Unterstützungszone bei 9.600/9.625 Punkten zurückzuerobern. Der gestrige Test der langfristigen Aufwärtstrendlinie aus den Juni 2012/Juni 2013-Tiefs, der aktuell bei knapp 9.535 Punkten verläuft, war zunächst erfolgreich, wodurch die Bullen ein wenig aufatmen dürften. Auch der Dow Jones zeigte gestern nach anfänglichen Verlusten ein bullisches Reversal. Nichtsdestotrotz stellt sich das Chartbild des DAX angeschlagen dar, wodurch auch kurzfristig ein erneuter Test dieser langfristigen Aufwärtstrendlinie und darunter sogar des 200-Tage-Durchschnittes bei gegenwärtig etwa 9.475 Punkten, möglich erscheint.
Anleger warten derzeit auch auf das Resultat der EU-Beratungen über weitere Russland-Sanktionen, die möglicherweise schon heute verkündet werden. Bisher hatte sich die EU lediglich zu relativ schwachen Sanktionen, die Kontosperrungen und Einreiseverbote von bestimmten Personen und Organisationen beinhalteten, durchgerungen. Aktuell scheinen die EU-Minister aber im Einklang mit den USA tatsächlich gewillt, Strafmaßnahmen gegen Wirtschaftsbereiche, wie den Finanz-, Energie- und Waffensektor, in Betracht zu ziehen. Investoren fürchten im Falle einer weiteren Verschlechterung der Handelsbeziehungen zwischen Russland und der EU, negative Auswirkungen für die hiesige Wirtschaft. Insbesondere deutsche Unternehmen sind relativ stark in Russland engagiert.
Daneben dürften diese Woche auch wieder verstärkt Konjunkturdaten als auch die Geldpolitik Impulse liefern. So endet morgen die zweitägige Offenmarktausschuss-Sitzung der amerikanischen Notenbank und es wird der ADP-Jobbericht für den Monat Juli sowie das vorläufige US-BIP-Wachstum für das zweite Quartal erwartet.
Heute Nachmittag dürften Investoren aber zunächst genau auf das US-Verbrauchervertrauen im Monat Juli achten. Während der US-Arbeitsmarkt sich gut zu entwickeln scheint, deuten Zahlen zum US-Immobilienmarkt sowie zum Einzelhandel auf einige Zurückhaltung der US-Konsumenten hin. Analysten erwarten für den Juli einen leichten Rückgang der Konsumentenstimmung auf 85 Index-Punkte*** nach 85,2 im Vormonat.
Die Deutsche Bank, die zuletzt immer wieder negativ in den Schlagzeilen auftauchte, gab heute einen 16-prozentigen Anstieg ihres operativen Gewinns im zweiten Quartal bekannt. Aufgrund von Steuereffekten, verdiente der Bankenprimus allerdings unterm Strich deutlich weniger**. Die Anleger zeigen sich trotzdem erfreut und verteuern die Notierung um aktuell 0,3 Prozent*.
Die Aktien der Airbus Group verlieren aktuell knapp 0,9 Prozent*, nachdem die japanische Fluglinie Skymark einen 2 Milliarden Dollar schweren Auftrag über sechs A380-Flieger aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten stornierte.
Die Unsicherheit über die Sanktionen der EU gegen Russland ließ zuletzt die Nachfrage nach den sogenannten "sicheren Häfen" wieder ansteigen. So stieg der Bund-Future auf ein neues Rekordhoch, während der Goldkurs mit aktuell knapp 1.309 US-Dollar den höchsten Stand seit dem 23. Juli erreicht.
Vor der Eröffnung des Präsenzhandels handelt sowohl der Dow Jones als auch der S&P aktuell mit einem leichten Abschlag gegenüber den jeweiligen gestrigen Schlusskursen.
* Gegenüber dem Vortagesschlusskurs
** Gegenüber der Vorperiode
*** Bei Prognosen handelt es sich um Zahlen, die vom Nachrichtenprovider Dow Jones International Ltd. zur Verfügung gestellt werden
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