Wie erwartet haben sich die Befürch­tungen einer weiteren massiven Verschlech­terung nach dem sehr schwachen US-Arbeits­markt­bericht für Juli nicht bewahr­heitet. Die aktuellen Daten deuten jedoch weiterhin auf eine anhal­tende Abkühlung am US-Arbeits­markt hin. Die Zahl der Neuein­stellungen stieg im August leicht auf 142.000 und lag damit unter den Erwartungen. Zudem wurde der Bericht für die beiden Vormonate um 86.000 nach unten revidiert. Erfreulich ist, dass die Arbeitslosenquote wieder von 4,3 Prozent auf 4,2 Prozent gesunken ist, da der Beschäftigungsaufbau etwas an Fahrt gewonnen hat. Damit wird auch ein leichter Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen kompensiert, der sich aber gerundet nicht in einer stabilen Erwerbsquote von 62,7 Prozent niederschlägt. Von der Lohnseite erhält die US-Notenbank weniger taubenhafte Signale - das Lohnwachstum hat sich im Vergleich zum Vormonat leicht von 0,2 Prozent auf 0,4 Prozent gefestigt. Die Zuwächse konzentrierten sich auf den Dienstleistungssektor, was im Einklang mit der Erholung bei den Neueinstellungen steht.

Insgesamt waren auch die Augustzahlen schwach, aber sicherlich nicht so schwach, wie es die Zinsmärkte derzeit einpreisen. Wir gehen davon aus, dass die US-Notenbank im September eine erste Zinssenkung um 25 Basispunkte vornehmen wird - die Konjunktur verlangsamt sich, aber sie stürzt nicht ab, und eine weiche Landung bleibt ein plausibles Szenario. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass selbstbeschleunigende Kräfte die Oberhand gewinnen können, sobald die Arbeitsmärkte zu schwächeln beginnen. Es liegt nun an der US-Notenbank, dem entgegenzuwirken. Wir erwarten daher, dass die Notenbank die Zinsen in diesem und im nächsten Jahr dreimal senken wird - natürlich in Schritten von jeweils 25 Basispunkte.

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Foto: Christian Scherrmann © DWS