NEW YORK (dpa-AFX) - Anfänglich deutliche Kursgewinne von US-Staatsanleihen angesichts des Kriegs in der Ukraine sind am Donnerstag im Handelsverlauf geschrumpft. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg zuletzt noch um 0,16 Prozent auf 126,48 Punkte, nachdem er in der Spitze 127,39 Zähler erreichte. Die Rendite für Staatspapiere mit dieser Laufzeit betrug zuletzt 1,97 Prozent nach einem Tagestief von 1,85 Prozent.

Anleger steuerten im frühen Handel als sicher erachtete Anlageklassen wie Staatsanleihen an und trennten sich im Gegenzug von riskanten Investments wie Aktien. Die Kurse an der Wall Street erholten sich aber, vor allem im Tech-Sektor schafften es Aktienwerte im Verlauf noch klar ins Plus. Anleger wagten sich also vorsichtig wieder ins Risiko auch wegen Spekulationen, der militärische Konflikt könnte die Notenbanken bei der Straffung ihres geldpolitischen Kurses wieder hemmen, um der Wirtschaft nicht noch zusätzlich zu schaden.

Russlands Präsident Wladimir Putin ordnete in der vergangenen Nacht eine Militäroperation in den Regionen Luhansk und Donezk an. Angriffe wurden aber auch aus anderen Teilen der Ukraine gemeldet, auch im Umkreis der ukrainischen Hauptstadt Kiew soll es nach Aussagen des US-Verteidigungsministeriums Kämpfe geben. US-Präsident Joe Biden, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), die Europäische Union und die Nato verurteilten Putins Vorgehen scharf und kündigten umgehend weitere Sanktionen an. Die Strafmaßnahmen zielen vor allem darauf, Russland von den Finanzmärkten abzuschneiden.

Robuste Konjunkturdaten aus den USA gerieten in den Hintergrund. Die US-Wirtschaft war im Herbst etwas stärker gewachsen als bisher bekannt und gemessen an den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe hat sich die Lage am Arbeitsmarkt auf Wochensicht stärker als erwartet verbessert./la/jsl/jha/tih/he