NEW YORK (dpa-AFX) - Die Kurse von US-Staatsanleihen haben am Mittwoch etwas von der Veröffentlichung des Protokolls der US-Notenbank Fed zu ihrer letzten Sitzung profitiert. Die Währungshüter gaben zwar abermals keinen klaren Hinweis auf den Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung in den USA seit mehr als neun Jahren - einige Marktbeobachter deuteten dies aber als Hinweis, dass sich die für September erwartete Zinswende verzögern könnte.
Dagegen rechnet Chefökonom Harm Brandholz von der italienischen Bank Unicredit weiter mit einer Straffung der amerikanischen Geldpolitik im kommenden Monat. Die kommenden Wirtchaftsdaten dürften die Währungshüter in ihrer positiven Einschätzung der US-Konjunktur bestärken, schrieb er. Auch für Brandholz' Kollegen Paul Asworth vom Analysehaus Capital Economics liegt eine Zinserhöhung im September weiter klar im Bereich des Möglichen. Von einem solchen Schritt würde die Attraktivität der festverzinslichen Wertpapiere im Vergleich zu Aktien profitieren - die Wall Street hatte sich nach einem kurzen Freudensprung wieder auf dem vorherigen Kursniveau eingependelt.
Bereits vor der Veröffentlichung des Protokolls hatten die Anleihenkurse im Vergleich zum schwachen Handelsauftakt etwas angezogen. Zuletzt gewannen zweijährige Anleihen 4/32 Punkte auf 99 29/32 Punkte und rentierten mit 0,67 Prozent. Fünfjährige Anleihen stiegen um 12/32 Punkte auf 100 19/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,50 Prozent. Richtungweisende zehnjährige Anleihen rückten um 20/32 Punkte auf 98 28/32 Punkte vor und rentierten mit 2,13 Prozent. Langlaufende dreißigjährige Anleihen gewannen einen ganzen Punkt auf 101 9/32 Punkte. Die Rendite lag bei 2,81 Prozent./gl/he