Bei den Strukturreformen heben die Analysten vor allem die Fortschritte auf dem Arbeitsmarkt und im öffentlichen Pensionssystem hervor. Aber auch die überarbeiteten fiskalischen Strukturen für die Regionalregierungen und veränderten Rahmenbedingungen für den spanischen Bankensektor. Dies bestärkt Moody's in der Erwartung eines stärkeren und nachhaltigeren Wirtschaftswachstums in Spanien auf mittlere Sicht.
Gleichzeitig hätten sich die Bedingungen an den Kapitalmärkten seit dem Höhepunkt der Eurozone-Krise Mitte 2012 deutlich verbessert. Der Rückgang der Refinanzierungskosten für Spanien ist nach Ansicht der Analysten sowohl den Maßnahmen der Europäischen Zentralbank als auch den Fortschritten in der heimischen Wirtschaft zuzuschreiben.
Gleichwohl leide die Kreditwürdigkeit Spaniens weiterhin unter den schwierigen fiskalpolitischen Rahmenbedingungen als Ergebnis aus dem anhaltend hohen Defizit. Dieses habe im Jahr 2013 bei 7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gelegen. Zudem dürfte die Schuldenquote, die 2013 bei 94 Prozent des BIP lag, erst im Jahr 2016 mit einem Stand von über 102 Prozent ihren Höhepunkt erreichen. Auch sehe sich die spanische Wirtschaft weiterhin mit einem relativ schwachen Bankensystem konfrontiert. Und auch der Abbau der Arbeitslosigkeit dürfte nur langsam vorankommen.
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