FRANKFURT (Dow Jones)--Ohne die Wall Street plätschert das Geschäft am Donnerstagnachmittag ruhig dahin. Die US-Börsen bleiben wegen des Unabhängigkeitstags geschlossen. Vor allem an den Anleihemärkten ist die Stimmung weiter gut, die Bundesanleihen steigen von einem Hoch zum nächsten. Dies wirkt sich auf positiv auch auf den Aktienmarkt aus. DAX und Euro-Stoxx-50 haben gleich zu Handelsbeginn neue Jahreshochs markiert, wenn auch nur knapp über den Vorgängerhochs. Zinssenkungsfantasie bleibt nach entsprechenden Signalen aus Kreisen der Notenbanken vor dem Hintergrund von Konjunkturrisiken das dominierende Thema.

Der DAX lag im Hoch 0,3 Prozent höher bei 12.656 Punkten, kommt aber aktuell zurück auf 12.633. Der Euro-Stoxx-50 handelt mit 3.543 knapp im Plus. Impulse sind rar, vor allem auch wegen der geschlossenen US-Börsen. Der Euro tendiert etwas leichter zum Dollar, der Goldpreis fällt leicht auf 1.415 Dollar je Feinunze.

Bund-Rendite auf neuem Rekordtief minus 0,41 Prozent - unter EZB-Einlagensatz

Für deutsche Bundesanleihen geht es weiter nach oben, die Rendite der zehnjährigen Papiere fällt im Gegenzug mit minus 0,41 Prozent auf ein neuerliches Rekordtief und zugleich unter den Einlagensatz der Europäischen Zentralbank. Kurstreiber ist die Spekulation der Marktteilnehmer auf eine expansivere Geldpolitik der EZB. "Es wird davon ausgegangen, dass der Einlagensatz im Herbst nicht mehr dort liegt, wo er momentan noch ist", so ein Anleihespezialist. Als nächste Zielmarke für die Rendite der zehnjährigen Papiere wird der aktuelle Referenzzinssatz Ester (Euro Short-Term Rate) genannt. Er liegt bei minus 0,45 Prozent. Noch deutlicher nach oben geht es für die Anleihekurse aus der Europeripherie, wo zum Teil noch positive Renditen zu erzielen sind. Die Spreads gegenüber den italienischen Anleihen hätten sich in Folge die letzten Tage massiv eingeengt. Die Gewinner sind hier die italienischen Banken, die große Bestände an heimischen Anleihen halten. So steigen BCA MPS um 12 Prozent, Ubi Banca und Unicredit legen um 5 Prozent zu und Intesa Sanpaolo um 2 Prozent.

Osram-Aktienkurs bleibt unter Gebotspreis

Auf Unternehmensseite steht Osram im Blickpunkt. Die Finanzinvestoren Bain und Carlyle haben ein Angebot für 35 Euro je Aktie abgegeben. Der Kurs steigt aber lediglich auf 32,71 Euro und damit um 1,4 Prozent. "Der Risiko-Abschlag bei Osram ist gerechtfertigt", sagt ein Händler. "Keiner kennt die Details", so ein Händler. Deshalb werde das Risiko eines Scheiterns momentan noch relativ hoch gewichtet. Zwar sei das Angebot verbindlich. Andererseits kenne niemand die Mindestannahmequote. Daneben sei offen, wie sich Osram positioniert.

Als leicht positiver Impuls für Volkswagen wird gewertet, dass Berichten zufolge das Abkommen über eine umfassende Zusammenarbeit mit Ford vor dem Abschluss steht. Schon länger ist bekannt, dass die beiden Unternehmen in den kostenträchtigen Zukunftsfeldern Elektromobilität und autonomes Fahren sowie bei Transportern zusammenarbeiten wollen. VW liegen 0,7 Prozent höher.

Die Aktie von Thyssenkrupp kommt im Tagesverlauf unter Druck. Im Handel wird auf eine Verkaufsempfehlung aus dem Hause Metzler verwiesen. Das Kursziel von 9,50 Euro würde ein Abwärtspotenzial von rund 25 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs bedeuten. Der Wert notiert 2,7 Prozent leichter bei 12,27 Euro.

Associated British Foods (ABF) legen in London um 0,6 Prozent zu. Das Nahrungsmittelunternehmen, zugleich Mutter des Textil-Discounters Primark, hat Geschäftszahlen vorgelegt. Das dritte Quartal bei ABF hat laut Citigroup den Erwartungen entsprochen. Die schwächere Umsatzentwicklung der Tochter Primark sei durch eine bessere Marge kompensiert worden.

In Helsinki schnellen die Kurse von Metso und Outotec um 1,5 bzw fast 23 Prozent nach oben. Der finnische Technologiekonzern Metso löst seine Bergbaumaschinensparte Metso Minerals aus dem Konzern heraus und fusioniert sie mit dem kleineren Wettbewerber Outotec. Darauf haben sich beide Seiten geeinigt, wie es in einer Mitteilung heißt. Ziel sei es, ein stärkeres und innovativeres Unternehmen für die Mineralien-, Metall- und Zuschlagstoffindustrie zu schaffen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.541,39 0,02 0,76 17,99

Stoxx-50 3.240,86 0,05 1,71 17,42

DAX 12.630,02 0,11 13,78 19,61

MDAX 26.019,66 0,02 6,25 20,53

TecDAX 2.940,87 0,00 -0,04 20,03

SDAX 11.530,16 0,23 26,90 21,25

FTSE 7.609,47 0,00 0,15 13,14

CAC 5.620,60 0,03 1,80 18,81

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,40 -0,01 -0,64

US-Zehnjahresrendite 1,95 0,00 -0,73

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:24 Mi, 17:34 % YTD

EUR/USD 1,1279 -0,01% 1,1285 1,1277 -1,6%

EUR/JPY 121,60 -0,01% 121,64 121,57 -3,3%

EUR/CHF 1,1120 -0,05% 1,1131 1,1125 -1,2%

EUR/GBP 0,8971 +0,04% 0,8971 0,8974 -0,3%

USD/JPY 107,80 -0,01% 107,79 107,81 -1,7%

GBP/USD 1,2572 -0,06% 1,2579 1,2565 -1,5%

Bitcoin

BTC/USD 11.835,75 +3,83% 11.722,25 11.457,25 +218,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,81 57,34 -0,9% -0,53 +19,4%

Brent/ICE 63,59 63,82 -0,4% -0,23 +15,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.415,05 1.418,90 -0,3% -3,85 +10,3%

Silber (Spot) 15,29 15,31 -0,2% -0,02 -1,4%

Platin (Spot) 836,92 838,50 -0,2% -1,58 +5,1%

Kupfer-Future 2,68 2,68 +0,1% +0,00 +1,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/raz

(END) Dow Jones Newswires

July 04, 2019 10:19 ET (14:19 GMT)

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