Laut EZB hatten die Zentralbanken der Eurozone Ende 2012 italienische Staatsanleihen mit einem Nominalwert von 102,8 Milliarden Euro in den Büchern. Die Papiere mit einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 4,5 Jahren haben einen Buchwert von 99,0 Milliarden Euro.
Zweitgrößter SMP-Anleiheschuldner des Eurosystems ist Spanien mit 44,3 (Buchwert: 43,7) Milliarden Euro und einer Laufzeit von 4,1 Jahren, gefolgt von Griechenland mit 33,9 (30,8) Milliarden und einer Laufzeit von 3,6 Jahren, Portugal mit 22,8 (21,6) Milliarden und 3,9 Jahren Restlaufzeit sowie Irland mit 14,2 (13,6) Milliarden und 4,6 Jahren Restlaufzeit.
Allerdings profitierte auch die EZB von den Käufen. Vergangenes Jahr erzielte sie mit ihnen Zinseinnahmen von 1,108 Milliarden Euro. Davon kamen alleine 555 Millionen aus Griechenland. Das war knapp ein Viertel der gesamten Netto-Zinseinnahmen.
Die EZB begründete die Veröffentlichung dieser Daten mit der für das aktuelle Kaufprogramm OMT angestrebten Transparenz, die auch für das SMP gelten solle. Marktbeobachter hatten zum Zeitpunkt des SMP vermutet, dass die EZB vor allem spanische und italienische Staatsanleihen kaufen würde.
Die Zinsen, die die beiden Länder derzeit für ihre Anleihen zahlen müssen, liegen um 2 bis 3 Prozentpunkte unter den 2012 verzeichneten Höchstständen. Dies ist allerdings nicht das Ergebnis des SMP, dass die Zinsen immer nur kurzfristig sinken ließ, sondern des OMT. Zwar hat die EZB ihm Rahmen dieses Programms noch gar nichts gekauft, doch hat alleine die Zusage der EZB, notfalls unbegrenzt Anleihen zu kaufen, die Zinsen sinken lassen.
Die Deutsche Bundesbank hat sowohl SMP als auch OMT wegen einer zu großen Nähe zur verbotenen Staatsfinanzierung mit der Notenpresse abgelehnt.
DJG/hab/chg
Dow Jones Newswires
Von Hans Bentzien
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