Höchste Bid-Cover-Ratio 02.06.2020 16:19:00

Große Nachfrage nach heimischen Bundesanleihen setzte sich fort

Große Nachfrage nach heimischen Bundesanleihen setzte sich fort

Österreich weise aktuell auf das Jahr betrachtet die höchste Bid-Cover-Ratio im Euroraum auf, sagte der Chef der Oesterreichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA), Markus Stix, am Dienstag im Gespräch mit der APA.

Die Bid-Cover-Ratio bildet das Verhältnis zwischen der Nachfrage nach einer Anleihe und der tatsächlichen Zuteilung bei einer Auktion ab. Bei der heutigen Bundesanleihen-Auktion wurden eine 10-jährige und eine dreijährige Anleihe für insgesamt 1,38 Mrd. Euro aufgestockt.

Dabei seien die 10-jährige Anleihe 2,55-fach und die dreijährige 2,68-fach überzeichnet gewesen. Österreich sei für die Investoren nach wie vor ein sehr sicherer Hafen, so Stix. Die Emissionsrenditen fielen jeweils negativ aus. So erzielte die 10-jährige Anleihe eine Emissionsrendite von minus 0,143 Prozent, bei der dreijährigen lag sie bei minus 0,566 Prozent.

Weiter verbessert habe sich der Zinsabstand zu den deutschen Anleihen. So ging dieser bei der 10-jährigen Anleihe von 39 Basispunkten bei der vergangenen Auktion im Mai auf 27 Basispunkte zurück und auch beim dreijährigen Papier habe sich der Spread weiter eingeengt.

Zurückzuführen sei diese Entwicklung zum einen auf die Reduktion der Unsicherheit der Anleger durch das von der Europäischen Zentralbank (EZB) aufgelegte Corona-Notprogramms (PEPP) sowie durch die vorgelegten EU-Wiederaufbaupläne der Europäischen Kommission. Zum anderen seien die Zinsen in Deutschland etwas gestiegen, da die Anleger einpreisen würden, dass Deutschland bei einem EU-Wiederaufbauprogramm die größte Last zu tragen habe, so Stix. Daher habe sich der Zinsabstand zu anderen EU-Ländern, darunter auch Österreich, reduziert.

Ob die EZB ihr Notprogramm noch stärker ausweiten wird, werde sich am Donnerstag bei der nächsten Sitzung des EZB-Rats zeigen, so der OeBFA-Chef. Es gebe noch viele offene Fragen, erste Schätzungen von Experten gingen aber von einer Ausweitung des 750 Mrd. Euro schweren Programms um weitere 500 Milliarden. aus. Am Markt sei eine Ankündigung seitens der EZB am Donnerstag bereits eingepreist.

(Schluss) bel/ivn

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